Seit 13 Jahren treffen sich die Vollgastreter auf einem
schwäbischen Sportflugplatz zum Speed-Duell. An der Spitze des
vielfältigen Starterfelds: Autos mit über 1.000 PS.
Die äußeren Bedingungen: eher schlecht, Nebel, sechs Grad,
feuchte Bahn. Trotzdem ist die Fahrzeugschlange mittlerweile
richtig lange: 220 Teilnehmer haben gemeldet, 190 sind da.
... und absurd starken Umbauten. Ein Reglement gibt’s nicht, ob
mit oder ohne Straßenzulassung, ist egal. Die einzige Vorschrift
lautet: Helm- und Gurtpflicht für den Fahrer.
Drei Jahre hat er an dem grauen Benz gearbeitet, rund 1.400
Stunden und so manche Euros investiert. "Die Flosse ist ein 63er,
so wie ich", lacht Zellner.
Dessen Golf 2 leistet 1.085 PS. "Die Basis ist ein
2,9-Liter-VR6, also der Zweiventiler mit 190 PS aus dem Golf 3",
lächelt der 29-jährige Leverkusener, der den ehemals 98 PS starken
Golf Syncro komplett ausgebeint hat.
Optisch ist der Bimotor-Kleinwagen, nun ja, suboptimal. Dafür
hocken unter den Hauben zwei turbogeladene Punto-Vierzylinder. "Auf
dem Prüfstand war ich nie, aber 140 PS dürfte jeder Motor
haben.
Jetzt sollen Semislicks montiert werden, aber die Radschrauben
sind zu lang. Eine Flex hat niemand im Gepäck, also geht’s den
Bolzen mit einer Eisensäge an den Kragen.
Im Fahrerlager können die Fans hautnah an die Boliden ran. Wie
viel PS? Wie teuer? Welche Zeit? Berührungsängste Fehlanzeige,
weder bei den Teilnehmern noch bei den Zuschauern.