Kastenwagen unter 40.000 Euro
Wie viel Geld muss man für einen Standard-Campingbus mit Bad hinblättern? Wir haben uns umgeschaut und stellen die günstigsten und gängigsten Kastenwagen-Modelle auf dem Fiat Ducato vor.
- Busse unter 40.000 Euro
- Busse unter 50.000 Euro
- Noch günstiger
Campingbusse werden immer beliebter und stärker nachgefragt. Laut CIVD (Caravaning Industrie Verband Deutschland) machen ausgebaute Kastenwagen mit 42,8 Prozent den Großteil der Reisemobilproduktion aus und ist im vergangenen Jahr um 30 Prozent gewachsen. Doch wie das so ist mit Angebot und Nachfrage: Heißt das, dass Campingbusse immer teuerer werden?
promobil will wissen, ob man auch schon für kleines Geld einen ausgebauten Kastenwagen finden kann. Die Rahmenbedigungen: Möglichst günstig einen Campingbus-Neuwagen mit Bad für mindestens zwei Personen und maximal 40.000 Euro finden. Das Basisfahrzeug sollte nach Möglichkeit das Standartfahrzeug Fiat Ducato sein. Dafür haben wir Preislisten gewälzt und uns auf dem Caravan Salon Düssedorf, der größten Freizeitfahrzeug-Messe, umgeschaut.
Überraschung: Es gibt sogar einige richtig günstige Angebote und manche Hersteller wie Knaus oder Sunlight bieten die Busse sogar günstiger an als im Vorjahr. In der Bildergalerie oben sehen Sie eine Übersicht aller Campingbusse.
Fiat-Campingbusse unter 40.000 Euro
Welcher ist der günstigste ausgebaute Kastenwagen im Modelljahr 2019?
Der absolute Schnäppchen-Preis bei den Fiat Campingbussen kommt aus Italien. Die ausgebauten Kastenwagen der Marke Roller Team unterbieten alle bis dato von uns gesichteten Konkurrenten. Der Roller Team Livingstone K2 mit 115-PS-Motor kostet unschlagbare 34.490 Euro. Auch alle weiteren Livingstone-Modelle sind sehr erschwinglich, den teuerste Grundpreis stellt der Livingstone Duo, der serienmäßig 130 PS an Bord hat, mit 38.870 Euro. Die Serienausstattung der 2019er-Modelle wurde dabei verbessert durch eine Gasheizung, zusätzliche USB-Ports, größere Fenster und LED-Lichtleisten.
Gewohnt preiswert geht mit der Günstigmarke aus dem Hause Pössl weiter: Der Roadcar RC 540 mit 5,41 Metern Länge und kurzem Radstand ist ein vollwertiger Camper mit Bad, Küchenzeile, Querbett und einer Sitzgruppe für einen Grundpreis ab 32.999 Euro. Der Ducato-Motor ist mit 115 PS ausgestattet, die technisch zulässige Gesamtmasse liegt bei 3,3 Tonnen. Selbst die 130-PS-Version ist mit 33.999 Euro immer noch günstiger als das nächste Konkurrenzmodell.
Auch der Carado Vlow ist ein besonders günstiger Fiat-Bus. Das besondere hier ist, dass der Kastenwagen 2017 zu 39.999 Euro eingeführt wurde, mittlerweile liegt der Grundpreis bei 35.499 Euro für die kleinste Version. Der Vlow 540 ist 5,40 Meter lang. Alle 2019er-Versionen wurden von Carado so verbessert, dass es nun mehr Ablageflächen im Fahrzeug gibt und der Kühlschrank so platziert wurde, dass mehr Platz im Durchgang vorhanden ist. Wer bereit ist, etwas mehr auszugeben: Die beiden Sondermodelle namens Vlow Unlimited haben ein Lederlenkrad, eine Markise und 16-Zoll-Alufelgen als Serienausstatttung an Bord und starten bei 44.999 Euro.
Genau gleich viel kostet der baugleiche Sunlight Cliff der Schwesternmarke. Auch diesen Fiat-Kastenwagen mit 115 PS gibt es schon ab 35.499 Euro in der kleinsten Ausführung. Wählen können Kunden hier wie beim Vlow zwischen zwei Querbett-Modellen, einem Grundriss mit Stockbetten und einem mit Längsbetten. Serienmäßig sind Soft-Close-Schubladen an Bord. Auf dem Caravan Salon 2018 präsentierte die Marke ebenfalls ein Sondermodell mit 16-Zoll-Alufelgen, Klimaanlage und Markise in auffälliger roter Außenlackierung. Preis hier: 50.517 Euro.
