Pro Skoda Vision X – Stefan Cerchez: Wenn das Crossover-Modell
im Golf-Format im nächsten Jahr auf den Markt kommt, haben die
Tschechen innerhalb von 24 Monaten eine komplette SUV-Familie
ausgerollt – und kommen damit genau zur rechten Zeit, um vom großen
Boom zu profitieren.
Contra Skoda Vision X – Natalie Diedrichs: Juhu, noch ein
City-SUV. Nicht. Der Vision X ist jetzt wirklich kein Auto, auf das
die Welt gewartet hat. Aber klar, wenn die anderen mit T-Roc, Arona
und Co. vorschießen, dann muss man halt mitziehen. Gekauft wird es
sicher - Simply Clever? Oder einfach nur: Gähn?
Pro Morgan Aero GT – Natalie Diedrichs: Von Hand gearbeitete
Aluminium-Karosserieteile, 4,8-Liter-V8, ein manuelles Getriebe und
dann dieser Look. Hach, gäbe es hier Emojis, würde ich einfach nur
den Emoji mit den Herzchen in den Augen zum Morgen Aero GT
posten.
Contra Morgan Aero GT – Patrick Lang: Irgendwie ist der Aero GT
ja schon cool. Aber es ärgert einen doch immer ein bisschen, wenn
wieder so ein streng limitiertes Modell erscheint, das einem den
Mund wässrig macht. Denn zu Gesicht bekommen wird man den Morgan
eher selten.
Pro SsangYong Musso Pickup – Gregor Hebermehl: Der SsangYong
Musso ist hierzulande ein Exot – und mit der Pick-up-Ladefläche
wird er zu einem Exoten im Trend. Der hier hat sogar ein Beil zum „
Kleinholz machen.“
Contra Ssang Yong Musso Pick Up – Stefan Cerchez: Pickups
erleben gerade einen kleinen Aufschwung, den auch SsangYong für
sich nutzen will. Doch dessen Ladefläche ist so kurz geraten, dass
er kaum für klassische Nutzaufgaben taugt. Und die
Lifestyle-Pickup-Nische ist seeeehr überschaubar ...
Pro Jaguar i-Pace – Gerd Stegmaier: Das erste
Premium-Elektro-Auto kommt nicht von deutschen Herstellern, sondern
von Jaguar. 400 PS, 480 Kilometer Reichweite, Allradantrieb mit
Torque Vectoring – und der funktioniert super. Vor allem rollt der
i-Pace ab Sommer zu den Kunden. England – Deutschland 1:0.
Contra Jaguar I-Pace – Gregor Hebermehl: Ob elektrisch oder
nicht – jetzt wird also auch Jaguar zur SUV-Marke. Ob sich der
SUV-typische Verkaufserfolg auch bei der vergleichsweise teuren
Elektro-Variante einstellt?
Pro Peugeot Rifter – Gregor Hebermehl: Den nützlichen
Hochdachkombi etwas SUV-mäßiger zu machen, halten wir für eine gute
Idee – der Robust-Look passt zu dem hohen Wagen.
Contra Peugeot Rifter – Natalie Diedrichs: Citroën Berlingo,
Opel Combo, Peugeot Rifter – im Prinzip alles ein und dasselbe
Auto. Viel Platz zu einem recht fairen Preis und das alles ohne
große Eitelkeiten. Aber brauchen wir wirklich noch mehr
Pseudo-Offroad-Gehabe im Crossover-Segment? Lieber Rifter (oder
soll ich lieber sagen Ex-Partner-Tepee?), du bist halt ein
Hochdachkombi. Steh doch einfach dazu!
Pro Peugeot 508 – Gregor Hebermehl: Den VW Arteon haben sich
sowohl die Peugeot-Designer als auch die Peugeot-Konstrukteure zum
Vorbild genommen, als sie den 508 entworfen haben. Der Wagen ist
schick und sogar etwas kürzer geworden – bravo!
