Mercedes Concept Marco Polo (2019)

So wird das Reisemobil zum Smart Home: Mercedes-Benz zeigt auf dem Caravan Salon 2018 seine Zukunftsvisionen fürs Camping. Die Marke zeigt die Studie „Concept Marco Polo“, der auf Sprachbefehle hört und ein Conceptcar zur Brennstoffzelle.
- Concept Marco Polo
- Concept F-Cell
Mercedes will im Reisemobil-Bereich weiter Gas geben – und präsentiert sich darüber hinaus als Innovationstreiber in der Branche. Das beweisen die zahlreichen Neuheiten auf dem neuen Sprinter, die bereits zum Modelljahr 2019 vorgestellt wurden ( promobil berichtete). Zwei weitere Exponate auf dem Stand der Stuttgarter Automarke beim Caravan Salon 2018 machen erlebbar, wie Mercedes Innovationen in diesem Bereich umsetzen will.
Concept Marco Polo
Ein Campingbus als Smarthome, das mag zunächst übertrieben klingen. Doch stellen Sie sich vor, Sie kommen am Zielort an und sagen: „Hey Mercedes, ich möchte mich entspannen“. Kurz darauf nivelliert der Bus automatisch, das Aufstelldach und die Markise werden ausgefahren und Musik und Ambientelicht schalten sich ein. Aufs Kommando „Hey Mercedes, mach dich abfahrbereit“ fährt alles wieder auf Fahrposition zurück, die Sitz- und Liegebank stellen sich von selbst auf und es kann nach Hause gehen.
Klingt das zu futuristisch? Nicht für Mercedes.
Das Konzeptfahrzeug Concept Marco Polo zeigt, wie das Schnittstellenmodul „Mercedes-Benz Advanced Control“ (MBAC) in Freizeitfahrzeugen eingesetzt werden kann. Gab es bislang im Campingfahrzeug die Technik vor der B-Säule und die dahinter, kann MBAC die Basisfahrzeug- und Bordtechnik miteinander kommunizieren lassen. Vorteil für den Nutzer: Statt beispielsweise Wassertank-Füllstände und Heizungs-Einstellungen an der einen Stelle und Benzintank- und Motoröl-Anzeige an der anderen Stelle, kann alles bequem an einem zentralen Ort ausgelesen werden.
Schwupps, schon sind wir beim Connected Home: All diese Dinge können per Touch-Display im Fahrzeug oder via Smartphone-App gesteuert werden. Zu den Highlights des Concept Marco Polo gehört darüber hinaus besagte Sprachsteuerung. Wie man es von Siri oder Alexa kennt, kann der Camper so mit seinem Fahrzeug sprechen. Das Codeword ist dasselbe wie man es von MBUX kennt: „Hey, Mercedes. .
Eine weitere Innovation der Studie ist die automatische Fensterverdunkelung, die über Flüssigkeitskristalle in den Scheiben funktioniert. Je nach Anlass wird das Glas dann licht- oder blickdicht. Noch ein schönes Gimmick für Camper: Die Luftfederung im Concept Marco Polo kann ebenfalls durch MBAC gesteuert werden. Tschüss, Auffahrkeile! Der Campingbus nivelliert auf unebenem Boden ganz von selbst. Ein Solarmodul im Konzeptfahrzeug sorgt darüber für die nötige Power bzw. Autarkie und bringt bis zu 400 Watt Leistung.
Die Zukunft startet bereits nächstes Jahr: MBAC soll bereits 2019 im Sprinter erhältlich sein. Das zweite Konzept-Fahrzeug, Sprinter Connected Home, ist laut Mercedes ein „seriennahes Demonstrationsfahrzeug“. Es zeigt alle Möglichkeiten der zentralen Reisemobil-Bedienung: vom Abfragen der Gasfüllstände bis hin zum Steuern von Licht und Heizung. Ein MBUX Touch-Display, wie man es aus der Mercedes A-Klasse oder dem neuen Sprinter bereits kennt, kann anscheinend frei wählbar vom Aufbauhersteller im Fahrzeug positioniert werden. Die Steuerung via App ist ebenfalls möglich.
Das Potenzial ist groß. Denn was darüber hinaus noch alles über MBAC kontrolliert werden kann, liest sich wie eine ziemlich lange Liste: Türverriegelung, Wassertank-Füllstände, Wasserablassventile, Batterie-Ladezustände, Kühlschrank- und Kühlbox-Temperatur, Solarmodul, Markise, Soundsystem, Ambientelicht und Trittstufe. Es bleibt spannend, welcher Hersteller diese Vernetzungsmöglichkeiten als erstes zur Serienreife bringt.
Concept F-Cell
Auf dem Caravan Salon 2018 zeigt Mercedes-Benz Vans außerdem den „Concept Sprinter F-CELL“, einen Sprinter mit Brennstollzellenantrieb. Das Konzeptfahrzeug soll beweisen, dass der emissionsfreie Betrieb für Camper dank Brennstoffzellenantrieb möglich ist Umweltfreundlickeit und Nachhaltigkeit stehn im Fokus.
Wie promobil bereits berichtete, setzt dieses nahezu geräuschlos fahrende Basisfahrzeug eine lokal emissionsfreie Antriebsform um. Gleichzeitg sorgt die Brennstoffzelle für eine hohe Reichweite (bis zu 530 Kilometern) und schnelle Betankung. Mit 147 kW (198 PS) Leistung soll dieser alternative Antrieb auch für den Einsatz im Reisemobil gerüstet sein und lange Strecken meistern können. Zusätzlich kann die Brennstoffzelle als autarke, leistungsstarke Bordbatterie im Wohnbereich eingesetzt werden.