Caravanreise in die Kvarner-Bucht

Zwei ganz besondere Städte, drei Inseln, glasklares Meer und Palmen im Sommerwind: Diese Campingreise führt an die Kvarner-Bucht, eine der schönen Regionen im Norden Kroatiens. Opatija und Rijeka liegen am Weg und die Inseln Krk, Cres und Lošinj.
Lungomare, wie schön das schon klingt: nach langem Spaziergang am Meer, nach Sonne, nach Palmen im Wind und Salz auf den Lippen. Und so ist es dann auch: Die berühmte Promenade von Opatija führt zehn Kilometer immer direkt am Meer entlang und verbindet Opatija mit den ehemaligen Fischerdörfern Lovran und Icici im Süden und Volosco im Norden. Opatija war Ende des 19. Jahrhunderts der Lieblings-Urlaubsort von Kaiser Franz Josef und seiner Sisi – und die Reichen und Schönen folgten schnell.
Die mondänen Gäste von damals ließen sich elegante Villen mit stuckverzierten Fassaden, Türmchen, Erkern und Veranden errichten, am liebsten mit Blick aufs Meer. Wir flanieren auch, genießen die klare Adria und die Palmen. Vorbei an Kiesbuchten, Jachthäfen und an der Statue "Mädchen mit Seemöwe". Jemand singt zur Klampfe, der offene Gitarrenkoffer füllt sich mit Kuna und Euro. In der Nähe wacht die elegante Villa Angiolina über ihren botanischen Garten.
Wir machen Urlaub an der Kvarner-Bucht, in einer der schönen Regionen im Norden Kroatiens. Opatija ist die glitzernde Perle. Die Inseln Krk, Cres, Lošinj und Rab gehören zur Region Kvarner. Und Rijeka, mit knapp 120.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Kroatiens, ist das wirtschaftliche Zentrum der Region und war 2020 Kulturhauptstadt Europas.
Die Insel Krk
Nur ein paar Kilometer sind’s zur Insel Krk mit ihren hohen, bewaldeten Ufern, eine einsame Bucht an der nächsten. Man kann in Baska, ganz im Süden, in der Inselhauptstadt Krk im Osten, in Vrbnik im Westen und in einigen anderen Orten alle möglichen Wassersportgeräte mieten – SUPs, Surfbretter und auch Schiffe jeder Größe.
Tauchausflüge wären möglich oder Schiffstouren zu anderen kleinen Inseln. Flossen, Taucherbrille und Schnorchel am Strand vor dem Campingplatz tun’s aber auch: Die Unterwasserwelt schimmert blau-grün und ist mit goldenen Sonnenreflexen betupft, man schwebt über Seeigeln, kleinen Fischschwärmen, Muscheln. Nur deine Atemgeräusche und du.
Im Städtchen Krk retten wir in der Sottobateria Lounge diese Wohlfühl-Stimmung in den Abend: bei entspannter Musik an den sonnenwarmen Fels gelehnt den Sonnenuntergang genießen, das Kondenswasser tropft vom Weißweinglas, so muss es sein! Später Eintauchen in die von warmem Licht beleuchteten schmalen Gassen der Altstadt, vorbei an den hohen Mauern des Frankopan Kastells, gemütlichen kleinen Läden und Restaurants.
Die Inseln Cres & Lošinj
Das Schöne an der Kvarner-Bucht ist auch, dass das Inselhüpfen hier recht einfach und auch günstig ist: Krk ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden, die Fähre von Krk nach Cres dauert nur 25 Minuten – und die Inseln Cres und Lošinj liegen so nah beieinander, dass man die Brücke fast nicht bemerkt.
Also weiter auf die Insel Cres: Die gleichnamige Inselhauptstadt ist in jedem Fall einen Besuch wert – unser Caravan steht auf dem riesigen Campingplatz Kovacine, einen schönen Abendspaziergang von Altstadt und Hafen entfernt. Das Fischerdörfchen Valun mit seinen pastellfarbenen Häusern liegt 20 Fahrminuten entfernt. Wer die Ruhe sucht, wird sie hier finden, auf Restaurant-Terrassen direkt am Wasser und an zwei schönen Stränden.
Das Örtchen Osor am Übergang zur Nachbarinsel ist eigentlich ein Open-Air-Museum, es finden sich Überreste der alten Römer. Einmal durchschlendern, die frühere Wichtigkeit versuchen zu erahnen. Die Römer waren es wahrscheinlich auch, die die Inseln Cres und Lošinj hier trennten. Sie haben an der schmalsten Stelle einen Kanal gegraben. Heute gibt es eine Drehbrücke über den Kanal, die zweimal am Tag den Wasserweg frei macht.
