Chassis als Light oder Heavy?
Der Fiat Ducato ist seit Jahren das beliebteste Wohnmobil-Basisfahrzeug. promobil beantwortet hier Leserfragen rund um den italienischen Transporter.
Unterschiede beim Chassis
Ich bin Neuabonnent Ihrer guten Zeitschrift und stelle mir eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen einem 3,5-t-Light- und einem 3,5-t-Heavy-Chassis beim Fiat Ducato? Wo liegen die Vor- und Nachteile?Tibor Holéczy, per E-Mail
Beim Fiat Ducato und den baugleichen Modellen von Peugeot und Citroën gibt es die Light- und Heavy-Fahrgestelle, die sich bei 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht überlappen. Das Heavy- oder auch Maxi-Chassis hat der Light-Variante vor allem verstärkte Achsen mit höheren Tragfähigkeiten voraus. Zudem ist die Bremsanlage leistungsfähiger und 16-Zoll-Räder sind hier serienmäßig.
Beim Light-Fahrgestell gibt es die großen Räder optional und die maximale Auflastungsgrenze liegt bei 3,85 Tonnen – beim Heavy-Chassis bei 4,5 Tonnen. Nachteile der schweren Variante sind neben dem etwas höheren Preis 40 Kilogramm Mehrgewicht und etwas härtere Federn.
Automatik oder Schalter?
Wir beschäftigen uns mit dem Kauf eines Reisemobils auf Ducato-Basis und überlegen, ob wir lieber das Schaltgetriebe nehmen, weil die Comfortmatic ja doch nur ein Kompromiss ist. Was können Sie uns raten?Michael Hagen, per E-Mail
Wenn Sie gerne fahren, ohne selbst schalten zu müssen, dann ist die Comfortmatic natürlich eine Alternative. Klar sollte aber sein, dass ältere Ducato-Modelle nicht ganz den Komfortgewinn einer Wandlerautomatik mitbringen. Insbesondere die Zugkraftunterbrechung beim Schaltvorgang ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei defensiver Fahrweise auch nicht sehr auffällig. Am besten lässt sich das natürlich bei einer Probefahrt erfahren.
Legen Sie allerdings großen Wert auf den Komfort einer Automatik, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Reisemobil auf einem Fiat Ducato mit der neuen 9-Gang-Automatik ab Modelljahr 2020 basiert. Alternativ sind Sie eventuell auch mit einem Reisemobil auf einem anderen Basisfahrzeug (z. B. Mercedes Sprinter) gut beraten.
Feststellbremse stört beim Fahrersitz-Drehen
Bei angezogener Feststellbremse kann der Fahrersitz in meinem Mobil auf Fiat Ducato nicht mehr um 180 Grad gedreht werden. Das Sitzgestell kollidiert mit dem Hebel, was ich als großen Mangel empfinde. Gibt es dafür eine Möglichkeit zur Umrüstung?Reinhard Stieber, per E-Mail
Der Ducato war einer der ersten Transporter, bei dem die Feststellbremse von der Mitte nach links verlagert wurde, was gerade für die Wohnmobilnutzung von Vorteil ist, weil sie dort beim Durchgang nach hinten nicht stört. Andere Transporterhersteller bieten dagegen einen – bei angezogener Bremse – herunterklappbaren Hebel an, um eine Kollision mit dem drehenden Sitz zu vermeiden. Eine entsprechende Variante der Feststellbremse für den Ducato ist uns aber weder ab Werk noch zur Nachrüstung bekannt.
Der Konflikt zwischen angezogener Handbremse und Sitz ist bei Reisemobilen ohnehin unterschiedlich ausgeprägt, denn die Drehkonsolen sind in der Regel von verschiedenen Zulieferern. Wenn der Sitz in Ihrem Fahrzeug eine Höhenverstellung hat, könnten Sie beim Drehkonsolenhersteller nachfragen, ob es eine höhere Konsolenvariante gibt, die den Sitz über die Handbremse hinwegschwenken lässt.
Glühbirnen wechseln
Bei der Besichtigung einiger Teilintegrierter auf Ducato-Basis ist mir aufgefallen, dass die Frontscheinwerfer hinten kaum zu erreichen sind. Wie müsste man denn vorgehen, um bei Bedarf eine Glühlampe zu wechseln?Roland Herbst, per E-Mail
Das ist eigentlich recht simpel: Die Scheinwerfergehäuse sind an zwei Punkten fest verschraubt. Diese lösen Sie mit einem Torx-Schraubendreher der Größe 27. Um den Scheinwerfer vollständig herauszunehmen, verschieben Sie ihn zunächst einige Zentimeter in Richtung des Motorraums. Nun können Sie die hinteren Schutzkappen entfernen und haben Zugriff auf die Glühlampenfassung, die von einem Federmechanismus gesichert wird. Einfach herausziehen, Glühlampe tauschen, wieder einsetzen. Anschließend den Scheinwerfer in die Führung schieben und festschrauben.
Serviceintervalle des Fiat Ducato
Ich habe ein gebrauchtes Reisemobil auf Ducato-Basis gekauft, das nun zwei Jahre alt und 24.000 km gelaufen ist. Laut Gebrauchsanweisung ist alle 48.000 km eine Wartung vorgesehen. Im Garantiebuch ist aber bereits eine Wartung von vor einem Jahr verzeichnet. Ich frage mich nun, welche Kundendienstintervalle gültig sind.Walter Pecher, per E-Mail
Für die aktuellen Ducato-Motoren ist ein Ölwechsel nach Wartungsanzeige (spätestens bei 48.000 km) oder nach zwei Jahren vorgeschrieben. Dieses Intervall gilt auch für Pollen-, Kraftstoff- oder Luftfilter. Es kann sein, dass vom Kombiinstrument schon früher ein Ölwechsel angemahnt wird, wenn die Qualität nachlässt. Vielleicht hat die BesitzerIn gleich alle Arbeiten erledigen lassen und wollte so auch die Verkaufschancen erhöhen. Oder die Werkstatt wollte Geld verdienen.
Wenn bei diesem Service alles gemacht wurde, können Sie nach Rücksprache mit Ihrer Werkstatt im Prinzip noch ein Jahr warten, bis wieder ein Zwei-Jahres-Rhythmus vorbei ist.
Übrigens: Ab Modellen mit Euro 6 lassen sich die verbleibenden Kilometer bis zum nächsten Wartungsintervall und Ölwechsel anzeigen. Dies ist besonders praktisch vor einer geplanten, längeren Reise. Hier wechselt man über den "Mode"-Knopf links neben dem Ducato-Lenkrad in die Menüführung. Unter "Service" sind die verbleibenden Kilometer für die nächste Wartung und beim erneuten Drücken für den nächsten Ölwechsel anzeigbar.
Ist es möglich, dass beim Zahnriemenwechsel am 130-Multijet-Motor von Fiat auch gleichzeitig die Wasserpumpe erneuert werden muss?Alfred Maier, per E-Maik
Ja, das kann durchaus sinnvoll sein. Die Wasserpumpe wird nämlich auch vom Zahnriemen angetrieben. Wenn sie nicht mehr ganz sauber läuft oder vielleicht sogar undicht ist, sollte man sie gleich mit tauschen, um den aufwendigen Zahnriemenausbau nicht vielleicht kurz darauf erneut vornehmen zu müssen. Dies gilt übrigens für alle Varianten der Ducato-Motoren.
Sie haben auch noch offene Fragen zum Fiat Ducato? Dann schreiben Sie uns eine Mail an leserservice@promobil.de
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