Ferrari 125 S und LaFerrari Aperta: Der 125 S war das erste
Auto, das den Namen des berühmten Enzo Ferrari trug. Am 12. März
1947 weckte Ferrari den Zwölfzylinder im Sportwagen zum Leben.
Der Firmengründer und Commendatore leitete die Firma bis zu
seinem Tod am 14. August 1988.
Aus Ferrari ist eine Weltmarke geworden. Viele sagen: Ferrari
ist die aufgregendste Automarke der Welt. Wir haben aus jeder
Dekade das wichtigste Straßen-Modell von Ferrari herausgesucht.
Fünfziger Jahre: Ferrari 250 GT Berlinetta Competizione
(1955-1959). Grund: Ferraris erster Seriensportwagen mit
Wettbewerbs-Ambitionen. Heutiger Wert: ca. 12 Millionen Euro.
Der 250 GT Berlinetta Competizione wird auch Tour de France oder
kurz TdF genannt. Der Beiname ist eine Auszeichnung, denn der 250
GT holte sich einige Siege bei französischen GT-Rennen. Er war so
etwas wie der erste Gentleman-Rennwagen von Ferrari.
Dieses Exemplar versteigerte RM Sotheby's in Pebble Beach 2015
für 13,2 Millionen US-Dollar. Es handelt sich um einen 1956er
Ferrari 250 GT Berlinetta Competizione 'Tour de France'.
Die Rob Walker / Stirling Moss Ferrari 250 GT Berlinetta
Competizione trägt die Chassis-Nummer 2735. Es war eines von nur
drei hergestellten Competition-Varianten mit kurzem Radstand (SWB)
und Rechtslenkung.
Drei (große) Fahrer pilotierten den Sportwagen: Stirling Moss,
Graham Hill und Innes Ireland.
Hier noch ein Schwarz-Weiß-Bild der Ferrari 250 GT
Berlinetta.
Die spätere Version, genannt SWB, also short wheel base für
kurzen Radstand, war ebenso erfolgreich. Dieses Modell von 1961
trägt eine Karosserie von Scaglietti.
Der Ferrari 250 GTO gilt seit Jahren als teuerstes Auto der
Welt.
Sechziger Jahre: Ferrari Dino 206 GT (1968–1969). Grund: Basis
der erfolgreichen Mittelmotor-Achtzylinder. Heutiger Wert: ca.
450.000 Euro.
Streng genommen ist der Dino 206 GT kein Ferrari, sondern eben
ein Dino – benannt nach dem verstorbenen Sohn von Enzo Ferrari.
Deshalb prangt auf der Front des 206 GT kein Pferdchen, sondern ein
eigenes Emblem (der Name Dino). Das Ferrari-Wappen wurde dem 206 GT
verwehrt, ...
... weil der Dino nur einen Zweiliter-Sechszylinder mit
vergleichsweise wenig Leistung hinter den beiden Vordersitzen
hatte. Das galt wohl nicht als standesgemäß genug für einen
Ferrari.
Eine der schönsten Arten, einen V6 zu verpacken: Der Ferrari
Dino 206 GT von Scaglietti.
Auf dem 246 GT, dem Modellpflege-Nachfolger des 206 GT, ...
... basiert der 308 GTB – der erste Zweisitzer mit
Mittelmotor-Achtzylinder, dem Urvater des heutigen 488 GTB. Ohne
diese Bestseller unterhalb der sündteuren Zwölfzylinder-Modelle
würde Ferrari heute nicht mehr existieren.
Siebziger Jahre: Ferrari 365 GT4 BB (1973-1984). Grund:
Mittelmotor-Prinzip mit seltenem 180-Grad-V12. Heutiger Wert: ca.
