Preisentwicklung in der Wohnmobil-Branche: Die Preise für Camper steigen 2022 stark an

Der Rohstoffpreis für Metall, Holz, Kunststoff steigt. Das ist einer der Gründe warum Campingfahrzeuge teurer werden, denn im Auf- und Ausbau eines Reisemobils stecken viele Materialien in unzähligen Erscheinungs- und Verarbeitungsformen.

Durch den Nachfrageboom ist beispielsweise Holz knapp geworden. Für die Aufbauten wird es zwar immer weniger gebraucht, für Möbel aber nach wie vor schon.

Erst seit kurzem auf dem Markt, ist auch der neue Fiat Ducato mit rund acht Prozent ausstattungsbereinigter Teuerung einer der Preistreiber.

In normalen Jahren werden im Stellantis-Werk Sevel eine halbe Million Fahrzeuge gebaut. Wegen Lieferengpässen stand das Werk zuletzt drei Wochen still.

Nicht nur der Mangel an Fenstern hat in vielen Reisemobilwerken die „Just-in-time“-Fertigung und Produktionsplanung durcheinandergewirbelt.

Stefan Diehl, Pressesprecher Knaus-Tabbert: „Von den Lieferanten hören wir: ‚Wir wissen noch nicht, ob und was wir morgen liefern können. Eines aber ist schon heute sicher: Es wird teurer.‘“

Dr. Holger Siebert, Geschäftsführer Eura Mobil: „Sollten sich die Preise künftig deutlich entspannen, sind theoretisch auch Preissenkungen möglich.“

Bernd Wuschack, Geschäftsführer Carthago: „Tatsächlich ist neben der Rohstoffknappheit auch das gigantische Wachstum unserer Branche ein weiterer Preistreiber.“

Holger Schulz, Geschäftsführer Hobby: „Eine Preisliste sollte für die ganze Saison Bestand haben. Deshalb haben wir keine Preisanpassung mehr vorgesehen.“

Unter den fünf Vertretern unserer Campingbusauswahl macht der Karmann Davis 590 mit 10,9 Prozent, verglichen mit dem Vorjahr, den größten Preissprung. Im Schnitt liegt die Erhöhung bei den Campingbussen bei 5,2 Prozent. (Foto: VW California Ocean)

Die größte Steigerung unter den fünf ausgewählten Alkovenmobilen weist die Dethleffs-Preisliste für den Globetrotter XXL A 9050-2 aus – immerhin 10,7 Prozent. Mit 7,5 Prozent im Schnitt der fünf Alkovenmobile hat diese Aufbauform in unserer Auswahl den größten prozentualen Preisanstieg. (Foto: Eura Mobil Aktiva One 690 HB)

Mit rund 9 Prozent hat in der Gruppe der Teilintegrierten der Carado T 448 am stärksten zugelegt. Mit 5,9 Prozent im Schnitt reihen sich die Teilintegrierten in Sachen Preiserhöhung im Mittelfeld der Aufbauformen ein. (Foto: Adria Coral Axess S 600 SL)

Im teuersten Preissegment scheint die Erhöhung mit im Schnitt 5,2 Prozent – zumindest bei unserer Stichprobe – relativ moderat auszufallen. Am meisten zugelegt hat von 2021 auf 2022 der Laika Ecovip: um 8,8 Prozent. (Foto: Carthago Chic C-Line I 4.9 LE)

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