Die flexible Stauraumerweiterung für Campingbusse

Der KITT Backrack+ ist am Sunlight Cliff Adventure des ehemaligen Downhill Profis und heutigen Mountainbike-Coachs Jasper Jauch montiert.
Campingbusse haben oft wenig Stauraum. Modulare Heckträger erweitern den Platz fürs Gepäck und transportieren noch Fahrräder oder Roller.
Campingbusse sind gerade die beliebtesten Wohnmobile auf dem Markt, doch sie sind keine Stauraumwunder. Anders als integrierte und teilintegrierte Wohnmobile fehlt ihnen die große Heckgarage. Also muss die komplette Campingausrüstung ins Heck. Wenn zwischen den Seitenschränken unter dem Heckbett ein Campingtisch und zwei, drei oder sogar vier Stühle lagern, passt sonst kaum noch Zubehör daneben. Kein Platz für Fahrräder, Ski und Snowboards, Surfbretter oder zusätzliche Ausrüstung. Der knappe Stauraum macht Campingbusse gerade für aktive Camperinnen und Camper, die gerne Sport machen oder Abenteuer erleben, unattraktiv.
Deshalb rüsten fast alle Besitzenden von Campingbussen ihr Fahrzeug eigentlich direkt beim Kauf mit Heckträgern für ihre Fahrräder oder Roller aus. Die Auswahl ist riesig, die Erfahrung der Werkstätten beim Anbau auch, die Flexibilität der Träger nicht. Für ein Surfbrett neben den Rädern ist kein Platz besser gesagt keine Befestigungsmöglichkeit vorgesehen. Wenn der Winter kommt und Skier oder Snowboards mit sollen, passen sie nicht ans Heck und müssen aufs Dach oder doch ins Fahrzeug. Während die Möglichkeiten klassischer Heckträger beschränkt sind, verkaufen mittlerweile eine ganze Reihe Hersteller modulare Heckträger für Campingbusse. Ihre Basis sind stabile Schienen oder Gestänge, die an die Hecktür geschraubt werden. Daran können je nach Saison und Bedarf Halterungen für die Skier und Snowboards, Fahrräder, zusätzliche Regalböden für Kisten, Reserveräder oder Träger für Surfboards angebracht werden. Die modularen Systeme sind mehr als Heckträger, sie sind echte Stauraumerweiterungen für Campingbusse. In unserer Marktübersicht stellen wir die interessantesten Systeme vor. Hersteller sind übrigens nicht nur kleine pfiffige Startups, sondern auch Marken von Branchengrößen wie der Ermin Hymer Group.
KITT Backrack+
Backrack, da war doch was. Hinter KITT versteckt sich Hymer, das den Backrack+ 2022 als Ausstattung für seine Campingbusse auf den Markt brachte. Da das modulare System aber an fast alle Kastenwagen passt, hat der Konzern mittlerweile einen eigenen Markennamen dafür für den Zubehör-Markt kreiert. Das Backrack+ selbst ist dabei nur das Grundgerüst, das auf die Flügel der Hecktür geschraubt wird. Es wiegt 8,6 Kilogramm und trägt bis zu 80 Kilogramm Gewicht. An die Querverstrebungen können die Besitzer je nach Einsatzzweck die passenden Halterungen montieren. Für den Fahrradtransport gibt es zwei Module, bei denen die Räder aufrecht am Heck hängen. Beim Bike Carrier Swing können Campende die Räder sogar mit wenig Kraft nach unten schwenken und von der Schiene auf den Boden rollen. Beide Module tragen auch E-Bikes. Auf den Gear Carrier passen vier Ski oder zwei Snowboards. Das Minirack ist ein Regalboden, das zusätzliches Gepäck wie Alukisten trägt, die KITT übrigens auch verkauft. Außerdem gibt es Halterungen für Kanister oder ein Ersatzrad. Wer seinen Backrack+ so voll macht, dass das komplette Heck verhängt ist, kann eine Number and Light-Bar nachrüsten, die Lichter und Nummernschild trägt.
Wie sich KITT Backrack+ unter dem Namen Hymer Backrack schlägt, können Sie in unserem Test nachlesen.
Technische Daten:
Fahrzeuge: Fiat Ducato Basis und baugleiche Modelle auf H2 und H3 Chassis, Mercedes Sprinter
Preis: 599 Euro je Backrack+ (pro Türseite)
Gewicht: 8,6 kg
Traglast: 80 kg
Transportboxen: 58 cm x 38,5 cm x 39,8 cm
PUSH components – PUSHrack
Die Grundhalterung des PUSHrack ist geradezu minimalistisch. Sie besteht aus für Campingbusse zugeschnittenen Airlineschienen, die zum Standard in der Transportsicherung gehören. Einmal an der Hecktür montiert, erweisen sich die Airlineschienen als echte Flexibilitätswunder. An den Haltepunkten der Schienen lassen sich mit wenigen Handgriffen PUSHrack Halterungen für unterschiedliche Fahrradkategorien wie E-Bikes, Rennräder, Straßenräder mit Gepäckträger, E-Scooter oder Kinderanhänger für Fahrräder, Abfahrt-Ski, Langlauf-Ski oder Snowboards arretieren. Für die Wintersportausrüstung gibt es sogar eine Tasche mit Rückenplatte, sodass die Wintersportausrüstung nicht nur sicher, sondern auch geschützt vom Wetter transportiert werden kann. Die Grundschienen kosten nur knapp 200 Euro pro Tür, die jeweiligen Tragemodule zwischen 100 und 200 Euro. Die Fahrräder werden vertikal transportiert und an Lenker und Hinterrad befestigt. Ein Modul trägt Räder bis zu 25 kg Gewicht, eine Tür also 50 kg. Drei Räder auf einer Seite schafft das System nur, wenn ein Kinderfahrrad dabei ist. Die Flexibilität des PUSHrack-Systems bezieht sich auch auf die Fahrzeuge. PUSH components verkauft für nahezu alle Kastenwagen Sets aus passenden Airlineschienen. Auch für den PUSHrack gibt es eine Kennzeichenerweiterung. Transportmöglichkeiten für zusätzliche Kisten oder Ersatzräder fehlen aber – noch.