Einen Konkurrenten aus Frankreich gibt es ebenfalls: Der Grundpreis des Chausson Twist liegt bei 35.990 Euro. Zum Modelljahr 2019 bekommen die Campingbusse ein neues Möbeldekor, eine Küche mit neuen Materialien und 7 Jahre Dichtigkeitsgarantie. Serienmäßig ist eine Diesel-Heizung an Bord genauso wie eine verstärkte Isolierung, ABS, Fahrerairbag und Abdunklung mit Isomatten im Farherhaus.
Mit einem Grundpreis von 36.690 Euro gehen die Campingbusse Weinsberg Caratour/Carabus fürs Modelljahr 2019 an den Start – ebenfalls etwas günstiger noch als im Vorjahr. Die Vor- und Nachteile der Kompaktversion 540 MQ mit 5,41 Metern Länge testet die promobil-Redaktion gerade im aktuellen Dauertest, bei dem verschiedenste Kollegen den Bus in der Praxis einsetzen. Die 5,99-Meter-Busse von Weinsberg starten bei 38.190 Euro.
Bei Adria gibt es eine Kastenwagen-Baureihe auf Basis des Fiat Ducato zu einem recht günstigen Grundpreis: Der Adria Twin Plus. Das günstigste Modell von fünf Grundrissen, der 540 SP mit 115-PS-Motor, gibt es schon ab 38.999 Euro. Knapp darüber liegt der Adria Twin All-In. Der Querbett-Bus 600 SP startet mit 40.999 Euro.
Kauftipp: Ein Nachteil bei vielen Günstigbussen ist, dass hier Ausstattung, auf die viele gerne nicht verzichten können, hinzugekauft werden muss. Meist lohnen sich dabei Pakete, die zwar mehrere Komfortpunkte gleichzeitig abhaken, aber schnell ins Geld gehen können. Einige Beispiele:
- Beim günstigsten Bus, dem Roller Team Livingstone, gibt es optional eine gehobenere Ausstattung. Diese Busse heißen Advance-Modelle und bieten Klimaanlage, Tempomat, Plissee-Verdunklung, Panorama-Dachluken und Fliegenschutztür zu einem Aufpreis von 3.900 Euro.
- Beim Roadcar kommt erst mit dem Basic-Paket für 999 Euro Campingausstattung dazu wie die Duschausrüstung (Vorhang & Brausekopf), Sichtschutz fürs Fahrerhaus, Kombirollos, Fliegenschutztür und Elektrische Einstiegsstufe.
- Beim Adria Twin benötigt man das Paket „Kit De Luxe“ für Faltverdunklungen, Fliegenschutztür und Abdeckung von Kocher und Spüle, das 2199 Euro kostet.
Daher sollte man sich beim Kauf unbedingt vorher überlegen, was man an Ausstattung nicht missen möchte. Hilfreich dabei ist die gratis promobil Checkliste. Wie bei jedem Kauf gilt: Nicht nur Grundpreise, sondern auch Endpreise vergleichen lohnt sich!
Fiat-Campingbusse unter 50.000 Euro
Andere Marken haben auch schöne Fiat-Busse. Wenn das Budget für den Campingbus die 40.000 Euro-Marke überschreiten darf, bekommt automatisch mehr Spielraum bei der Auswahl eines Neuwagens auf Fiat Ducato. Hier weitere Marken mit Ducato-Campingbussen in alphabetischer Reihenfolge:
Der kleinste Bürstner Citycar mit dem Grundriss C 540 und 115 PS startet bei 42.740 Euro, der C 600 kostet 45.240 Euro. Die Harmony Line mit 130-PS-Motor und besonders modern gestalteten Innenraum startet bei 48.990 Euro.
