Etwas abseits der Hauptbesucherströme auf der Techno Classica
Essen zeigt Thomas Feierabend ein Prachtexemplar des BMW 507 in der
Farbe "Federweiß". Das Auto aus der Serie 1 ist das erste in die
Schweiz ausgelieferte Exemplar.
Dieser BMW 507, der im Juli 1957 mit dem Hardtop als
Zusatzausstattung an einen Händler in Zürich ausgeliefert wurde,
trägt die Chassisnummer 70019. Das Auto hatte nur drei
Vorbesitzer.
Mein Top 2 auf der Techno Classica Essen: Dieser Prototyp eines
Audi Quattro wird erstmals außerhalb des Museum Mobile von Audi in
Ingolstadt gezeigt. Der Mittelmotorwagen wurde mit Blick auf die
Rallye-Weltmeisterschaft 1987 gebaut, in der die Gruppe-S-Autos
zugelassen werden sollten.
Doch der 500 PS starke Mittelmotor-Quattro hat lediglich rund 30
Kilometer zurückgelegt. Dann wurde das Projekt gestoppt, weil Audi
sich 1986 aus der Weltmeisterschaft zurückzog. Dieser Prototyp mit
Kunststoffkarosserie und Gitterrohrrahmen blieb ein
Einzelstück.
Mein Top 3 ist wie der Audi Prototyp in Halle 7 zu sehen: 2,5
Jahre restaurierten die Spezialisten von Porsche Classic den 911 S
2.5 aus dem Baujahr 1972. Mit diesem 270 PS starken GT gewann der
spätere Le Mans-Sieger Jürgen Barth zusammen mit dem Schweizer
Sylvain Garant und dem US-Amerikaner Michael Keyser die GT-Klasse
bis 3 Liter Hubraum beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Kaum zu glauben: Vor etlichen Jahre wurde der Porsche 911 S 2.5
in den USA in desolatem Zustand entdeckt. Jetzt befindet er sich in
restauriertem Zustand und sieht aus wie das Le-Mans-Einsatzauto von
vor 44 Jahren.
Es ist nicht neu, aber erneut das Thema der Messe und mein
erster Flop: Die Preise für die angebotenen Klassiker. „Hoch,
höher, am höchsten“, könnte das Motto lauten. Ich lasse mir aber
den Spaß nicht verderben.
Mein zweiter Flop ist die Geheimniskrämerei mancher Anbieter.
Zum Porsche 908/3 in Martini-Lackierung gibt es Informationen nur
auf Anfrage: Es ist das Auto, welches zuletzt 2014 von Bonhams bei
einer Auktion in den USA angeboten wurde.
Mein letzter Flop: Das Zeigen von Neuwagen nebst
Deutschland-Präsentationen auf einer Klassiker-Messe. Das mögen die
Organisatoren als Beleg für den Stellenwert der Techno Classica
sehen. Mir macht das keinen Spaß. Aber zum Glück ist das Angebot
der Techno Classica vielfältig genug.
Top 3: Auf der Suche nach den Alternativen zum Bulli gibt es auf
der Techno Classica einen wunderbaren Goliath Luxus Express von
1956 mit 40.988 km - für 28.900 Euro.
Flop 2: Unverschämter Preis #2 - zugegeben, der Zustand des 280
SL von 1969 ist top. Doch auch das rechtfertigt in meinen Augen
nicht den Preis von....
Flop 3: Meine Vermutung wurde bestätigt - Elvis lebt doch noch.
Wer es nicht glaubt, kann sich an dem schönen Stand von der IG-T3
überzeugen. Und er ist immer noch recht fit. Zum Ausruhen steht ein
Stretch-T3 parat.
Mal wieder einen der bei uns in Deutschland so beliebten Wölfe
im Schafspelz, um andere Verkehrsteilnehmer zu beeindrucken und zu
verblüffen. Wer’s nötig hat? VW 411 mit Allradantrieb und 480 PS
unterm Kofferraum
Die Technik liefert der Porsche 997 Turbo, die in diesem
hübschen VW-Kombi mit verstärktem Chassis verbaut ist. Dazu zählt
auch eine gigantische Bremsanlage in Kombination mit einem
kitschigen Fuchsfelgen-Verschnitt
Mercedes SLR McLaren Stirling Moss im Stil des 300 SLR von 1955.
Dieser Roadster hat keine Windschutzscheibe und läuft über 300
km/h. Es ist ein im Retro-Stil umgebautes SLR-Coupé. Keine
Tuner-Bastel-Nummer, sondern von Mercedes!
