Sportwagen mit Reihensechser und Handschaltung

Bei Broad Arrow steht ein BMW Z3 M Coupé mit dem Kilometerstand eines Vorführwagens zum Verkauf.
Bei Broad Arrow steht ein seltenes BMW Z3 M Coupé mit dem Kilometerstand eines Vorführwagens zum Verkauf. Nur 3.512 km hat der Sportwagen auf der Uhr.
Der cosmosschwarze Zweitürer wurde im Juli 1998 im BMW-Werk Spartanburg gebaut und im Dezember 1999 über einen BMW-Händler in Calw an den ersten Besitzer geliefert. Der hatte rund 20 Prozent Rabatt auf den Neupreis von 99.140 D-Mark erhalten und benötigte das Coupé offenbar nicht wirklich, denn er fuhr es praktisch nicht. Im Februar 2002 und im Juni 2005 hatte der Erstbesitzer das Auto jeweils abgemeldet.
Im Juli 2015 wurde das Z3 M Coupé in den Niederlanden zugelassen – allerdings auf eine Münchner Adresse. Im Serviceheft sind ein Ölservice bei Kilometer 2.878 im Juli 2007 und eine Wartung bei Kilometer 3.114 im September 2015 dokumentiert. TÜV-Berichte und Servicerechnungen dokumentieren weitere Kilometerstände.
Zeitkapsel mit 3.512 km
Laut Broad Arrow hat das Coupé eine Laufleistung von 3.512 Kilometern. Das Auktionshaus bezeichnet den Zweitürer als "Zeitkapsel". Der Innenraum mit zweifarbigem Leder in Orange und Schwarz sehe aus wie vor zwei Jahrzehnten im Ausstellungsraum. Auf den Fünfspeichenrädern ist noch der originale Reifensatz Dunlop SP Sport montiert – zum Fahren sicher keine gute Idee.
Zum Auto gehören die Schlüssel und Dokumente wie Servicebuch und Betriebsanleitung, Neuwagen-Kaufvertrag und Servicerechnungen. Das Estimate liegt bei 75.000 bis 85.000 Euro. Versteigert wird das Auto am Samstag, 24. Mai 2025, während des Concorso d'Eleganza Villa d'Este an der Villa Erba im italienischen Cernobbio am Comer See.
Das BMW Z3 M Coupé
Nicht jeder hat das BMW Z3 M Coupé sofort verstanden, als es im Herbst 1997 auf der IAA stand. Besucher und Journalisten wunderten sich in Frankfurt über die geschlossene Variante des M Roadsters, Käufer hielten sich zurück: Nur 6.291-mal verkaufte sich das sportliche Topmodell des E36/8 – was das M Coupé heute zu einem begehrten Sammlerstück macht.
Reitzle und Bangle über das M Coupé
Der damalige BMW-Entwicklungsvorstand Wolfgang Reitzle hatte Recht behalten: "Dieses Fahrzeug wird nicht Everybody’s Darling". Chefdesigner Chris Bangle erkannte in jeder Linie des Z3 Coupé "die BMW-Leidenschaft fürs Fahren".
Das Rezept, bei einem Sportwagen mit großer Heckklappe Nutzwert und Fahrspaß für Zwei zu kombinieren, reicht zurück in die 60er- und 70er-Jahre. BMW nannte Triumph GT6, MG B GT und Jaguar E-Type als Vorbilder und vergaß zu erwähnen, dass die jeweiligen Roadster-Versionen im Kopf hat, wer an E-Type, MG B und Triumph denkt.
Eines der kürzesten BMW-M-Modelle
Mit vier Metern Länge ist der Charakterdarsteller eines der kürzesten Modelle der M GmbH. Unter der langen, buckligen Haube sorgte zu Beginn der Motor aus dem E36 M3 für Jubelarien bei Motorenliebhabern: Der Reihensechszylinder-Saugmotor holt bei 7.400/min 321 PS aus drei Litern Hubraum. Einzeldrosselanlage und Vierrohr-Auspuff sorgen für eine feinsinnige Gasannahme und einen Klang, der süchtig macht.
Reihensechser-Saugmotor mit bis zu 325 PS
Die hohe Literleistung entsteht bei einer hohen Nenndrehzahl und trotzdem liegt das maximale Drehmoment von 350 Nm schon bei 3.250/min an. In 5,4 Sekunden beschleunigt das M Coupé von null auf 100 km/h. Bei 250 km/h greift der elektronische Begrenzer ein. Ab dem Modelljahr 2001 erhielten die letzten Exemplare den Motor aus dem E46 M3 mit 325 PS.