Der Hobby Vantana Ontour K 65 ist ein typisches Einsteiger-Modell und kostet ab 42.200 Euro. Er bietet einen neu entwickelten Sanitärraum mit Drehtoilette und eine offener Sichtachse, weil der Kleiderschrank tief sitzt. Insgesamt sechs Grundrisse bietet diese Baureihe. Wer mehr Ausstattung möchte, gönnt sich einen teureres De-Luxe- oder Premium-Modell.
Der günstigste Ducato-Kastenwagen von Hymer hat einen Grundpreis von 42.490 Euro. Er heißt Hymercar Free 602, ist ein brandneuer Grundriss fürs Modelljahr 2019 und bietet auf 5,99 Metern Fahrzeuglänge zwei große Einzelbetten. Gegen Aufpreis gibt es ihn mit Schlafdach und bietet dann sogar vier Schlafplätze.
Knaus bietet sein Ducato-Modell Boxstar ab 40.999 Euro an. Das kleineste und günstigste Modell Knaus Boxstar Road 540 hat 5,41 Metern Länge, das größte und teuerste Modell Knaus Boxstar Freeway ist 6,36 Meter lang und liegt preislich immer noch unter der 50.000-Euro-Grenzen mit 47.690 Euro. Dazwischen sortieren sich vier weitere Modelle und Grundrisse mit 5,99 Metern Länge.
Die Schwestermarke von Carthago bietet ebenfalls einen Fiat-Bus: Der kompakte Malibu Van 540 mit kurzem Radstand kostet ab 45.490 Euro. Typisch für diesen Bus sind die Bullaugen-Fenster an der Seite. Die Exklusiv-Modelle namens Charming GT starten bei 45.850 Euro und bieten unter anderem Edelkirsch-Dekor und Fahrerhaus-Panoramafenster.
Der französische Hersteller Pilote bietet seinen Pilote Van V 630 J1 ab 46.900 Euro.
Der teuerste Fiat-Bus kommt aus England. Der Swift Toscane, der auf dem Caravan Salon 2018 ausgestellt wurde, kostet 61.895 Euro.
Die 5,40-Meter-Version bei Vantourer kostet 43.490 Euro. In der Serienausstattung sind fürs Basisfahrzeug ASB, ESP, Hill Holder und Fahrer- und Beifahrerairbag schon mit drin. Genauso komfortabel zeigt sich auch die Wohnausstattung in Serie mit Verdunkungsrollos, Dieselheizung, 75 bzw. 90-Liter Kühlschrank, Festbad mit ausziehbarem Brausekopf, etc.
Noch günstigere Campingbusse
Für Sie kann es einfach nicht günstig genug sein? Preiswertere Campingbusse mit Bad gibt es auf einem anderen Basisfahrzeug: dem Citroën Jumper. Zwei Beispiele dafür: Den Clever Van Tour 540 auf Jumper-Basis gibt es schon für einen Grundpreis ab 33.990 Euro. Auch bei Adria kann man dank Jumper ein Campingbus-Schnäppchen schlagen: Der Preis für den Adria Twin Axess startet bei 35.999 Euro. Allerdings bedeutet die Jumper-Basis nicht immer automatisch Billigheimer. Den Gegenbeweis liefert der Robeta Helios Style. Dieser edle Campingbus kostet ab 46.590 Euro.
Eine weitere Alternative für Spar-Camper gibt es in einer anderen Aufbauart. Denn: Wer beim Campingbus auf ein Badezimmer verzichten kann, spart sich bei Campervans in Bulli-Größe das Erstfahrzeug: Fahrzeuge dieser Bauart bieten den Vorteil, dass sie aufgrund ihrer Kompaktheit voll alltagstauglich sind und einen Pkw ersetzen können.
Eine Übersicht über alle Kompaktcamper finden Sie hier:
Zwar gibt es auch hier teure Ausführungen wie den VW California (Version Beach ohne Küche ab 45.523 Euro) oder Mercedes Marco Polo (Version Activity ohne Küche ab 46.659 Euro). Den teureren Preis bezahlt man bei beiden fürs Basisfahrzeug.
Günstiger geht's bei folgenden Aufstelldach-Camper mit Küchenzeile: Adria Active auf Renault Trafic (ab 43.799 Euro), Pössl Campster auf Citroën Spacetourer (ab 37.999 Euro), Dreamer Cap Fun auf Ford Custom (ab 40.400 Euro) und den Karmann Danny auf Fiat Talento (ab 42.500 Euro).