Was fährt Gerhard Berger?
Der zehnfache GP-Sieger war in jungen Jahren ein wilder Hund. Er erinnert sich an sein erstes und sein zweites Auto, und das erklärt, warum er heute keinen Stress mehr im Auto haben will. Und stolzer Besitzer eines BMW M1 ist.
Ihr erstes Auto?
Ein schwarzer BMW 528i. Den hatte ich 14 Tage. Dann habe ich mich elfmal damit überschlagen. Ich bin bei 210 km/h mit Sommerreifen auf eine Schneespur gekommen.
Das war's dann oder?
Von wegen. Dann kam ein Porsche 911 Turbo ins Haus. Der hat so brutal Power gehabt, dass mich später die Formel 1 nicht mehr überraschen konnte. Mit dem habe ich querfahren gelernt.
Und heute?
Ich bin ruhiger geworden und brauche keinen Stress mehr auf der Straße. Du fährst in ständiger Panik, geblitzt zu werden. Das macht keinen Spaß mehr. Deshalb fahre ich am liebsten eine Mercedes V-Klasse – also ich sitze hinten und lasse mich fahren. Das Gleiche gilt für meine Motorräder. Nachdem ich mal mit 180 km/h von der Maschine gefallen bin, habe ich alle bis auf die Honda Goldwing verkauft. Garantiert keine Schräglagen mehr.
Und wenn Sie doch selbst am Steuer sitzen?
Dann habe ich einen Land Rover Defender fürs Gelände und eine Yamaha T-Max für die kurzen Wege. Meine Sportwagen von früher habe ich alle abgegeben. Ich stehe heute mehr auf historische Autos.
Zum Beispiel?
Ich träume von einem Jaguar E-Type und einem Ford Mustang Fastback.
Sammeln Sie auch Rennwagen?
Ich habe den BMW M1, den Bruno Giacomelli und Elio de Angelis in der Procar-Serie gefahren sind, vor zwei Jahren in der Schweiz entdeckt. Ein cooles Auto aus einer coolen Zeit. Damit ist das halbe Formel-1-Feld im Rahmenprogramm der Grands Prix eine eigene Rennserie gefahren.
Haben Sie auch Formel-1-Autos in der Garage?
Ja, den Toro Rosso, mit dem Sebastian Vettel 2008 in Monza gewonnen hat. Und ich hatte auch mal den Weltmeister-McLaren von Alain Prost aus der Saison 1985. Das hat den früheren Teamchef Ron Dennis geärgert. Den McLaren habe ich mittlerweile gut verkauft.