Technische Daten:
Fahrzeuge: MAN TGE, Mercedes Sprinter ab 2006, Nissan NV400 2010–2021, Nissan Interstar ab 2021, Opel Movano B 2010–2021, Renault Master alle Modelljahre (H2, H3), VW Crafter alle Modelljahre, Citroën Jumper alle Modelljahre, Fiat Ducato alle Modelljahre, Ford Transit ab 2014, Opel Movano C ab 2021, Peugeot Boxer alle Modelljahre, RAM ProMaster alle Modelle.
Preis: 199 Euro Schienenset (pro Türseite)
Traglast: Abhängig vom Trägermodul. Der Fahrradträger trägt 25 kg pro Rad. Die Airlineschienen selbst schaffen eine deutlich höhere Traglast.
Kreavans DSRT Heckträger
Der Kreavans DSRT Heckträger bietet eine Lösung für alle, die auf der Suche nach einem robusten, flexiblen Transportsystem sind. Das Herzstück bildet ein Rohrrahmensystem, das eine einfache Montage und Demontage der Module ermöglicht. Dieses modulare Design bietet nicht nur hohe Flexibilität, sondern auch Stabilität.
Die wichtigsten Module des DSRT Heckträgers umfassen Fahrradträger, Gepäckträger und sogar einen Halter für ein Ersatzrad. Diese Module werden über ein cleveres Stecksystem schnell und sicher an das Rohrrahmensystem befestigt. Dank der schnellen Befestigungsmöglichkeiten sind Anpassungen im Handumdrehen vorgenommen, sodass der Träger je nach Bedarf erweitert werden kann. Ob für den Transport von Fahrrädern (bis zu 4 pro Türseite), Surfboards, Ski, Snowboards oder Transportboxen für zusätzliches Gepäck – der Kreavans DSRT Heckträger bietet mit seiner Tragkraft und Modularität eine optimale Lösung für jeden Camping- und Outdoor-Ausflug.
Es gibt auch eine etwas kleinere Grundträgerplatte, die nur bis zu den Fenstern der Hecktüren reicht, aber weniger tragfähig ist.
Technische Daten:
Fahrzeuge: Mercedes Sprinter 907/906/910, VW Crafter I & II, MAN TGE, Fiat Ducato, Citroën Jumper, Peugeot Boxer, Opel Movano, Toyota Proace Max, Ford Transit.
Gewicht: 14 kg je Rohrahmen (pro Türseite)
Preis: 1.950 Euro
Traglast: 80 kg
Transportboxen (kleinste/größte): Box S 42,5 cm x 50 cm x 71,5 cm / Box L 43 cm x 55 cm x 180 cm
Minnid Schwenkträger
Der modulare Schwenkträger Minnid kommt dem klassischen Heckträger für Campingbusse am nächsten. Das Herzstück des Systems bildet die "Base", die an den Tragarmen des fest montierten und mit der Fahrzeugelektronik verbundenen Schwenkträgers befestigt wird. Die Minnid-Base ermöglicht den schnellen Umbau und die Erweiterung des Systems. An ihr lassen sich verschiedene Module wie Fahrradträger, Heckboxen, Motorradschienen anbringen. Das System nutzt ein durchdachtes Steck- und Klickprinzip, wodurch der Aufbau schnell und ohne Werkzeug möglich ist. Zwei Fahrradträger (vier Räder) und zwei Gepäckboxen lassen sich genauso wie eine Gepäckbox mit einem Fahrradträger kombinieren. Der Motorradträger funktioniert nur im Einzelaufbau.
Die Heckbox hat ein Volumen von 320 Liter und trägt 72 kg. Damit schafft der Minnid Schwenkträger ein ordentliches Plus an Zuladung. In die Heckbox passen im Winterurlaub Ski und Snowboards.
Fahrzeuge: Fiat Ducato, Citroën Jumper, Peugeot Boxer, Opel Movano, Dodge Promaster, Mercedes-Benz Sprinter, MAN TGE, VW Crafter
Gewicht: 70 kg – Grundaufbau mit Base für den Ducato.
Preis: Anbaukit 420 bis 595 Euro, Schwenkträger 1360 Euro, Base 799 Euro, Elektrosatz 269 Euro.
Traglast: 150 kg
Transportbox: 320 l Volumen