Karbongewordener Expeditions-Traum

Mit einer Karbon-Wohnkabine stattet Darc sein futuristisches Mono-Expeditionsmobil aus. Der Iveco Daily 4x4 dient dabei als fahrbarer Untersatz.
Monotonie kommt sicherlich nicht auf, wenn drei camping- und expeditionsbegeisterte Männer ihre Wunschvorstellungen miteinander teilen. Im Gegenteil: Bei den drei Gründern der Firma Darco aus dem süddeutschen Göppingen kam die Idee für den Mono auf – ein innovatives und komfortables Expeditionsfahrzeug. Wie es der Zufall will, sind alle drei auch noch versiert im Fahrzeugbau und haben Erfahrungen in der Auto-Zuliefererbranche, mit Formel-1-Fahrzeugen, Yachten und Motorrädern. So entstand die Firma Darco, die jetzt erste Bestellungen entgegennimmt.
Darco-Expeditionsfahrzeug mit Karbonkabine
Bestellt werden kann der Mono. Als Inspiration für das Allrad-Campingfahrzeug dienten die Racing Trucks der Rallye Dakar. Das Design ist auf Aerodynamik ausgerichtet. Auf den ersten Renderings sieht das Fahrzeug aus, wie einem modernen Mad-Max-Film entsprungen. Dafür sorgt neben den geländefähigen 37-Zoll-Reifen auch das Design der Wohnkabine.
Die Wohnraum-Hülle ist eine Monocoque-Kabine, die aus einem Guss gefertigt ist und aus Karbonfasern besteht. So gibt es im Aufbau keine Ecken und Kanten, die sich als neuralgische Punkte entpuppen könnten. Der Wohnraum soll laut Hersteller sehr gut gegen Temperaturen und Geräusche isoliert sein.
Außerdem verliert der Mono durch den Werkstoff 35 Prozent Gewicht gegenüber konventionellen Wohnkabinen. Sie wiegt laut Darco 600 Kilogramm. Die Idee an sich ist nicht neu. Innovativ ist jedoch, dass hier 100 Prozent recycelte Karbonfasern zum Einsatz kommen.
Offroad-fähig dank vieler Gimmicks
Auf dem technisch neuesten Stand ist auch das Basisfahrzeug, der Iveco Daily 4x4 Baujahr 2020. Die Euro-Schadstoffklasse ist die neueste Lkw-Klasse IV. Das 180-PS-Fahrzeug verfügt über eine 8-Gang-Automatik, eine adaptive Radaufhängung und ein zulässiges Gesamtgewicht von 7 Tonnen.
Sollte der Darco Mono doch mal im Sand oder Matsch stecken bleiben, kann er sich selbst an der Seilwinde an der Fahrzeugfront aus unangenehmen Situationen befreien. Entwickelt wurde das abenteuerliche Wohnmobil gemeinsam mit den Offroad-Spezialisten von KW Automotive. Auch der Unterbodenschutz besteht aus Karbon, der Bullfänger vorne aus Stahl.
Der Mono-Innenraum wirkt hell und modern
Die Wohnkabine hat die Außenmaße 4,20 x 2,20 x 2,20 Meter. Sie wirkt innen jedoch beinahe größer auf den Computerrenderings. Eine beinahe durchgängige 270-Grad-Panoramaansicht der Umgebung bietet sich durch Fenster an drei Seitenwänden. Durch ein 2 Meter langes Panoramafenster auf dem Dach kommt tagsüber viel Licht ins Innere, nachts kann man hier vom Bett aus in die Sterne gucken.
Der Darco Mono ist für zwei Personen gedacht. Ein Bett mit einer Liegefläche von 1,90 x 1,40 Meter ist an Bord. Es wird über der Sitzgruppe herabgelassen.
Die Sitzgruppe im Heck besteht aus einer Dinnette mit Tisch. Dort finden bis zu fünf Personen Platz. Genügend Steckdosen sind in der Kabine angebracht, sodass man das Fahrzeug auch als rollendes Homeoffice nutzen kann, so der Hersteller. Der 4K-Beamer an Bord kann entweder fürs Entertainment genutzt werden oder um damit an einem großen "Bildschirm" zu arbeiten. Ein 5.1 Soundsystem von Jehnert ergänzt das Ganze.
Küche, Bad und ein fest installierter Außengrill
An die Sitzgruppe schließt sich auf der Beifahrerseite die Küchenzeile an, die vollständig mit Waschbecken, Herd, Ofen und 90-Liter-Kühlschrank ausgestattet ist. Wer lieber grillt als kocht, findet außen im Fahrzeugboden den Plancha-Grill Verycook Simplicity 2 fest installiert.
Am Boden ist noch weiterer Stauraum untergebracht für temperaturunempfindliche Dinge wie Werkzeug oder Ersatzteile. Im Innenraum sorgen sowohl eine Heizung als auch eine Klimaanlage für die richtige Temperatur. Insgesamt soll die Wohnkabine über 2600 Liter Stauraum verfügen.
Ein Badezimmer ist ebenfalls vorhanden. Eine Dusche mit 45 Quadratzentimeter Fläche und eine Trenntoilette von Natures Head ( die haben wir hier getestet) dienen der Körperhygiene unterwegs. Stolze 185 Liter Frischwasser sollen dafür sorgen, dass die Besatzung nicht so schnell auf dem Trockenen sitzt.
Insgesamt soll sich der Mono mit 40 Liter Gasvorrat und 360-AH-Bordbatterie für bis zu zwei Wochen autarkes Unterwegssein eignen. So viel Autarkie klingt ziemlich gut. Wie viele Duschvorgänge für zwei Personen drin sind, lässt sich allerdings schlecht sagen.