500.000 Euro.
Bis zum 365 GTB/4 hatte Enzo Ferrari noch darauf gepocht, dass
die Zwölfzylinder der Straßensportwagen unter der Fronthaube
eingebaut werden müssten – ganz in der Tradition der
250er-Baureihe. Beim Nachfolger 365 GT4 BB ließ er endlich seinen
Technikern alle Freiheiten
Der Zwölfzylinder durfte, wie auch in der Formel 1 üblich, vor
der Hinterachse Platz nehmen. BB steht für Berlinetta Boxer, was
bedeutet, dass es sich um ein Coupé (Berlinetta) handelt, in dem
ein Boxermotor steckt.
Technisch gesehen ist das allerdings Unsinn, denn der angebliche
Boxer ist ein V12, dessen Zylinderbänke im Winkel von 180 Grad
zueinander stehen.
Achtziger Jahre: Ferrari F40 (1988-1992). Grund: Er ist der
erste Ferrari-Supersportwagen. Heutiger Wert: ca. 1,0 Millionen
Euro.
Viele bezeichnen den GTO von 1984 als den ersten Supersportwagen
von Ferrari. Doch er ist eher ein super Sportwagen – erst der F40
fällt wirklich in die neue Kategorisierung.
Für 444.000 Mark sorgte der Ferrari F40 im Jahr 1987 für Furore.
Wer heutzutage ein Exemplar unter einer Million Euro angeboten
bekommt, sollte schon etwas genauer hinschauen.
Es gibt dem F40 jenes direkte und unmissverständliche
Einlenkverhalten, das nur Rennwagen besitzen. Selbst aus heutiger
Sicht ist das Fahrverhalten des F40 spektakulär, was nicht nur an
der explosiven Leistungsentfaltung seines Biturbo-V8 liegt; ...
... es ist vielmehr Folge der erbarmungslosen Unmittelbarkeit,
mit welcher der F40 auf Kommandos des Fahrers reagiert. Kein
zweites Serienmodell der Achtziger kommt dem Fahrverhalten eines
Tourenwagens so nahe.
Klappscheinwerfer tragen alle drei 80er Ferraris.
Neunziger Jahre: Ferrari F355 (1994-1999). Grund: Erster
Sportwagen mit F1-Schaltung (zur Modell-Überarbeitung). Heutiger
Wert: ca. 80.000 Euro.
Bis in die Neunziger sind Ferraris immer begehrenswert, meistens
schön, aber nur selten konkurrenzfähige Sportwagen. Diese für Fans
schwer erträgliche Wahrheit galt bis zum F355. Eigentlich ist der
Mittelmotor-Zweisitzer nur eine Weiterentwicklung des 348; ...
... doch die Überarbeitung geriet so umfangreich, dass ein
völlig neues Fahrgefühl entsteht – und vor allem der erste
Serien-Ferrari, der es mit einem vergleichbaren Porsche aufnehmen
konnte (grenzt man den F40 als Konkurrenten des 959 einmal aus).
Der F355 ist der erste Straßensportwagen mit sequenzieller, von
Lenkradpaddeln aus, schaltbarem Getriebe.
Platz 1: FERRARI F430. Das Modell kommt im Gesamtjahr 2017 auf 1
Pkw-Neuzulassung.
Das liegt auch am neuen Feder-Dämpfer-Setup, an den schnelleren
Schaltzeiten des F1-Getriebes und der kärglicheren Schalldämpfung –
letztere lässt den V8-Sauger wie einen Rennmotor giften. Er leistet
nun 510 PS, 20 mehr als der F430, und scheint noch besessener zu
drehen.
In dieser Kombination nimmt es der Scuderia auf der Teststrecke
von Fiorano sogar mit dem Extremsportwagen Enzo Ferrari auf, ist
dabei allerdings leichter zu fahren. Spätere Ferrari-Modelle werden
hier noch schneller sein, aber bislang transportierte keines diesen
Rennwagen-Charakter glaubhafter – bei gleichzeitig kaum
eingeschränkter Alltagstauglichkeit.
Zweitausendzehner Jahre: Ferrari F12 (2012-2017) - hier zusammen
mit dem 365 GTB/4. Grund: Erstes Modell, das kleiner als sein
Vorgänger wurde. Heutiger Wert: ca. 200.000 Euro.