Im Südosten von Lošinj an der Küste liegt das Städtchen Veli Lošinj, es gibt einen großen Parkplatz außerhalb. Das Zentrum an der Riva-Bucht ist autofrei, entlang der Uferpromenade stehen eine rosarote Kirche, bunte Häuser, Restaurants, Cafés, kleine Läden. Über das aromatische Obst hier kann man sich nur freuen.
Die sieben Kilometer nach Mali Lošinj kann man gemütlich wandern. Und in den Restaurants hat man die Qual der Wahl: Welchen Fisch nehmen wir heute? Gebraten oder gegrillt? Oder doch lieber Scampis, Calamares, Oktopus oder Muscheln? Eins ist sicher: Frisch und gut ist alles.
Das Seebad Opatija
Das Seebad Opatija gehört zu den ältesten und meistbesuchten Fremdenverkehrsorten Kroatiens. Den Grundstein für diese Beliebtheit legte 1844 der Unternehmer Iginio Scarpa, der hier damals die Villa Angiolina samt zugehöriger Parkanlage errichten ließ. 1873 wurde Opatija an das Eisenbahnnetz der österreichischen Südbahngesellschaft angeschlossen.
Dank illustrer Besucher wie Kaiser Franz Josef I, die österreichische Kaiserin Maria Anna und der kroatische Ban Josip Jelačic wuchs die Bekanntheit des kleinen Ortes. 1884 wurde das erste Hotel "Quarnero" (heute Grand Hotel Kvarner) eröffnet, zahlreiche weitere prächtige Villen, Hotels, Sommerresidenzen, Badeanlagen, Parks und Promenaden folgten. 1889 wurde Opatija zum ersten heilklimatischen Kurort an der österreichischen Adriaküste erhoben.
Sechs sehenswerte Städte in der Kvarner Bucht
Ein Kurort aus der Zeit der Donaumonarchie, imposante Kirchenanlagen, eine außergewöhnliche Bronzestatue und großartige Strände – sechs besonders sehenswerte Städte und Städtchen in der Kvarner Bucht.
Opatija Das gut 11.000 Einwohner zählende Seebad liegt etwa 18 km westlich von Rijeka. Es ist mit seinen zahlreichen Bauten im Stil des Historismus ein hervorragendes Beispiel eines mondänen Kurortes aus der Zeit der Donaumonarchie. Besonders sehenswert sind der zentrale Stadtpark, die Villa Angiolina, der Botanische Garten und die Kirche des Hl. Jakob.
Rijeka Die bedeutende Hafenstadt in der Karner Bucht ist mit ihren rund 130.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Kroatiens. Besonders lohnend ist ein Bummel über den Korzo – die Fußgängerzone von Rijeka. In den Abendstunden zeigen hier Musiker, Künstler und Artisten ihr Können. Der Marktplatz am Ende der Straße gilt als einer der schönsten des ganzen Landes.
Krk Die 6.000-Einwohner-Gemeinde ist die größte und bedeutendste Stadt auf der gleichnamigen Insel. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen drei mittelalterliche Türme, ein römisches Mosaik aus dem 2. Jh. n. Chr. und die Marienkathedrale mit Teilen ihres spätantiken Vorgängerbaus. Der flach ins Meer abfallende Stadtstrand ist bei Familien mit Kindern sehr beliebt.
Baska Der im Süden von Krk liegende 1.600-Einwohner-Ort ist der zweitgrößte Ort der Insel. Neben dem Aquarium im Zentrum von Baska warten auf Besucher gleich vier sehenswerte Kirchenbauten. Der fast zwei Kilometer lange Hauptstrand zählt zu den schönsten Stränden in der Kvarner-Bucht – die 30 anderen in der Umgebung können sich aber auch sehen lassen.
Cres Gut 2.800 Einwohner zählt die Hauptstadt der gleichnamigen Insel. Drei Stadttore aus dem 16. Jahrhundert führen in die schmalen Gassen der Altstadt. Sehenswert sind die Stadtuhr, der Arsan-Palast, das Franziskanerkloster und die St. Franziskuskirche. Im Westen der Stadt erstrecken sich zahlreiche breite, weiße Kiesstrände, die zum Großteil fußläufig erreichbar sind.
Mali Losinj Die 6.000-Einwohner-Stadt liegt in einer breiten und geschützten Bucht im Südosten der Insel Lošinj. Ein Highlight ist das Museum des Apoxyomenos. Die im Palast Kvarner untergebrachte Ausstellung widmet sich ausschließlich einem einzigen Exponat – der 1997 in 45 Meter Tiefe gefundenen Bronzestatue eines griechischen Athleten aus dem 2. oder 1. Jh. v. Chr.
Campingplätze in der Kvarner-Bucht