Contra Peugeot 508 – Gerd Stegmaier: Ja, der neue Peugeot 508
sieht um Klassen besser aus als der Alte. Aber die schicke Optik
kostet Platz und die Schwestermarke Opel hat ein 1:1-Parallelmodell
in Form des Insignia am Start. Wirkt noch nicht wie ein klarer
Plan.
Pro Citroen Berlingo – Patrick Lang: Die Franzosen zeigen, dass
auch ein Hochdachkombi cool sein kann. Robust und fröhlich soll er
wirken – das ist mit der Integration in die moderne
Marken-Design-Sprache gelungen.
Contra Citroën Berlingo – Gregor Hebermehl: Der Berlingo war
immer ein erfolgreicher Citroen. Jetzt ist er nur noch ein Teil von
Drillingen, auch wenn der Peugeot Rifter optisch ein bisschen aus
der Art schlägt. Deutsche Kundschaft mag da möglicherweise den
baugleichen Opel Combo lieber.
Pro BMW X4 – Natalie Diedrichs: Ich geb’s ja zu, auf den ersten
Blick ist der X4 nicht jedermanns Sache. Doch er symbolisiert die
reiche Auswahl, die wir inzwischen auf dem Modellmarkt haben.
Besonders für Menschen wie mich, denen Entscheidungen manchmal ganz
schön schwer fallen. Wer also zwischen einem SUV und einem Coupé
schwankt – voilà, Problem gelöst.
Contra BMW X4 – Gregor Hebermehl: Die Idee, ein elegant
geschwungenes Coupédach auf SUV zu übertragen, mag manch einem
gefallen – aber der X4 ist dafür zu klein. Die eigenartigen
Sitzverhältnisse auf der Rückbank bei Generation zwei sind
jedenfalls nicht besser geworden.
Pro Mercedes C-Klasse – Gregor Hebermehl: Ein Facelift, das man
optisch kaum erkennen kann, muss nichts Schlechtes sein: Neuere
saubere Motoren helfen mehr als tiefe optische Einschnitte.
Contra Mercedes C-Klasse - Jörn Thomas: Aufgesetzter Bildschirm
am Armaturenbrett und Lenkrad mit den nervigen Touch-Knöpfen. Nicht
toll. Und dann entfällt auch noch der praktische Tempomat-Hebel
zugunsten der fummeligen Lenkrad-Lösung. Fortschritt? Nur für den,
der es mag.
Pro Kia Ceed – Natalie Diedrichs: Klimatisierte Sitze für mich,
Sitzheizung hinten für meine Mitfahrer und dann auch noch ein
Assistenzsystem an Bord, das Level 2 autonom fahren kann – nicht
schlecht für so ein Kompaktmodell. Auf jeden Fall nützlichere
Extras als die dämliche Gestensteuerung im Golf.
Contra Kia Ceed - Jens Dralle: Der Ceed wird schon okay sein,
viel Nutzwert bieten, auch ordentlich fahren. Aber warum bitteschön
soll es keine Hot Hatch-Variante wie beim Schwestermodell Hyundai
i30 geben? Noch darf man so etwas bauen und verkaufen, als her
damit. Die Technik liegt im Regal.
Pro Honda CR-V - Stefan Cerchez: Überraschung - Honda streicht
den Diesel im neuen CR-V. Doch dafür kommt die fünfte Generation
auch mit Hybrid-Antrieb und der Option auf eine dritte Sitzreihe.
Damit könnte der in den USA erfolgreiche Japaner auch in Europa
Fahrt aufnehmen.
Contra Honda CR-V - Jörn Thomas: Klebt mal die Logos des Honda
SUV ab. Was bleibt? Tja, genau. Mensch Honda, ihr habt doch früher
mal richtig geiles Zeug gemacht. Ach was, früher, heute noch: siehe
Civic Type R. Ich mochte ja auch den CR-Z, das coole Hybrid-Coupé
mit Handschaltung, der richtige Typ für alle, die sich noch an die
CRX-Clique erinnern. Was das mit dem CR-V zu tun hat? Früher war
mehr Emotion. Jedenfalls bei Honda.
