Vanjoy Campingbus von Möbeldesigner Michael Hilgers

Minimalistisches Design und variable Einsatzmöglichkeiten, so kann man den Vanjoy Campingbus von Möbeldesigner Michael Hilgers beschreiben. Er hat sich einen Fiat Ducato mit einfachen und funktionalen Möbelteilen ausgebaut.
Möbeldesigner Michael Hilgers war auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug, in erster Linie um große und sperrige Gegenstände wie Plattenwerkstoffe für seine Arbeit transportieren. Da er aber schon immer vom Camping fasziniert war, dachte er an einen Kastenwagen, der beides verbinden kann: Beruf und Freizeit. Doch irgendwie wollte ihm kein fertiger Campingbus der Wohnmobil-Hersteller gefallen, außerdem waren sie ihm zu eng gebaut. Also entschloss er sich kurzerhand, einen eigenen Campingbus in minimalistischem Design zu bauen.
Variable Möbel zum Ein- und Ausbauen
Dabei sollen die Möbel bei Bedarf ganz einfach ein- und wieder ausgebaut werden können. Michael Hilgers sagt: „Möchte man den Van in den Ursprungszustand versetzen, lassen sich die Komponenten in rund einer halben Stunde nahezu komplett wieder ausbauen.“ Als Basisfahrzeug dient dem Möbeldesigner ein schlichter Fiat Ducato mit kurzem Radstand und Serienhochdach. Darin hat er verschiedene Möbelmodule eingebaut, die sich einzeln einsetzen lassen.
Sein Ziel war es, auf 4,5 Quadratmetern so viel sinnvolle Variabilität unterzubringen wie möglich. Im Heck etwa gibt es eine Sitzbank, die nachts zum Querbett umgebaut werden kann. Auf der Beifahrerseite ist eine Längsbank eingebaut mit darunter liegendem Stauraum. Wer hier essen oder arbeiten möchte, steckt einfach den kleinen runden Tisch in das dafür vorgesehene Loch am Boden. Es braucht etwas mehr Platz? Dann fix eine der Sitz-/Liegeflächen von der Wand gegenüber heruntergeklappt und schon entsteht eine L-Sitzbank. Zum Schlafen klappt man das zweite Polster herunter, um so die Liegefläche zu erhalten.
Das Küchenmodul liegt gegenüber der Schiebetür und ist nach dem Vorbild vieler anderer Campervans aufgebaut. Es gibt eine Gaskochstelle und ein Spülbecken. Im Regal darunter befindet sich eine Dometic Kühlbox. Diese ist in der Tür angebracht, macht man also die Schranktür des Küchenmoduls auf, kommt einem die Kühlbox direkt entgegen. Staufächer gibt es überall verteilt im Vanjoy-Bus – unter dem Bett, in den Hecktüren, über und neben der Küche. Im Gegensatz zu herkömmlichen Campingbussen gibt es im Projekt von Hilgers keinen Durchgang zum Fahrerhaus. Das wird durch eine der vorderen Türen erklommen.
Serienfertigung in Planung
Ausgeklügelte Technik oder einen vollwertigen Sanitärraum spart sich Michael Hilgers, denn mehrere Wochen auf einem Campingplatz zu verbringen war ohnehin nicht sein Ziel. Vielmehr ging es ihm darum, einzelne Etappenziele mit seinem Vanjoy-Bus anzusteuern und zwischendurch hin und wieder den Komfort eines Hotels zu genießen. Für alle Fälle sind allerdings eine Trocken-Toilette und eine Outdoor-Dusche an Bord.
Zunächst möchte Hilger mit seinem Vanjoy Camper selbst auf Reisen gehen. Dank der positiven Resonanz sucht der Designer, der sonst Möbel für Küchen und Büros entwirft, nun einen Partner, um seinen Ausbau auch in Serie anbieten zu können. Der Ausbau soll dabei nicht mehr als 10.000 Euro kosten. Auch eine Komplettvariante inklusive Basisfahrzeug für unter 40.000 Euro könnte er sich vorstellen.