BMW-Legenden am Timmelsjoch, 07/2016

BMW-Legenden am Timmelsjoch, BMW-Klassiker, 07/2016

Zwei absolute Legenden am Timmelsjoch! BMW versammelt ihre kultigsten Rennwagen in den Alpen. Mit dabei: der Brabham BT52 und das M1 Procar. Aber ...

... das war noch nicht alles! Für diesen Fuhrpark würde der ein oder andere sicher auch eine Straftat begehen.

Auch cool: der Trailer, in dem die Legenden an Ort und Stelle gebracht wurden.

Heimisch: Auf dem Timmelsjoch grasen normalerweise Kühe in friedlicher Ruhe. Heute aber nicht. Das auf dem Foto ist übrigens die Freundin von Nelson Piquet jr., die ihren Freund an diesem einzigartigen Tag begleiten darf.

Klappe auf: Der erste Eindruck enttäuscht nicht.

Oben parkt ein McLaren F1 GTR mit BMW-V12-Wumme. Unten wartet der Brabham BT52 auf seine Entlassung aus dem Käfig.

"Na, bist scho a mal des Ding gfoarn?" Zwei BMW-Motorsport-Techniker vor dem McLaren F1 GTR.

Und dann ist es soweit: Der Rennwagen der Saison 1983 von Nelson Piquet und Riccardo Patrese wird ausgeladen. Ein Event für sich.

So laut! Ein kleiner Zuschauer hält sich die Ohren zu, als der BT52 seinen Vierzylinder-Turbo mit 1.400 PS in Wallung bringt.

Nelson Piquet jr. inspiziert derweil das BMW M1 Procar.

Nasse Angelegenheit: Als es anfängt zu gießen, stellt sich die Crew lieber unter. Das Schmuckstück soll ja nicht nass werden.

Am nächsten Morgen ist es dann soweit. Kurze Erklärung für Piquet zum mächtigen Vierzylinder-Turbomotor

Ein Traum: Der BMW M 12/13 wog 165 Kilogramm. Konstruiert wurde er - natürlich - von Paul Rosche, dem BMW-Motorengott schlechthin.

Das kann man schon mal fotografieren.

Dann setzt sich der BT52, flankiert von einem i8 und dem M1 Procar in Bewegung.

Wahnsinns-Szenen folgen.

Wann hat man sowas schon einmal gesehen? Ein Formel-1-Auto mit 1.400 auf der Straße? Und dann noch ein M1 Procar im Schlepptau.

Parmalat ist übrigens ein Lebensmittelhersteller. Teamchef von Brabham war übrigens 1983 ein gewisser Bernie Ecclestone.

Vier Siege konnte der BT52 einfahren, darunter auch beim Heimrennen von Nelson Piquet in Brasilien.

Piquet gewann mit dem BT52 die WM 1983 - als erstes Turbofahrzeug in der Formel 1 überhaupt. Legendär. Zurecht.

Nicht weniger berühmt ist das BMW M1 Procar.

1979 und 1980 fanden die Rennen der BMW-Serie im Rahmen der Formel-1-Grand-Prix statt.

Insgesamt sollen 44 BMW M1 Procars gebaut worden sein. 470 PS leistet der 3,5-Liter-Reihensechszylinder, Codename M88, im Rennwagen. Serienmäßig waren es 277 PS.

Hoppla. Eine Kuh fühlte sich offenbar vom Lärm des Rennmotors gestört.

Auch Niki Lauda fuhr in der Procar-Serie mit und gewann die erste Meisterschaft im Jahr 1979.

1980 errang Nelson Piquet den Titel vor Alan Jones und Striezl Stuck.

Heute wird der beflügelte Rennwagen nur noch selten aus dem Museum bewegt, sein Wert dürfte locker die Millionenmarke überschreiten.

Bei anhaltemden Regen und einsetzender Dunkelheit wurde auch der McLaren F1 GTR Le Mans ausgeladen.

Das Auto stammt aus dem Jahr 1997. Unter der Haube wütet ein BMW-V12-Motor.

604 PS leistet das Triebwerk, 950 Kilogramm wiegt der Rennwagen. Heftig.

Etwas gemütlicher als der McLaren: 1983 wurde dieser BMW 635 CSI gebaut.

Der trompetete mit feinem, aber zurückhaltendem Reihen-Sechszylinder-Ton in den Windungen des Timmelsjoch-Pass davon.

Piquet: "Toller Wagen, aber es ist schon der Wahnsinn was sich in den letzten Jahrzehnten bei den Autos getan hat."

Bislang einzigartig: Der BMW M1 ist und bleibt BMWs einziger Mittelmotor-Sportwagen bis heute.

277 PS leistet der Reihensecher mit 3,5 Liter Hubraum.

An Eleganz kaum zu überbieten, selbst nach fast 40 Jahren.

Das Klangbad in der etwas zivileren 3,5-Liter-Variante des Reihensechszylinders durfte Nelson als Entspannung für sein Gehör nutzen

Dann zwängt Piquet sich zusammen mit seiner Freundin Virgilia in den Renn-635 CSI von 1984.

Quester, Ravaglia, Winkelhock, Stuck und Berger hatten ihn bei der europäischen Tourenwagen Meisterschaft im Renneinsatz.

Das ganze Timmelsjoch erbebte unter seinem Verbrennungskonzert. Metallisches Röhren prallte gegen die Felswände und direkt aufs Trommelfell.

Fenster auf: Selten zuvor und danach wurden 286 PS so imposant orchestriert.

Das Vieh auf den Weiden erhob verwundert sein Gehörn.

Ist das die Zukunft? Der BMW i8 durfte auch eine Runde am Timmelsjoch drehen.

Aber sind wir mal ehrlich: Die altehrwürdigen Legenden klingen einfach besser als ein Dreizylinder.

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