Pro Hyundai Santa Fe - Jörn Thomas: Keine Lust auf europäische
Premium-Kost zu Apothekenpreisen? Dann ran an den Koreaner, dessen
Design sich inzwischen sehen lassen kann. Geile Plattitüde am
Schluss, oder? Egal, der Santa Fe ist vielversprechend.
Contra Hyundai Santa Fe – Gregor Hebermehl: Den neuen Santa Fe
hat Hyundai eindeutig für den amerikanischen Markt entwickelt:
Innen nett gemacht, dürften das polterige Fahrwerk und die weiche
Lenkung hierzulande eine überschaubare Anzahl von Freunden
finden.
Pro Techart Porsche Panamera Sport Turismo – Patrick Lang: So
ein Panamera taucht im Straßenverkehr an jeder Ecke auf, beim Sport
Turismo wird das bald nicht anders sein. Da ist es doch super, wenn
man ein bisschen Indiviualisierungs-Spielraum bekommt.
Contra Techart Porsche Panamera Sport Turismo – Natalie
Diedrichs: Ein Kombi, der nicht Kombi heißen darf und dazu ein
Innenraum, der, nun ja, aus mindestens fünf Kühen besteht. Da muss
man nicht mal Vegetarier sein, um das ein bisschen „too much“ zu
finden.
Pro Cupra Ateca – Natalie Diedrichs: Warum der Cupra Ateca cool
ist? Ganz einfach, weil 300 PS cooler sind als 190, die der
spanische SUV bislang als seine maximale Höchstleistung
verzeichnete. Viel Platz, viel Power und ein bisschen Kupfer geben
dem Ateca ein nettes Upgrade.
Das Interieur ist modern, aber nicht unrealistisch. Vieles wirkt
wie ein Weiterentwichlung traditioneller Porsche-Attribute. Die aus
dem Panamera bekannte üppgie Mittelkonsole schwebt im
Elektroporsche.
Contra Porsche Mission E Cross Turismo – Natalie Diedrichs: Es
ist ja schön, dass Porsche Elektroautos entwickelt. Die
Beschleunigung im Mission E wird der Wahnsinn sein. Aber irgendwie
passen die Felgen farblich einfach nicht dazu …
Pro Porsche 911 GT3 RS – Patrick Lang: Der stärkste
Saug-Zuffenhausener ist eine feinfühlige Mischung aus GT3 und GT2
RS. Mal wieder ein Auto für die Posterwand im Kinderzimmer.
Contra Porsche 911 GT3 RS – Jochen Knecht: Ich freue mich jetzt
schon auf die Zuschriften der Porsche- Aficionados, für die es
undenkbar ist, dass man einen GT3 RS nicht vollumfänglich großartig
finden kann. Kann man eigentlich auch nicht. Zumindest nicht aus
rein objektiven Gründen. Der GT3 RS ist auf den Punkt. In jedweder
Kategorie, die mir einfällt. Okay, 195.137 Euro sind viel Geld.
Aber dafür gibt’s auch ein ganz feines Stück Supersportwagen. Was
mir fehlt: Allradantrieb. Das mag eine Sünde sein, aber ich bin
bekennender Porsche-Turbo-Fan. Und deshalb kriegt das giftgrüne
Saugmotor-Wunder von mir eben ein Contra. Wenn auch ein ganz
dezentes.
Pro Mercedes-AMG G 63 – Gregor Hebermehl: Die neue G-Klasse ist
an vielen Ecken und Enden deutlich besser als ihr Vorgänger. Und
welche Motorisierung verkaufte sich bei der G-Klasse besonders gut?
Genau: der AMG G 63. Gut, dass es diese verrückte
Power-Motorisierung wieder gibt – und die Sidepipes gefallen uns
ebenfalls.
Contra Mercedes-AMG G 63 – Stefan Cerchez: Es ist schon
erstaunlich, dass das G-Modell trotz Alleinstellungsmerkmal das
Leistungswettrüsten heute genauso selbstverständlich mitmacht wie
die Pkw-Baureihen mit Stern. Eine herausragende Geländegängigkeit
allein reicht eben nicht mehr aus – leider.
