DLR New Generation Vehicle

Nicht nur mit der Fortbewegung in der Luft und im Weltraum, sondern auch mit dem Straßenverkehr von morgen beschäftigt sich die DLR. 20 Institute arbeiten gemeinsam am „New Generation Vehicle“ .
Bei elektrisch angetrieben Autos drängt sich, nicht zuletzt aufgrund der schweren Akkus, das Thema Leichtbau stark in den Vordergrund. Das stellt die Ingenieure und Entwickler wiederum vor die Aufgabe, eine leichte Karosserie möglichst sicher zu bauen. Daran forscht, neben etablierten und neuen Autobauern, auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Dort ist man seit einiger Zeit mit dem Entwicklungsprojekt „Next Generation Car“ (NGC) beschäftigt. In dessen Rahmen sind Ideen zu einem kompakten Stadtauto und einer Reiselimousine entstanden, die auch Wasserstoff als Energielieferant für den Elektroantrieb vorsehen sollen. Jetzt kommt mit dem „Safe Light Regional Vehicle“ (SLRV) ein weiteres Konzept für ein nur 450 Kilogramm leichtes Brennstoffzellenauto hinzu.
Wasserstoff-Zweisitzer mit 400 Kilometern Reichweite
„Der Schwerpunkt beim SLRV liegt darauf, eine sehr leichte Karosserie zu bauen, um so möglichst ressourcenschonend unterwegs zu sein. Gleichzeitig wollen wir eine sehr hohe passive Sicherheit bieten, was bestehende Fahrzeuge in diesem leichten Segment oft nur unzureichend tun“, erläutert Dr.-Ing. Gerhard Kopp, Gruppenleiter Leichtbaufahrzeuge und Methode Straßenfahrzeuge am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte, die Motivation der Entwickler. Die Reichweite des SLRV sollte den Angaben seiner geistigen Väter bei 400 Kilometern liegen und damit Berufspendlern genügen.
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Die Karosserie des zweisitzigen SLRV ist in Sandwich-Bauweise aus einer metallenen Decklage und Kunststoffschaum im Inneren geplant und soll dadurch nur 80 Kilogramm wiegen. Der Großteil der Technik ist in Vorder- und Hinterwagen untergebracht, die auch als Crashzonen fungieren. Die Fahrgastzelle besteht aus einer Wanne, in der die beiden Personen bei einem Aufprall optimal geschützt sein sollen.
Das DLR will mit seiner Studie die Crashsicherheit von Sandwich-Strukturen im Karosseriebau verbessern. Der leitende Ingenieur des Projekts, Michael Kriescher, sieht hierin die größte Herausforderung. „Bisher kommen Strukturen aus Sandwich-Materialien noch nicht in der Serienfertigung von Fahrzeugen vor. Es besteht großer Forschungsbedarf, um das Verhalten solcher Strukturen zu charakterisieren und herauszufinden, wie man mit ihnen am besten baut. Wichtig ist dabei vor allem das Verhalten von Sandwich-Strukturen bei Belastungen bis hin zum Extremfall, dem Crash.“
Fahrfertiger Prototyp in Planung
Nach Beendigung der Crashtests wollen die 20 DLR-Institute, die am Großprojekt „Next Generation Car“ beteiligt sind, einen fahrfertigen Prototypen aufbauen. Die in der Entwicklung gewonnen Erkenntnisse könnten dann Autoherstellern, zum Beispiel im Rahmen eines Lizenzabkommens, zugänglich gemacht werden. Dass aus dem DLR-Projekt ein weitere Firma mit Ambitionen zum Bau von Autos entsteht, erscheint unwahrscheinlich.