Wo Sie ab Herbst 2025 noch campen dürfen

Fahrverbote für Euro-5-Diesel in Norditalien: Welche Regionen betroffen sind – und warum Camper trotzdem entspannt reisen können.
Für alle, die Norditalien mit dem Wohnmobil erkunden wollen, bringt der Herbst 2025 eine wichtige Änderung: In mehreren beliebten Regionen tritt ein Fahrverbot für Wohnmobile mit Euro-5-Dieselmotor in Kraft. Den Anfang macht das Piemont – mit seiner Hauptstadt Turin – ab dem 1. Oktober 2025. Dort gilt das Verbot zunächst bis zum 15. April 2026, danach jeweils saisonal vom 15. September bis zum 15. April.
Wer ist betroffen – und wo?
Das Verbot betrifft alle Gemeinden mit mehr als 30.000 Einwohnern. In der Lombardei (u. a. Mailand, Como, Brescia), in Venetien (z. B. Verona, Padua) sowie in der Emilia-Romagna (z. B. Bologna, Modena, Rimini) soll das Fahrverbot sogar dauerhaft gelten – ebenfalls ab Oktober 2025.
Seit 1. Oktober 2024 gilt das Gesetz bereits für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Für Wohnmobile in dieser Gewichtsklasse sind die Bußgelder mit 500 Euro deutlich teurer.
Für Camperinnen und Camper bedeutet das zukünftig: Wer mit einem Euro-5-Diesel unterwegs ist, sollte seine Routen und Standorte sorgfältig planen, um Bußgelder zu vermeiden.
Norditalien ist durch seine von den Alpen abgeschirmte Po-Ebene eine der Regionen in Europa, die am stärksten von Luftverschmutzung betroffen sind. Gerade im Winter, wenn auch Heizungsöfen laufen, werden Grenzwerte vielerorts überschritten.
Welche Wohnmobile sind betroffen?
Welche Wohnmobile und Campingbusse sind von dem Einfahrverbot betroffen? Der Fiat Ducato wurde ab 2016 mit Euro-6-Motoren gebaut. Seit 2020 sogar mit Euro 6d-Temp, mit noch geringeren Emissionen. Mercedes-Benz Sprinter werden sogar schon seit 2013 mit Motoren der Euro-6-Norm gebaut. Wer also ein Wohnmobil auf Ducato-Basis mit Baujahr vor 2016 und Sprinter von 2014 fährt, hat noch einen Motor mit Euro 5 oder auch noch schlechteren Schadstoffklassen.
Keine Umweltplakette – aber saftige Strafen
Eine Umweltplakette wie in Deutschland gibt es in Italien nicht. Die Kontrollen erfolgen stichprobenartig, und Verstöße können mit 168 Euro geahndet werden. Bei Wiederholungstätern droht sogar ein temporärer Führerscheinentzug. Die Regeln gelten werktags von Montag bis Freitag, jeweils zwischen 8:30 und 18:30 Uhr.
Wo man trotzdem schön campen kann
Auch mit den neuen Einschränkungen bleiben Norditaliens Campingparadiese erreichbar – besonders wenn man kleinere Gemeinden oder ländlichere Gebiete ansteuert. Hier einige Tipps:
- Piemont: Die Langhe-Region südlich von Alba ist für ihre Weinberge, Käse und Trüffel bekannt. Campingplätze wie der "Camping Sole Langhe" bei Dogliani bieten ländliche Ruhe außerhalb der Fahrverbotszonen.
- Lombardei: Am Westufer des Gardasees – z. B. bei Limone oder Toscolano-Maderno – finden sich viele Plätze, die außerhalb großer Städte liegen, aber trotzdem gut angebunden sind. Der "Camping Toscolano" liegt direkt am Seeufer mit Blick auf die Berge.
- Emilia-Romagna: Die Adriaküste bei Ravenna oder südlich von Rimini bietet zahllose Stellplätze – viele davon familienfreundlich und mit Strandzugang. Besonders beliebt ist der "Camping Rubicone" bei Savignano.
- Venetien: Wer Venedig umgehen will, findet in Cavallino-Treporti oder Jesolo Campingplätze direkt an der Lagune, etwa "Camping Marina di Venezia". Auch hier gilt: Wer Städte meidet, kann entspannter reisen.