Pro Bentley Bentayga Plug-In-Hybrid - Jens Dralle: Ob nun
Plug-In oder nicht, der Über-SUV zeigt allen
Kaulquappen-Nummerierern, wie die Welt da draußen wirklich
aussieht. Da gibt es eben pro Jahr rund 5000 Menschen, die gerne so
einen Bentley fahren möchten. Weil es etwas Besonderes ist, in
seinen Dimensionen sogar ein besonders effizientes Automobil. Und
dafür geben sie gerne Geld aus. Tja. Und nun?
Contra Bentley Bentayga Plug-In-Hybrid – Patrick Lang: Jetzt mal
im Ernst: Ein effizientes Auto wird so ein Bentayga nie sein. Warum
adaptiert man die Plug-In-Technologie nicht mal für Autos, bei
denen es auf dem breiten Markt einen Sinn ergibt? Im Konzern hätte
es doch ein paar.
Pro Techrules Ren RS – Jochen Knecht: Ganz ehrlich, als
Techrules zum ersten Mal mit der Kombi aus Diesel-Turbine und
Elektro-Antrieb um die Ecke kam, haben wir alle keinen Pfifferling
darauf gegeben, die ambitionierten Chinesen nochmal wiederzusehen.
Weit gefehlt. Die machen immer weiter. Der Ren RS ist die
Rennversion einer eh schon exotischen Idee. Genau wegen sowas lohnt
es sich jedes Jahr, nach Genf zu kommen!
Contra Techrules Ren RS – Patrick Lang: 1.305 PS, eine
Diesel-Turbine zum Laden der Akkus, 1.170 Kilometer Reichweite –
alles schön und gut und beeindruckend. Aber was haben wir am Ende
davon? Einen Carbon-Einsitzer mit vulgärem Heck.
Pro Volvo V60 – Patrick Lang: Mit den neuen V-Modellen ist es
Volvo gelungen, den Kombi richtig sexy zu machen. Nur ist so ein
V90 leider echt teuer. Dank des günstigeren V60 könnte man den
Schweden jetzt öfter auf der Straße sehen.
Contra Volvo V60 – Gerd Stegmaier: Ja, der neue V60 sieht gut
aus. Genauso gut wie der V90. Aber musste er dazu genauso aussehen
wie der V90? Die Autos sind kaum zu unterscheiden, zumal der
Größenunterschied gering und die technische Plattform die gleiche
ist. Kennst Du einen, kennst Du alle. Und den sympathischen
Fünfzylinder hat keiner mehr.
Pro Subaru Viziv Concept Tourer – Patrick Lang: Donnerwetter,
diese Formen, diese Proportionen und dann noch schicke
Carbon-Radläufe. Subaru traut sich, ein progressives Design auf die
Räder zu stellen, das nicht gleich nach Raumschiff aussieht.
Top!
Contra Subaru Viziv Concept Tourer - Stefan Helmreich: Die
Viziv-Studien sehen vielversprechend aus, keine Frage. Das galt für
das Performance-STI-Concept von der Tokyo Motor Show, der den
künftigen Impreza WRX vorwegnimmt. Und es gilt auch für den Tourer,
der wohl die Nachfolge des Levorg anteasert. Schade nur, dass beide
Serienumsetzungen, wenn sie eines Tages soweit sind, wohl nach wie
vor auf der bekannten, knorrigen Plattform basieren werden. Ein
klarer Fall von altem Wein in neuen Schläuchen.
Pro Audi A6 – Patrick Lang: Breite Schultern und trotzdem ein
cW-Wert von bis zu 0,24? Das klingt nach einem gelungenen Fall von
Form follows function.
Contra Audi A6 – Jochen Knecht: Schlauer, sparsamer und
komfortabler soll der neue Audi A6 sein. Noch besser verarbeitet,
noch besser vernetzt, noch angenehmer in Sachen Fahrgefühl und
Ausstattung. Was es daran auszusetzen gibt? Nix. Und doch fehlt
was. Die Antwort auf die Frage nämlich, was so ein Audi-Händler
einem Kunden erzählen soll, der seinen A6 gerne elektrisch bewegen
möchte. Nichts. Weil es bei Audi nämlich nach wie vor kein
vorzeigbares Serien-Elektroauto gibt, mit dem man zum Beispiel
einem Tesla Model S Paroli bieten kann. Wird alles kommen, das weiß
ich auch. Hilft aber im Hier und Jetzt kein bisschen.
Pro McLaren Senna - Stefan Helmreich: Ob er eine Schönheit ist,
sei mal dahingestellt. Dennoch ist McLarens ultimatives
Performance-Gerät einer der imposantesten Sportwagen der jüngeren
Geschichte. Nicht wegen der 800 PS, sondern weil er sich trotz
Straßenzulassung in allen nur erdenklichen Belangen dem Trackracing
unterordnet: Ein Aerodynamik-Konzept aus einer anderen Galaxie,
Leichtbau in extremo, dazu dieser Name, der die Armhärchen standing
ovations spenden lässt. McLaren verspricht ein fesselndes
Fahrerlebnis, und schon vom bloßen Danebenstehen weißt du, dass der
Senna das einlösen wird. Allermindestens.
Contra McLaren Senna - Jens Dralle: Eigentlich versteht sich der
Sportwagen-Spezialist als zukunftsorientiertes Unternehmen, die
Produkte sowieso. Warum dann dieser unnötige Blick in den
Rückspiegel? Senna? McLaren reicht doch als großer Name, oder etwa
nicht? Ich blicke lieber nach vorne und freue mich darauf, den
Apparat fahren zu dürfen. Hoffentlich.
auto motor und sport konnte sich die Studie schon vor dem Debüt
ansehen.
Contra VW I.D. Vizzion - Stefan Helmreich: Mir ist bewusst, dass
Studien einen Ausblick geben. Und dass diese Ausblicke gern auch
etwas überspitzt dargestellt werden. Der Vizzion jedoch ist in
meinen Augen eher Witz als Vision. Oder sollen wir ernsthaft
glauben, dass wir eines Tages in designmöbelhauskatalogreifen
Automobilkojen durch Deutschland gondeln? Powernappend und/oder
konferierend? No way! Wenn es zu einer Serienfassung des Vizzion
kommen sollte, fährt das Ding vielleicht elektrisch und vielleicht
sogar ein klitzekleines bisschen autonom. Aber drinnen wird es nach
Passat aussehen, oder höchstens nach Touareg, und auch wenn es
schon irgendwie cool wäre, die Funktionen wie im Vizzion in
virtuellen Bedienfeldern vors Auge projiziert zu bekommen, werden
wir eine Taste drücken, um die Heckscheibenheizung anzuschalten.
Auch in hundert kalten Winter noch!
Pro AMG GT 4-Türer - Stefan Helmreich: Voraussetzung für die
Wahrhaftigkeit eines Sportwagens ist die Zweitürigkeit. Das haben
uns vor allem jene gelehrt, die das nicht einsehen wollten. Meine
bisherige Meinung: Entweder Hü oder hot. Und jetzt stellt
Mercedes-AMG diesen Burschen hin, den viertürigen AMG GT, der
definitiv beides ist. Das Design lässt sich von der zweiten
Einstiegsreihe nicht in seiner Ansehnlichkeit stören, der
V8-Biturbo mit 639 PS ist sowieso eine echte Keule und dann kriegt
der Apparat auch noch den hochintelligenten Allrad verpasst, der
selbst aus so einem E-Klasse T-Modell einen Handlinghelden macht.
Wenn Sie die Kohle übrig haben: Nehmen Sie einen!
Contra Mercedes-AMG 4-Türer Coupé– Jochen Knecht: Ich bin ein
Freund einfacher Wahrheiten. Und klassischer Proportionen. Und
damit bin ich beim aufgebrezelten CLS leider raus. Ich mag keine
Coupés mit vier Türen und kann mich einfach nicht damit anfreunden,
was sich da aktuell alles AMG nennen darf. Die Wuchtbrumme wird
ihre Fans finden, keine Frage. Aber ich muss ja nicht jeden Trend
mitmachen.
Pro Rinspeed Snap – Gerd Stegmaier: Nichts gegen innovative
Mobilitätskonzepte? Dann sollten wir uns locker machen und auch
über einen vom Fahrgestell trennbaren Aufbau nachdenken. Wer weiß,
was daraus wieder für eine Idee entsteht.
Contra Rinspeed Snap – Jochen Knecht: Es gibt nicht viele Ideen
von Frank Rinderknecht, mit denen ich mich nicht anfreunden kann.
Der Snap ist eine davon. Ein überdimensionales Elektro-Skateboard,
das je nach Einsatzgebiet den Aufbau wechselt und dann vollautonom
seine Aufträge abarbeitet, lasse ich mir ja noch gefallen. Das
Problem sind die unzähligen Partner, die Rinderknecht mittlerweile
in seine automobilen Vision integriert. Integrieren muss. Gimmicks
wie tragbare Mini-Gärtchen oder kitschige LED-Displays sind eben
nur Gimmicks und lenken von der eigentlichen Idee ab. Schade.
Pro Zenvo TSR-S – Gerd Stegmaier: Hach, dafür lieben wir den
Genfer Autosalon. Hier gibt es neben Vollkorn-Tofu-Schnitte mit
biodynamisch linksdrehenden Chia-Samen auch T-Bone-Steak mit
Fleischbeilage – im Fall des TSR-S ist das ein 5,8-Liter-V8 mit
drehzahlfördender flat-plane-Kurbelwelle und
Doppel-Kompressor-Aufladung. Macht rund 1200 PS und eine bei 325 PS
abgeregelte Höchstgeschwindigkeit. Herrlich, oder?
Contra Zenvo TSR-S – Jochen Knecht: Ein brachialer V8,
Leichtbau, ein Monster-Flügel und jede Menge Design-Verfehlungen –
fertig ist der Supersportwagen. Irgendeiner schafft es jedes Jahr
in Genf, sich damit auf die Messe zu schleichen. Zenvo aus Dänemark
ist Wiederholungstäter. Das macht die Sache aber nicht besser. Ich
kann mit diesen Hau-drauf-Supersportlern nix anfangen. Vielleicht
bin ich mittlerweile auch einfach zu alt für den Quatsch. Irgendein
Oligarch wird sich schon finden, der dafür die Portokasse plündert.
Aber hey, ich mag die Farbe!
Pro Hyundai Kona Electric – Jochen Knecht: „It’s your turn,
Elon!“ haben die Koreaner in Genf sehr groß auf die Messehalle 7
schreiben lassen. Eine Verbal-Attacke auf Elon Musk, das traut sich
aktuell sonst keiner. Hyundai schon. Und nicht ohne Grund. Der Kona
Electric könnte der große Elektroauto-Wurf sein, auf den der
Massenmarkt bislang wartet. Viel Reichweite, fairer Preis und ein
Design, mit dem man sich überall blicken lassen kann. Danke
dafür.
Contra Hyundai Kona Elektro - Jens Dralle: Schade. Hätte die
Koreaner für konsequenter gehalten. Da sie doch so gerne die
Brennstoffzellen-Technologie propagieren, wäre doch ein damit
ausgerüstetes, kompaktes und bezahlbares Modell ein Knaller
gewesen. Na gut. Warten wir eben noch ein bisschen.
Pro SsangYong e-SIV Concept – Jochen Knecht: Nichts an der
SsangYong-Studie hilft den Fans im hier und jetzt weiter. 450
Kilometer-Elektro-Reichweite gibt’s bei den Koreanern noch lange
nicht in Serie. Und erst Recht noch keine autonomen Fahrfunktionen.
Aber: Alleine die Tatsache, dass so ein vergleichsweise winziger
Autobauer hartnäckig versucht, eigene Wege zu gehen, macht die
Sache für mich interessant. Ein ganz klares „Pro“ der Herzen!
Contra SsangYong e-SIV Concept – Gregor Hebermehl: Schräg im
Eckigen: SsangYongs Hang zur extrovertierten Formgebung findet im
e-SIV Concept seine Fortsetzung. Schauen wir mal, wann die
Südkoreaner ein Serien-Elektro-SUV liefern – bisher setzten die
Ingenieure der Marke eher auf konventionelle Technik.
