Tipps & Tricks gegen kleine Krabbeltiere
Der Albtraum: Krabbelgetier, wie Ameisen oder Bettwanzen, zieht in den Caravan ein. Gegen einen verheerenden Befall, vor allem im Winterlager, hilft nur Vorbeugen – oder schnelles Reagieren.
Im Winterlager sind nicht nur Mäuse ein Problem, auch Ameisen können eine Plage sein, wenn sie in den Caravan einziehen. Neben offenen Türen und Fenstern verschaffen sich die Insekten beispielsweise auch über Bäume und Sträucher, die Kontakt zur Außenhülle haben, Zugang ins Innere. Auch Räder, Stützen und sogar das Stromkabel sind Zugangskorridore für sie. Ebenso steigt bei einem dauerhaft stehenden Fahrzeug das Risiko für einen Ameisenbefall.
Der Schaden, den die Sechsfüßler anrichten, hängt von ihrer Art ab. Sind sie "nur" auf der Suche nach Nahrung, hat man eventuell den Verlust von offen stehen gelassenen Lebensmitteln zu verschmerzen. Weitaus unangenehmer sind Ameisenarten, die sich in den Wänden einnisten, dort ihre Nester bauen und die Isolierung regelrecht aushöhlen.
Ist der Befall bereits eingetreten, helfen Ameisenköder, im Härtefall kann man auch Ameisenpulver ausstreuen. "Wer vorbeugen will, verstreut das Pulver rings um die Räder und die Kurbelstützen", empfiehlt Uwe Nöfer seinen Kunden und verweist zugleich darauf, dass "wie bei allen giftigen Substanzen unbedingt darauf geachtet werden sollte, dass weder Kinder noch Haustiere damit in Kontakt kommen".
Und wie rückt der Kammerjäger Ameisen zu Leibe? Adrian Machal: "Gewöhnlich nutzen wir in solchen Fällen professionelle und hochwertige Fraßköder. Nur im äußersten Notfall greifen wir zur Spritzbehandlung mit giftigen Substanzen."
Wie geht man gegen Bettwanzen vor?
Wen es jetzt noch nicht genug kribbelt, der sei auf einen weiteren ungebetenen Gast hingewiesen, der erst als ausgestorben galt, sich dann lange im Dunkeln hielt und nunmehr seit zehn Jahren wieder so richtig ins Scheinwerferlicht gerückt ist: die Bettwanze. Die vier bis acht Millimeter langen Blutsauger sind nämlich gar nicht so leicht auszumachen. Bettwanzen sind relativ unempfindlich gegen Kälte, können bis zu 40 Wochen ohne Nahrung auskommen und haben es leicht, sich durch ihre flache Form in engsten Ritzen und Spalten zu verstecken. Am liebsten jedoch "leben" sie in Betten und Matratzen. Aber wie kommen die lichtscheuen Insekten überhaupt in den Wohnwagen?
Eingeschleppt werden sie zum Beispiel über Flohmarkt- und Secondhandgegenstände, über Kleidung, durch BesucherInnen (die die Wanzen mit der Kleidung mitbringen), über Handtücher (die zuvor im Sanitärgebäude neben anderen hingen) oder über Wäsche, die im Campingplatz-Waschraum gewaschen wurde.
Dass ein Bettwanzenbefall vorliegt, erkennt man meist erst nach mehreren Wochen, wenn die ersten Stiche erfolgen. Deshalb ist es fast unmöglich zu sagen, wann genau der Befall begonnen hat. Neben den Stichen können auch winzige Bluttropfen auf der Nacht- oder Bettwäsche als Hinweise genommen werden. Lassen sich bereits Kotspuren in Form von kleinen, schwarzen Punkten ausmachen, kann von einem starken Bettwanzenbefall ausgegangen werden – dann hilft nur noch der Schädlingsbekämpfer.
Geht man von einem leichten Befall aus, sollten unverzüglich alle möglichen "Verstecke" kontrolliert und die Wanzen manuell entfernt werden. Es hilft, das Fahrzeug, so gut es geht, auszuräumen, alle Schränke zu leeren und sämtliche beweglichen Textilien zu entfernen. Danach Matratzen und Bettwaren mit einem Dampfgerät heiß bedampfen. Anschließend an mehreren Stellen um das Bett und die Polsterecke Kieselgur auslegen, ein unschädliches Gesteinsmehl, das ebenfalls tödlich für Wanzen ist.
Auch thermisch kann man den Plagegeistern an den Kragen gehen, da sie in allen Lebensstadien bei einer Temperatur von über 50 Grad Celsius nach einiger Zeit absterben. Dazu die Raumtemperatur im Caravan für 1,5 Tage mit einem externen Heizgerät auf etwa 55 Grad Celsius aufheizen, damit die Wärme auch sicher in alle Ritzen dringt. Selbst das Waschen von Textilien bei Temperaturen von über 50 Grad Celsius tötet Wanzen und Eier. Gleiches gilt für Tiefkühltemperaturen von –17 Grad Celsius und kälter.
Ungezieferbefall vorbeugen
Zu Hause
- Überprüfen: Wo gibt es Öffnungen, durch die Mäuse und andere Schädlinge in den Caravan eindringen können? Diese wenn möglich mit Stahlwolle, Metall- oder Alu-Streckgittern verschließen.
- Achtung: Zwangsbelüftungen nicht luftdicht verschließen!
Unterwegs
- Berührungen von Bäumen und Sträuchern mit dem Caravan vermeiden
- Lebensmittel nicht offen stehen lassen
- Keine Krümel vor dem Caravan verteilen
- Fliegenschutzgitter geschlossen halten
Winterpause
- Caravan ordentlich putzen und sämtliche Lebensmittel entfernen
- Vorbeugend Mausefalle und Ameisenköder aufstellen
- Alle paar Wochen nach dem Rechten schauen
- Noch mehr Tipps zum Einlagern für den Winter gibt es hier.
Mäuse im Caravan, was tun?
Und wie geht man richtig gegen Mäuse im Wohnwagen vor? Ausführliche Tipps zur Prävention, Kontrolle und Bekämpfung von Mäusen im Wohnmobil oder Wohnwagen lesen Sie hier.
