Zukunft von Fiat/Chrysler
Fiat/Chrysler-Boss Sergio Marchionne präsentiert am Freitag (1.6.2018) im Rahmen eines Investoren-Meetings die Zukunft von Fiat/Chrysler. In der mit Spannung erwarteten Präsentation, ein Jahr vor dem Ausscheiden des FCA-Boss, könnte der Italiener das Aus der US-Traditionsmarke Chrysler verkünden.
Dies meldet die „Automotive News“ unter Berufung auf interne Quellen. Zu der Meldung passt auch eine vorab veröffentlichte Seite mit Tagesordnungspunkten zum 5-Jahres-Plan, in der unter anderem die Marke Chrysler nicht mehr aufgeführt sind. Nach anderen Berichten soll Chrysler ausschließlich dem nordamerikanischen Markt vorbehalten bleiben. Aktuell bietet die über 90 Jahre alte US-Marke nur noch zwei Modelle an. Den Minivan Pacifica und den Chrysler 300.
Fiat nicht mehr für die USA und China
Wie das Manager-Magazin, Automotive News und einige andere Wirtschaftsmedien übereinstimmend berichten, wird der 65-jährige Marchionne FCA stärker auf Nischenmarken setzen. So soll der Verkauf von Fiat-Modellen in den USA und China gestoppt und die Marke für die europäischen Märkte, Brasilien und weitere „Emerging Markets“ neu ausgerichtet werden. In den ersten vier Monaten 2018 hatte Fiat in Nordamerika nur 5.400 Modelle verkauft.
Stattdessen setzt Marchionne auf die profitableren Marken Jeep und Ram, die besonders zum globalen Wachstum von FCA bis 2023 betragen sollen. Sie haben zuletzt eine Marge erwirtschaftet, die über der von Konkurrent Ford lag. Als weiterer Coup wird der vor 14 Jahren als Fiat-Chef angetretene Marchionne Alfa Romeo und Maserati zusammenlegen, um sie gemeinsam in Finanzberichten für potenzielle Investoren noch attraktiver zu machen. Dies wird auch als erster Schritt zur Ausgliederung der Marken angesehen. Zudem soll es bei der FCA statt der Kooperation mit der Santander-Bank eine eigene FCA-Bank geben.