Studie zeigt autonomes Reisemobil

Die Erwin Hymer Group hat konkrete Vorstellungen wie Campingfahrzeuge in 20 Jahren aussehen könnte: autonom, emissionsfrei, komfortabel. Das erste Konzept heißt Galileo.
In Zusammenarbeit mit dem Design-Entwickler-Team aus dem Hause Digital Design Solutions präsentiert der Hymer-Konzern den Concept Galileo, ein Freizeitfahrzeug der Zukunft. Auf dem Caravan Salon 2019 wartete neben dem bereits fertiggebauten und begehbaren Hymer Vision Venture ein virtuelles Erlebnis mit VR-Brillen in der Hymer-Halle auf Zukunftsfans: Dank einer Computersimultation konnten Besucher das Fahrzeug Concept Galileo als "virtual reality", kurz VR, quasi virtuell begehen.
Der Hymer Concept Galileo besteht aus einer 2,30 Meter breiten und 6,80 Meter langen Antriebsplattform, auf der eine Leichtbau-Kabine aufsitzt. Beim Antrieb des Reisemobils hat sich Hymer nicht festgelegt. Es soll sich auf jeden Fall um einen emissionsfreien Antrieb handeln, möglich wären ein Elektromotor oder eine Brennstoffzelle an Bord.
Die Kraft aus Batterie oder Brennstoffzelle wird per Radnabenmotoren an alle vier Räder übertragen. Die etwas versteckten Räder des Studienfahrzeugs haben nur wenig Platz zur Seite. Daher könnte das Fahrzeug seine Richtung allein durch unterschiedliche Radgeschwindigkeiten ändern.
Viel Wohnraum dank autonomen Antrieb
Das Konzeptfahrzeug soll zudem völlig autonom unterwegs sein. Deshalb hat der Galileo weder Lenkrad noch Fahrer- und Beifahrersitz an Bord. Dies ermöglicht, dass das autonome Reisemobil umso mehr Platz für den Wohnraum bietet. Der gesamte Innenraum mutet futuristisch an und punktet dank zwei riesiger Fensterfronten mit viel Tageslicht. Die Fenster bestehen aus intelligentem, also schaltbarem und thermochromem Glas und lassen sich via Knopfdruck dimmen. Das Dachfenster ist mit einer Fotovoltaikanlage bestückt.
Die Passagiere nehmen während der Fahrt in zwei First-Class-Sitzen Platz. Wie im Flugzeug kann man die beiden Luxus-Sessel automatisch zu vollwertigen Betten umwandeln. Im Heck des Concept Galileo stehen zwei Grundrisslösungen zur Auswahl: Entweder eine große Küchenzeile oder ein Doppelstockbett in Kombination mit einer kleinen Kochnische.
Freizeitfahrzeug mit Terrasse und Sauna
Wählt man in der Computersimulation die große Küchenzeile aus, kann man sie auf eine Terrasse herausfahren. Neben den großen Türen, die sich zum Sonnendach hochklappen lässt, fährt fürs perfekte Urlaubsdomizil eine bis zu 5,5 Quadratmeter große Holzterrasse heraus. Wird die Terrasse nicht benötigt, bleibt sie unter der Wohnkabine verborgen.
Fürs Badezimmer hat sich Hymer im Concept Galileo noch etwas besonderes einfallen lassen: die Wellness-Kabine. Im VR-Konfigurator verschwindet mit ein paar Klicks das Doppelstockbett oder die Küche und ein großes Badezimmer samt eine Sauna erscheinen. Ein Klick weiter und die gesamte Kabine wird zum Reisebus mit vier Liegesitzen. Die Möglichkeiten sind dank VR grenzenlos.
Einsatz von Virtueller Realität für Reisemobil-Händler
Damit zeigt sich auch schon das Gimmick der Studie, das wahrscheinlich als erstes in der Wohnmobil-Branche eingesetzt wird: Die Präsentation und Fahrzeug-Konfiguration via VR-Brille. Damit können Händler verschiedene Grundrisse im Reisemobil erlebbar und begehbar machen, auch wenn sie das passende Fahrzeug gerade nicht vor Ort haben. Kunden spazieren so bereits vor der Unterschrift des Kaufvertrags durch ihr fertig konfiguriertes Fahrzeug.
Dank virtueller Realität ist es möglich, Stoffe und Farben frei auszuwählen, die Anordnung und Größe der Betten zu ändern oder individuelle Wünsche umzusetzen – und direkt räumlich zu erleben. So sieht man direkt: Ist das Fahrzeug zu klein oder groß? Passt der Grundriss zu meinen Bedürfnissen? Die Simulation endet übrigens ganz malerisch an einem Strand: