Noch ist Fahren tabu, trotzdem haben wir den AMG GT R schon mal
dahin verfrachtet, wo er seine Raffinesse eines Tages ausspielen
wird: Kursschnuppern in Hockenheim.
Das erklärte Ziel: Man will den 911 GT3 angreifen, und wie es
bei AMG zur Tradition gehört, geht man mit Angriffslust eben
unverblümter um als in Zuffenhausen.
Nur die Grundfeste bleiben bestehen: trockensumpfgeschmierter,
dynamisch gelagerter Vierliter-V8-Biturbo als Frontmittelmotor,
transaxial gegenüber der Siebengang-Doppelkuppler.
Letzterer bekommt einen längeren ersten und einen kürzeren
siebten Gang, Ersterer zwei neue Lader mit optimierter
Verdichterseite und eine Druckanhebung um 0,15 auf 1,35 bar, was
gegenüber dem GT S noch mal 75 PS und 50 Nm freisetzt.
Parallel arbeitete man im Sisyphus-Stil am Leergewicht:
abgespeckte Schalensitze, Titan-Nachschalldämpfer, leichteres
Zweimassenschwungrad, Radfangstreben aus Komposit, Dach und
Frontkotflügel aus CFK, Fahrwerksteile aus Schmiede-Alu und, und,
und.
Über ein sogenanntes Tunnelkreuz aus Kohlefaser, das die beiden
Fahrzeugseiten im Bereich des Torque-Tube-Tunnels gegeneinander
abstützt, erhöht sich die Steifigkeit um 7,5 Prozent.
Traktionskontrolle: Das neunstufige System lässt sich per
Drehknopf justieren und regelt aktiv – also nicht am Rad per
Bremseingriff, sondern schon im Antriebsstrang.