Für eine stabile Internetverbindung unterwegs
Auch auf Reisen lassen sich manche via Smart-TV unterhalten, andere arbeiten am Laptop. Alles kein Problem, sofern die richtige Antenne auf dem Dach thront. promobil zeigt, wie sie dort hinkommt.
Man muss ja nicht gleich als digitaler Nomade durch die Welt ziehen. Manche möchten einfach nur auf der Reise das genießen, was zu Hause normal ist, wo Wischtelefon, Notebook und Smart TV eingeloggt und stets im Netz sind. Inzwischen sind verschiedene Anbieter im Markt vertreten, wobei sich ten Haaft als Premium-Hersteller positioniert hat. Die Spezialisten aus dem Ländle haben mit der "Oyster Connect" ein Antennensystem "für gehobene Ansprüche" entwickelt, wie man in der in Keltern bei Pforzheim beheimateten Firma betont. Der mobile Hotspot zu 899 Euro sorgt für ein stabiles Signal – auch während der Fahrt. Noch mehr Router hat promobil hier getestet.
Die Verbindung bleibt standortunabhängig erhalten, ganz gleich, aus welchem Netz das Signal kommt. Voraussetzung ist natürlich, dass die eingelegte SIM-Karte, Stichwort "Funklöcher", eine Verbindung aufzubauen in der Lage ist. Auch das Einwählen in externe WLAN-Netze auf Stell- oder Campingplätzen ist möglich. Dies gelingt dann sogar ohne eingelegte SIM-Karte. Freilich ergibt es wenig Sinn, auf eine entsprechende SIM-Karte, die nicht im Lieferumfang enthalten ist, zu verzichten. Man sollte sich indes vorab Gedanken machen und möglichst eine "MultiSim" anschaffen, somit laufen Smartphone und Oyster Connect über einen gemeinsamen Vertrag. Zum Glück wurden 2017 die Roaminggebühren in Europa abgeschafft, damit entstehen bei der Mobilfunknutzung im europäischen Ausland in der Regel keine Zusatzgebühren mehr. Doch Obacht, es lohnt der Vergleich: Ein Gigabyte im Monat gibt es ab unter fünf Euro, unbegrenztes Datenvolumen kostet gerne das Zehnfache, auch sollte das Tempo des Datenstroms beachtet werden. Scheinbar günstige Tarife arbeiten gerne mit einer Drosselung, wer sich per HD-Streaming unterhalten lässt, sollte eine Übertragungsrate von zumindest fünfzehn Mbit buchen, sonst ruckelt’s.
Generell ist die Montage – auch im Interesse der Gewährleistung – ein Fall für den Fachbetrieb, obwohl die Arbeit selbst dank der praktischen, geklebten Adapterplatte eher unproblematisch ist. Je nach Fahrzeug sind zwei bis vier Arbeitsstunden anzusetzen, um das 1,98 Kilo wiegende Gerät zu montieren und einzurichten. Insgesamt sechs Antennen sind im Inneren der generell grau ummantelten Außeneinheit kombiniert, hier sind ein LTE- wie auch ein Dual-Band-WLAN-Modul beheimatet; das MIMO-System sendet und empfängt den Datenstrom über mehrere Antennen (Multiple Input Multiple Output), während die LTE-Funktion alle europäischen LTE-Bänder/Anbieter unterstützt. Grundsätzlich kann das System, bestückt mit der passenden SIM-Karte, auch weltweit eingesetzt werden. Dass man für den Kartenwechsel aufs Dach muss, das ist ein kleiner Nachteil, für die allermeisten, innereuropäisch reisenden Nutzer aber ohne Belang. Dafür sitzt die Karte wie im Handy direkt an der Antenne, was wiederum die Leistung des Systems verbessern soll.
Die "Outdoor-Unit" – weil hier ein Großteil der Technik integriert ist, ist der Begriff "Antenne" eher als Kosename zu verstehen – wird auf einer dachseitig verklebten Basisplatte verschraubt, ein Datenkabel führt zum Router im Inneren. Dies ist ein großer Vorteil der Oyster, deren Insallation kaum in die Struktur des Dachs eingreift, was Aufbau und Isolation des Campingfahrzeugs schont. Das vier Meter lange Kabel wird eigens für ten Haaft produziert: Verlängern kann man das vorgefertigte Kabel nicht, es ist aber auch in zwei oder sechs Meter Länge bestellbar. Der Router selbst unterscheidet sich im Prinzip nicht von jenem zu Hause: Die finale Einrichtung am Laptop (mit dem Smartphone ist das wegen der kleinen Schrift zu fummelig, es würde aber gehen) ist in einer Viertelstunde erledigt. Auch dem Nachbarn auf dem Campingplatz kann man hernach den Netzwerkschlüssel geben, so man möchte. Der Empfangsbereich rund ums eigene Fahrzeug entspricht lässig einer Markisenlänge. Vor dem rollenden Zuhause mit Tablet oder Laptop zu agieren ist am Ende definitiv kein Problem, bei unserem spontan während der Fotoproduktion durchgeführten Erstversuch ließ sich die Auster auch vom Metall der Werkstatthalle nicht beirren.