Pro Lamborghini Urus - Jörn Thomas: Der hat uns Stierfreunden
gerade noch gefehlt. Also nicht nur allen, die schon mal in den
Sitzschalen des Miura klemmten, dem übersteuernden V10-Röhren von
Gallardo und Huracan lauschten und mit dem Lastwagenhandling des
Aventador kämpften. Aber auch. Ähemm.
Contra Lamborghini Urus – Gerd Stegmaier: Der Urus mag ein sehr
sportlicher SUV sein. Aber er ist ein SUV. Von Lamborghini. Ein
Widerspruch in sich, es sei denn, man beruft sich auf die
Traktor-Vergangenheit der Marke. Zu allem Überfluss muss des
Gewichts wegen ein Turbomotor statt des brüllenden V10-Saugers
unter die Haube. Noch ein Sakrileg.
Pro Mercedes A-Klasse – Natalie Diedrichs: Widescreen-Cockpit,
künstliche Intelligenz und endlich mal eine Sprachsteuerung, die
einen wirklich zu verstehen scheint. Auch wenn Mercedes mit der
Neugestaltung des Exterieurs etwas zurückhaltender war, das
Interieur – vor allem das Cockpit – ist echt mal sehenswert. Hey
Mercedes – gut gemacht!
Contra Mercedes A-Klasse – Gerd Stegmaier: Ja, die zweite
A-Klasse nach der Revolution sieht richtig gut aus, hat ein tolles
Cockpit und merzt viele Schwachstellen des Vorgängers aus. Aber
welche waren das? Platzangebot und Übersichtlichkeit. Aber gerade
da waren die ersten beiden Generationen um Welten besser, waren
dank innovativem Layout trotz fehlender Knautschzonen mangels Länge
bei der passiven Sicherheit mercedes-typisch gut. Die neue A-Klasse
ist nur mehr ein konventioneller Kompaktwagen – halt einer mit
Stern.
Pro BMW Alpina XD3 - Jens Dralle: Die
Achtziger-Jahre-Zierstreifen-Folklore von Alpina liebe ich, daran
ändert sich auch nichts, wenn sie ihr Logo auf einen SUV kleben.
Und bislang hat Alpina noch jeden BMW auf den Punkt hin entwickelt,
während die Großserie längst in ihrer Bandbreite verloren ging.
Contra BMW Alpina XD 3 - Stefan Helmreich: Für mich vereint ein
Alpina Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit. Und ein
dieselmotorisiertes SUV wie der XD3 widerspricht beidem. Und daran
werden weder die Leistungssteigerung noch die Edelledertapete etwas
ändern können.
Pro Ferrari 488 Pista - Jens Dralle: Die handelnden Personen bei
Ferrari sind gerne mal anstrengend, die Produkte aber spätestens
seit dem 458 sensationell. Der 488 macht da keine Ausnahme.
Ziemlich leicht also, sich den Pista als Traumwagen vorzustellen.
Mache ich aber gerne. Bin ja einfach gestrickt.
Contra Ferrari 488 Pista – Natalie Diedrichs: Also jetzt mal
ganz ehrlich – was soll man an einem Ferrari bemängeln? Und dann
auch noch an so einem netten 720 PS starken Exemplar mit
3,9-Biturbo-V8? Wobei, doch, mir fällt da eine Sache ein: Wie wäre
es denn mal mit höhenverstellbaren Sitzen?
Pro BMW M8 Gran Coupé– Gregor Hebermehl: Wer mit der alten
8er-Reihe nicht ganz warm wurde, ist jetzt erlöst: Das BMW 6er Gran
Coupé ist als 8er noch schicker – und mit einem M davor auch noch
enorm sportlich. So mögen wir BMW.
