Europas Kulturhauptstadt 2020 in Kroatien

Mit dem Slogan "Hafen der Vielfalt" präsentiert sich die drittgrößte Kommune Kroatiens als Kulturhauptstadt Europas. 1000 Events an zum Teil ungewöhnlichen Orten sind geplant, aber auch sonst ist die Metropole am Kvarner einen Besuch wert.
Rijeka hat viele Gesichter. Da ist zum einen die Skyline einer traditionsreichen Hafenstadt, mit dem imposanten, 1700 Meter langen Wellenbrecher. Da ist die kompakte, pittoreske Altstadt mit vielen Bauten aus dem Historismus und dem Jugendstil, und da sind die Reste der römischen Festung Tarsatica. Nicht zuletzt ragen Zeugen aus der sozialistischen Ära mit gesichtslosen, hohen Plattenbauten ins Bild.
Doch genau diese bizarre Mischung aus den verschiedensten Epochen und Stilen verschafft Rijeka seinen ganz besonderen Reiz, der vom maritimen Flair der Kvarner-Bucht noch unterstrichen wird. Immer noch ist er spürbar, der Geist der Habsburger, der Einfluss von Italien und Ungarn. Dabei präsentiert sich Rijeka nicht als Stein gewordenes Museum, sondern als moderne, jugendliche Stadt. Vielleicht war auch genau das der ausschlaggebende Grund dafür, dass sie sich gemeinsam mit Galway in Irland als europäische Kulturhauptstadt gegen starke Konkurrenten durchsetzen konnte.
Könnte sein, dass dies auch den Reisemobiltourismus in der Region voranbringt, denn bis vor Kurzem gab es dort keine speziellen Stellplätze. Aber das hat sich durch das Autocamp Preluk nun geändert. Es ist übrigens auch kein Problem, auf der benachbarten Insel Krk zu übernachten, wo es mehrere ausgewiesene Stell- und Campingplätze gibt. Über die mautpflichtige Brücke lässt sich Rijeka schnell erreichen.
Historischer Marktplatz
Was Rijeka auf Anhieb so sympathisch macht, sind die vielen Gassen, Plätze und Winkel, auf denen sich zahllose Cafés und Restaurants verteilen. Das Herz der Stadt schlägt zweifellos am Marktplatz. Er wird von zwei baugleichen Jugendstil-Pavillons und der Fischhalle geprägt, eine wahre architektonische Perle. In unmittelbarer Nähe stehen der Palast Modello und das Kroatische Nationaltheater, ein Prunkstück der Wiener Stararchitekten Fellner & Helmer im Ausklang des 19. Jahrhunderts erbaut.
Die Flaniermeile von Rijeka ist die Fußgängerzone Korzo mit dem barocken Stadtturm. Wer durch das Tor hindurchgeht, kommt zum Alten Rathaus und schließlich zur Kathedrale Sv. Vid, dem einzigen als Rotunde gestalteten Gotteshaus Kroatiens. Auch das macht Rijeka sympathisch: Die meisten Sehenswürdigkeiten stehen eng beieinander. Wer jeweils mehr erfahren will, zückt sein Smartphone und fotografiert den QR-Code, der an allen wichtigen Stationen angebracht ist.
Etwas außerhalb, auf dem Hügel Trsat, bietet sich ein fantastischer Blick über die Stadt. Sehenswert sind die Wallfahrtskirche und die Burg. Am meisten lohnt ein Besuch am Nachmittag, dann glitzert das Meer besonders intensiv. Spätestens hier bestätigt sich: Rijeka hat viele Gesichter.
Der besondere Tipp
Die kaiserliche Pracht der Habsburger ist in Opatija, wenige Kilometer westlich von Rijeka gelegen, heute noch lebendig. Auch das ehrwürdige Hotel Kvarner, einst das erste an der östlichen Adria, erstrahlt, wie viele andere Zeitzeugen, in neuem Glanz. Wahrzeichen des mondänen Städtchens ist die Jungfrau mit Möwe vor der Promenade. www.opatija-tourism.hr
Kompakt-Info
Mitten in der Altstadt hält das Informationszentrum, Korzo 14, 51000 Rijeka, Telefon 0 03 85/5 51 33 58 82, visitrijeka.eu, nützliche Tipps bereit. Unter www.kvarnermagazin.at lässt sich das Kvarner-Magazin herunterladen.
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