
Zu seiner Zeit galt der Simplex als eines der fortschrittlichsten Autos: Nahezu gleich große Räder an beiden Achsen, schräg stehende Lenkung, Bienenwabenkühler und Kulissenschaltung gab es damals nicht in einem Auto vereint
Zu seiner Zeit galt der Simplex als eines der fortschrittlichsten Autos: Nahezu gleich große Räder an beiden Achsen, schräg stehende Lenkung, Bienenwabenkühler und Kulissenschaltung gab es damals nicht in einem Auto vereint
Dass er sich deswegen führe wie ein modernes Auto, ist ein Irrtum.
Allein das Anwerfen mittels Kurbel braucht Erfahrung, Kraft und Kondition. Nicht immer gelingt es.
Solange der Simplex rollt, ist die fehlende Servounterstützung kein Problem.
Bei 60 km/h ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht.
Trotz der heute relativ geringen Geschwindigkeit ist höchste Konzentration geboten.
Die Gänge sind nicht synchronisiert, fünf Pedale wollen im richtigen Moment getreten werden.
Tanken ist dafür relativ harmlos.
Der Simplex ist das erste Modell mit Mercedes-Schriftzug am Kühler.
Die Daimler-Motoren-Gesellschaft beschloss am 2. April 1900, ihre Autos fortan nach der Jelinek-Tochter Mercedes zu nennen. Der Name wurde 1902 zum Warenzeichen angemeldet und gesetzlich geschützt.
Der älteste erhaltene Mercedes, ein Simplex 40 PS von 1902, steht im Mercedes Museum.
Die schnellsten Simplex-Exemplare erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 111 km/h – damals ein Rekord. Das ist fast doppelt so schnell wie der Simplex Doppelphaeton 28/32 PS, den wir fahren durften.
Doppelphaeton heißt: zwei Sitzreihen, keine Fenster.
Am Lenkrad gibt es nicht nur die Lenkung zu bedienen, sondern auch die Zündung zu verstellen.
Zum Starten wird die Zündung auf "spät" gestellt. Während der Fahrt muss der Fahrer immer wieder kontrollieren, wie der Motor läuft - und entsprechend reagieren.
Keine Apotheke, sondern eine Art frühes Armaturenbrett. Alle fünf bis zehn Sekunden muss ein Tropfen durch jedes der Schaugläser fallen. Bei Bedarf kann über die Stellschrauben oben nachjustiert werden
Kein antikes Musikinstrument, sondern die Hupe. Kaum vorstellbar, dass man sie beim grollenden Klang des Motors überhaupt hören konnte.
Der Reihenvierzylinder leistet mit seinen 5,3 Litern rund 32 PS bei 1.200/min und kommt mit je einem seitlich angebrachten Ein- und Auslassventil aus.
Zu den Anfangszeiten mussten im Falle eines Platten die Schläuche gewechselt werden. Reserveräder gab es erst ab 1908.