Medizinisch-Psychologische Untersuchung 2017

Die Anzahl der Personen, die sich einer medizinisch-psychologischen Untersuchung im Jahr 2017 unterziehen mussten, ist um 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Insgesamt 88.035 mussten im vergangenen Jahr zur „MPU“.
Der häufigste Grund für die Anordnung zur MPU sind nach der Statistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Alkoholfahrten im Straßenverkehr – alleine 44 Prozent aller MPU-Anlässe drehen sich um dieses Thema. Dabei sind 28 Prozent der Personen erstmals mit Alkohol auffällig geworden, elf Prozent sind Wiederholungstäter und bei fünf Prozent war Alkohol in Verbindung mit straf- und verkehrsrechtlichen Delikten im Spiel. Aber: Die Zahl der Begutachtungen wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit in Verbindung mit allgemeinen Verkehrs- oder strafrechtlichen Auffälligkeiten sank gegenüber 2016 um rund zehn auf fünf Prozent. Begutachtungen bei erstmaliger Alkoholauffälligkeit gab es gut acht Prozent, wegen wiederholter Alkoholauffälligkeit knapp sieben Prozent weniger.
Angestiegen sind nach der Auswertung der BASt jedoch die Untersuchungen wegen Verstößen in Zusammenhang mit Betäubungsmitteln. Hier beträgt der Anstieg vier Prozent.
Im Vergleich zu 2016 zeigt sich in der prozentualen Gesamtverteilung der MPU-Ergebnisse keine relevante Veränderung. Von den 88.035 begutachteten Personen waren 58,7% „geeignet“ (2016: 59,2%), 36,2% ungeeignet (2016: 34,6%), und 5,1% (2016: 6,2%) wurden als „nachschulungsfähig“ eingestuft.
Mit den MPU-Gutachten haben die Straßenverkehrsbehörden eine Grundlage für die Entscheidung, ob eine Person die Fahrerlaubnis zugesprochen bekommt oder nicht. Wird sie nicht zugesprochen, kann diese Person den Führerschein in einem festgesetzten Zeitrahmen erneut beantragen. Ja nach Anlass kann die MPU auch eine Nachschulung empfehlen. Hier kann der Fahrer dann über entsprechende Kurse die Fahreignung wiedererlangen.
Inhalte der MPU
Doch bei der MPU muss der Betroffene selbst auch einiges auf sich nehmen. Zum einen kostet ihn die Begutachtung bis zu 750 Euro, zum anderen muss er Disziplin beweisen. Findet die MPU etwa wegen eines Alkohol- oder Drogendelikts statt, ist am Anfang medizinisch die Abstinenz nachzuweisen. Ferner ist ein Leistungstest nötig, der das Reaktionsvermögen überprüft. Dann folgt der psychologische Teil, der nicht einfach ist.
Ohne gute Vorbereitung ist die MPU nur schwer zu bestehen. Experten raten daher zu Vorbereitungskursen. Am Markt gibt es ein großes Angebot – aber mit qualitativen Unterschieden. Damit man nicht den falschen Kurs besucht und Geld verschenkt (bis zu 600 Euro), ist guter Rat gefragt. Hier hilft die Bundesanstalt für Straßenwesen (bast.de/mpu) mit vielen Infos weiter. Betroffene erfahren einiges über die MPU: Was man machen muss, was zur Vorbereitung notwendig ist oder wie man die richtige Beratung findet. Kurzum: Hier werden alle Fragen beantwortet.