Erster Blick ins neue Cockpit
Fiat renovieren das beliebte Basisfahrzeug für Reisemobile, den Ducato: Sie hübschen das Cockpit auf, modernisieren die Elektronik und spendieren neue Assistenten. Dank ihnen soll in Zukunft teilautonomes Fahren mit dem Ducato möglich sein.
Der Fiat Ducato ist das beliebteste Basisfahrzeug für Wohnmobile. Und dank des Camping-Booms ist der Transporter aktuell sogar in Deutschland das meiste von Privatpersonen gekaufte Fahrzeug überhaupt.
Neue Assistenzsysteme
Der aktuelle Ducato III basiert auf einem Baumuster, das bereits 2006 zum ersten Mal auf den Markt kam. Allerdings hat Fiat es im Laufe der letzten 15 Jahre fortlaufend weiterentwickelt und auch optisch modernisiert. 2021 geht es mit der Überarbeitung weiter. In diesem Jahr steht allerdings die Technik im Vordergrund, während die Italiener die Optik nur dezent verändern.
Im Cockpit wird es in Zukunft volldigitale Instrumente geben. Dazu gesellt sich die neueste Version des konzerneigenen U-Connect Multimediasystems mit bis zu zehn Zoll großen Bildschirmen. Zum erweiterten Funktionsumfang dieser neuen U-Connect-Generation zählt die Navigation mit TomTom-3D-Karten sowie die drahtlose Einbindung von Apple Carplay und Android Auto.
Ein neues Lenkrad im Pkw-Look, andere Schalthebel, umgestaltete Türverkleidungen und eine geänderte Bedieneinheit für das Klimasystem ergänzen das Facelift. Die neu gepolsterten Sitze sollen komfortabler ausfallen und mehr Platz bieten. Außerdem gibt es mit der "Eat and Work"-Option die praktische Möglichkeit, aus dem Beifahrersitz einen Tisch herauszuklappen.
Laut Fiat wird der als "New Ducato" bezeichnete Transporter das erste leichte Nutzfahrzeug mit der Fähigkeit zum autonomen Fahren auf Level 2 sein. Von der Geschwindigkeits-Begrenzung bis zur Bremskontrolle bei unerwarteten Hindernissen wie Fußgängern und Radfahrern, von der Verkehrszeichen-Erkennung über die Überwachung der Aufmerksamkeit des Fahrers bis hin zur adaptiven Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion, dem Spurhalte-Assistenten und dem Stau-Assistenten bekommt der Ducato jetzt zeitgemäße Assistenztechnik installiert.
Autonomes Fahren wird möglich
Das Angebot an Fahrerassistenz- und Einparksystemen ergänzt der digitale Zentralspiegel, mit dem nun auch im geschlossenen Kasten dank Kamerahilfe der zentrale Blick zurück möglich ist. Außerdem gibt es für den modellgepflegten Ducato ein ESC-System mit Seitenwind-Assistent, eine Anhänger-Stabilitätskontrolle und den Active Park Assist. Zwar wird man mit dem bis zu 6,40 Meter langen Kasten eher selten in Innenstädten auf Parkplatzsuche gehen, aber immerhin lässt sich damit das Einparken nun auch automatisch erledigen.
Zusätzlichen Bedienkomfort soll der Wechsel von der mechanischen Handbremse zu einer elektronischen Feststellbremse bringen. Dazu gibt es eine Keyless-Option für schlüssellosen Zugang und Motorstart, eine Ladeschale zum induktiven Aufladen von Smartphones, je zwei USB-A und USB-C-Anschlüsse und eine 230-Volt-Steckdose. Die neue elektrische Servolenkung bekommen alle Ducato serienmäßig.
Künftig steht auch ein selbstnivellierendes Luftfeder-Fahrwerk zur Wahl, das sich manuell in der Höhe verstellen lässt. Motorseitig bleibt es bei den vier Leistungsstufen von 120 bis 180 PS. Die Dieselmotoren genügten schon vorher der Abgasnorm Euro 6d Temp und hatten dazu SCR-Kats mit Harnstoffeinspritzung (AdBlue) an Bord. Das Sechsgang-Schaltgetriebe hat Fiat nach eigenen Angaben überarbeitet, die Neunstufen-Automatik (ab der 140 PS-Variante verfügbar) bleibt hingegen unverändert.
Die optischen Änderungen an der Front fallen dezent aus und nur Kennern des Modells auf. Wichtigstes Merkmal ist der neue Kühlergrill (größeres Markenlogo, zwei prominente Querleisten in Chrom) und die Scheinwerfer mit neuer LED-Technik. Ob die Voll-LED-Scheinwerfer auch in Deutschland Serie sein werden, steht aktuell noch nicht fest. Auch Preise sind aktuell noch nicht verfügbar; zunächst beginnt die Markteinführung der neuen Modelle in Italien.