Abgedecktes Beifahrer-Cockpit und zwei Schutzhutzen über den
Insassen, damit auch unterwegs nichts passiert, wenn die 650
Kompressor-PS losbrüllen. Diese Autos sind die Geisel der Mille
Miglia, wenn die Herrenfahrer damit durch Italien toben
Mechatronik M-SL 430. Pagode mit V8-Motor und 340 PS. Schafft
auf der Autobahn 230 km/h und geht in 5,8 Sekunden von Null auf
100. Na klar doch: mal wieder Wolf im Schafspelz. Aber mattschwarz
anstatt Chrom? Sieht doch aus wie ein Plastik-Kitcar aus
Kambodscha.
Mit diesem Lancia Beta Monte Carlo Turbo hat Hans Heyer gegen
stärkste Konkurrenz von Porsche 935 und Ford Capri 1980 die
Deutsche Rennsport Meisterschaft gewonnen. Heute sind solche
singulären leider Rennerfolge vergessen: Pooorsche, Pooorsche,
Pooorsche!!!!
Der 1,4-Liter-Vierzylinder leistet 473 PS bei 9500/min. Durch
die hellblaue Lackierung des Trikotagen-Herstellers Fruit oft the
Loom (kein Obst-Importeur) war der Hans-Heyer-Lancia zu Rennzeiten
sehr populär
Auf dem Freigelände gab es per Zufall die dazu passende
Serienversion in der fast gleichen Farbe. Hübsches, interessantes
Mittelmotor-Coupé, von dem nur 7800 Stück gebaut wurden. Ein
echter, bezahlbarer Lancia-Klassiker: ca. 15 000 Euro
Porsche 968 Clubsport. Ein Youngtimer mit den besten Anlagen zum
Klassiker. Komplett ohne elektrische Helfer wie Fensterheber und
Klimaanlage, 20 mm tiefer und 50 Kilogramm leichter als ein
Normaler 968. Hinten keine Sitze
Typisches Porsche-Gesicht mit flach liegenden
Klappscheinwerfern. Vom 968 CS wurden nur 1538 Einheiten
produziert. Dank 240 PS fast so schnell wie ein Elfer aus den
Neunzigern
Mein erstes Auto war ein Ford 12 M 1300 S mit 53 PS. Immerhin
ein „S“, der brachte drei PS mehr! Geträumt habe ich von einem 15 M
RS mit 75 PS und 160 km/h Spitze. Dazu Halogen-Scheinwerfer,
Rallyefelgen und -streifen. Ein Wolf im Wolfspelz eben
Innen natürlich jede Menge Zusatzinstrumente, Schalensitze und
sogar Mittelschaltung, was für den Fronttriebler ziemlich viel
Aufwand bedeutete. Trotz dieser durchgreifenden Modifikationen sind
keine Rallye-Siege bekannt
Fiat zeigte seinen neuen Abarth 124 Spider mit 170 PS. Ein
hübscher, kerniger Roadster, der die Lücke zwischen MX5 und
Mercedes SLK (jetzt SLC) schließt. Dass ein MX5 darunter steckt,
ist heutzutage ok. Der 124 Spider wirkt aber größer und
erwachsener
Nun zu den wirklichen Höhenpunkte. Das sind einfach Modellreihen
oder Einzelstücke, die man vorher noch nie gesehen hat wie diesen
Hudson Italia mit Touring-Karosserie von 1953. Es entstanden nur 25
Stück
Kurioses Detail sind die drei unter Putz verlegten
Heizungsrohre, in denen die winzigen Rückleuchten stecken. Der
mickrige Breitmaul-Auspuff des Reihensechszylinders lugt unter der
Stoßstange hervor
Wenn Elfer, dann richtig. Das hier ist einer der verrücktesten
Umbauten für die Rennstrecke, ein 935 K3 aus der Gruppe 5. Dabei
durfte wie bei unserem Lancia so ziemlich alles mit Ausnahme von
Dach, Türen und Scheiben verändert werden
So ein 935 siegte 1979 in Le Mans. Daraufhin ließ sich der
Industrie-Magnat und Formel 1-Zampano Walter Wolf diese
Straßenversion von Kremer-Racing anfertigen. Sie erhielt in Kanada
eine Straßenzulassung. 740 PS, 338 km/h. Ein Wolf im Schafspelz
eben
Nun mein persönlicher Messe-Hit, ein Pontiac Bonneville von
1958. Das damals neue Spitzenmodell gab es nur als Coupé und
Cabrio. Es wirkt nicht so aufgeblasen wie ein Cadillac oder
Chrysler. Und es ist der direkte Vorgänger meines Bonneville SSE
von 1991
Man beachte das zweifarbige Dach und dessen sportliches
Entlüftungsgitter. An der Fahrzugflanke ist eine Boden-Boden-Rakete
angebracht. Mit sechs Liter hat der V8 relativ wenig Hubraum, ist
aber mit drei Doppelvergasern bestückt und heißt deshalb
Tri-Power