Camper aufgepasst! An 36 Nächten 2025 gesperrt

Der Schweizer Gotthard-Tunnel auf der A2 Luzern – Chiasso wird 2025 regelmäßig für Pkw, Wohnmobile und Wohnwagen gesperrt. Wir verraten, was das für die Reiseplanung bedeutet.
Der Schweizer Gotthard-Tunnel verbindet die Gemeinden Göschenen im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin auf der Autobahn A2 Richtung Chiasso miteinander. Er ist einer der wichtigsten Verbindungen nach Italien. Trotzdem muss der Tunnel für turnusmäßige Reinigungs- und Wartungsarbeiten an 36 Nächten im Jahr gesperrt werden.
Als Umfahrung nach Italien kommt seit diesem Jahr die Brenner-Route nicht mehr infrage. Aufgrund von Brückenarbeiten wird hier mit starkem Stauaufkommen gerechnet. Daher heißt es: rechtzeitig planen und zu den Öffnungszeiten des Gotthard-Tunnels fahren.
Die Nachtsperren verteilen sich auf die Monate März, April, Juni, September und Oktober 2025. Immerhin sind die Sommermonate Juli und August nicht von den Sperrungen betroffen. Um Pfingsten herum müssen Camperinnen und Camper allerdings an vier Nächten unter der Woche aufpassen.
Neben den geplanten Wartungsarbeiten bleibt der Gotthard-Tunnel darüber hinaus weiterhin einmal wöchentlich für den regulären Verkehr gesperrt. Diese Sperrungen, meist von Mittwoch auf Donnerstag zwischen 23:00 und 01:00 Uhr, ermöglichen Sondertransporten eine freie Durchfahrt.
Alternativrouten
Während der Nachtsperren können Reisende auf andere Routen ausweichen:
- San-Bernardino-Route (A13 Chur – Bellinzona): Diese großräumige Umfahrung eignet sich besonders bei längerfristigen Sperrungen.
- Simplonpass: Eine zusätzliche Option, die vor allem bei Stau auf den anderen Alternativrouten in Betracht gezogen werden kann.
Die Termine für die Sperrungen:
Gesperrt wird jeweils nachts, wobei die Wochenenden von den Sperrungen ausgenommen sind. Häufig vier Nächte am Stück, manchmal auch nur zwei. Hier die genauen Termine:
Wichtig: Campende sollten die Sperrzeiten bei der Reiseplanung berücksichtigen, um Verzögerungen zu vermeiden. Sollten Sie einmal doch vor versperrtem Tunnel stehen, können Sie eine Nacht auf dem nahegelegenen Wohnmobilstellplatz Gotthard Camping in Andermatt übernachten.
Auch wenn der Tunnel nicht gesperrt ist, besteht hier hohe Staugefahr in den stark befahrenen Sommermonaten. Ist der Tunnel überlastet, kommt es zur Blockabfertigung, was die Reise weiter verzögert.
Bedeutung des Gotthard-Tunnels
Der Gotthard-Straßentunnel erstreckt sich über 16,9 Kilometer und ist der längste Straßentunnel in den Alpen sowie weltweit der viertlängste seiner Art. Er bildet eine zentrale Verkehrsverbindung durch die Schweizer Alpen und ist Teil der Nationalstraße A2, die Basel mit Chiasso verbindet. Der Tunnel verknüpft die Orte Göschenen im Kanton Uri und Airolo im Kanton Tessin. Der Bau erfolgte zwischen 1970 und 1980, die Eröffnung fand am 5. September 1980 statt. Sein Bau ermöglichte eine ganzjährig befahrbare und leistungsfähige Verbindung zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin.
Als wichtigste Nord-Süd-Transitroute der Schweiz wird der Tunnel stark frequentiert. Im Jahr 2024 lag das tägliche Verkehrsaufkommen bei durchschnittlich 16.000 Fahrzeugen. An stark frequentierten Tagen, insbesondere während der Ferienzeit, steigt die Zahl auf über 24.000 Fahrzeuge – beispielsweise am Karfreitag 2024. Rund 15 Prozent des Verkehrs machen schwere Lastwagen aus, die den Tunnel für den Gütertransport durch die Alpen nutzen. Aufgrund der Schweizer Bundesverfassung dürfen keine zusätzlichen Fahrspuren geschaffen werden, um die Verkehrsdichte in der empfindlichen Alpenregion zu regulieren.
Der Tunnel verfügt über jeweils eine Fahrspur pro Richtung, was besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich macht. Um das Unfallrisiko zu senken, gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, Überholmanöver sind untersagt, und Lastwagen müssen einen Mindestabstand von 150 Metern einhalten. Seit der Einführung eines Tropfenzählersystems im Jahr 2002, das den Verkehrsfluss reguliert, konnten die Unfallzahlen deutlich reduziert werden.
Die Bedeutung des Gotthard-Straßentunnels reicht über den Transitverkehr hinaus. Er verbindet nicht nur die Deutschschweiz mit dem Tessin, sondern dient auch als wichtige Route für internationale Reisende, insbesondere aus Deutschland, die ihn auf dem Weg nach Italien passieren. Zudem spielt er eine wesentliche Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung und den Tourismus im Alpenraum. Mit der geplanten Fertigstellung einer zweiten Tunnelröhre im Jahr 2030 bleibt der Gotthard-Straßentunnel ein zentraler Bestandteil des europäischen Verkehrsnetzes.