Contra BMW M8 Gran Coupé – Gerd Stegmaier: Jahrelang hat BMW den
6er immer größer und schwerer gemacht. Für die M-Modelle blieb die
Hoffnung auf einen schlankeren Nachfolger. Aber jetzt rückt BMW
sein Coupé Richtung 7er und Luxus, nennt das Auto 8er. Und der
kommt bald als Viertüriges Gran Coupé. Kann man machen – aber als
M8? Dann macht doch gleich nen M7 – für die Rundstrecke …
Pro Toyota GR Supra Racing Concept - Gregor Hebermehl: Endlich
wieder ein Toyota Supra. Das da viel BMW-Technik drin steckt, ist
nichts Schlechtes. Und Toyota scheint den Supra richtig sportlich
machen zu wollen - sportlicher als BMW den Z4 möglicherweise, oder
wie soll man die Supra-Premiere als Rennwagen verstehen? Go for it
Toyota!
Contra Toyota GR Supra Racing Concept – Gerd Stegmaier: Dafür,
dass die (der?) neue Supra eigentlich ein BMW Z4 ist, sieht er dem
FT-1 Concept von 2015 verdammt ähnlich. Gut! Aber warum jetzt ein
Rennwagen? Überdimensionierte Anbauteile - Difusor, Spoiler und
Heckflügel - als bessere Erlkönig-Tarnung? Sieht aus wie ein Auto
mit Pappnase und aufgeklebtem Ringelschwanz.
Pro Range Rover SV Coupé - Gregor Hebermehl: Du kommst hier nit
rein. Doch, aber das Range Rover Coupé hat nur zwei Türen - und
einen schicken Innenraum mit auf Wunsch verschiedenfarbigen Sitzen
vorne und hinten. Designchef Gerry McGovern hat einen Lauf und
macht große SUV so schick, dass die Kundschaft auf der Messe
Kaufverträge abschließt. 999 Exemplare enstehen in Handarbeit - als
Hommage an den Ur-Range-Rover, der ebenfalls mit zwei Türen auskam.
Top.
Contra Range Rover SV Coupé – Stefan Cerchez: Ja, es gab schon
den Ur-Range als Zweitürer. Doch das war lange bevor die Gattung
Coupé eine Renaissance erfuhr, zu der auch mehr oder weniger
glücklich gestylte SUV-Ableger gehören – ob mit zwei oder mit vier
Türen. Ein zweifelhaftes Comeback.
Pro Toyota Auris - Gregor Hebermehl: Toyota lädt in der
Kompaktklasse nach und hat verstanden, dass in dieser Liga
extrovertiertes Design mehr Kunden verschreckt als anlockt. Der
neue Auris ist kompaktklassengefällig - das zählt.
Contra Toyota Auris – Gerd Stegmaier: Endlich. Toyota hat einen
Ausweg aus der arg extrovertierten und für viele verstörenden
Designlinie gefunden, der neue Auris wirkt gefällig. Aber leider
auch wie eine Mischung aus anderen Autos: Vorne ein wenig Opel
Adam, an der Seite ein bisschen Astra, ein Schuss Hyundai Ceed oder
Ford Focus. Es soll ja japanische Marken geben, die Design zu einem
Kaufgrund entwickelt haben.
Pro Abt-Audi RS5 Coupé - Jens Dralle: Audi macht es den
Spezialisten von Abt einfach. Sie können nun dem Coupé ein klar
definiertes Fahrverhalten beibringen, denn das hat Audi Sport im
Bestreben, aus dem RS5 einen Alleskönner machen zu wollen,
irgendwie vergessen. Und wer noch mehr Leistung und eine besondere
Optik braucht, den bedient der Tuner natürlich auch gerne.
Contra Abt-Audi RS5-R – Natalie Diedrichs: Schickes Teil, das
Abt aus dem RS5 gemacht hat. Zu prollig finde ich ihn nicht, er
wirkt durch die Flics, die Splitter und den Sichtcarbon-Look
stimmig. Verstehe aber nicht, warum man den RS5-R auf 50 Exemplare
begrenzen muss. Man kann den Limitierungswahn meiner Meinung nach
auch übertreiben. Ob das tatsächlich mal ein Klassiker mit extremer
Wertsteigerung wird, ist ebenfalls fraglich.