Gesetzlichen Rentenversicherung: Verblüffend gute Rendite

Gesetzlichen Rentenversicherung: Verblüffend gute Rendite!
Wer in die gesetzliche Rente einzahlt bzw. einzahlen muss, scheint schlecht im Rechnen zu sein. Denn die Renditeerwartungen sind mager. So lautet ein gängiges Vorurteil. Doch so schlecht scheint das Geschäft nicht zu sein.
Rendite errechnet
Rentner bekommen jetzt und in Zukunft mehr Geld ausbezahlt als sie an Beiträgen in die gesetzliche Altersvorsorge eingezahlt haben. Das teilt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) mit. Hintergrund ist eine Berechnung der DRV zur internen Rendite der gesetzlichen Rente. Sie kommt hierbei auch für die jüngeren Jahrgänge weiterhin zu positiven Renditen.
Rente für alle
Für die untersuchten Rente.zugänge der Jahre 2008, 2010, 2020, 2030 und 2040 bleiben die internen Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich positiv. Die Rendite für die Rente.zugänge des Jahres 2008 für ledige Männer liegt bei rund 3,5 Prozent und für Frauen und verheiratete Männer bei rund 4,1 Prozent. Für die Rente.zugänge der Jahre 2020, 2030 und 2040 ergeben sich jeweils fast identische Renditen von rund 2,8 Prozent für ledige Männer und 3,3 Prozent für Frauen und verheiratete Männer. Unter dem Gesichtspunkt der Rendite zeigt sich damit eine weitgehende Gleichbehandlung der heute 30- bis 50-jährigen Versicherten.
Nachhaltigkeitsfaktor wirkt
Zu dem gleichen Ergebnis kommt auch die Stiftung Warentest und begründet dies mit dem Nachhaltigkeitsfaktor. Dieser wird nach Berechnungen der Zeitschrift "Finanztest" die Rente. in den kommenden Jahren steigern. Der Faktor berücksichtigt das Verhältnis zwischen der Zahl der Rentner und der Zahl der Beitragszahler. Weil die Zahl der Rentner im Jahr 2005 im Verhältnis zur Zahl der Beitragszahler gesunken ist, gibt es zurzeit ein Rente.plus. Erst ab 2010 rechnen die gesetzlichen Rente.versicherer damit, dass der Nachhaltigkeitsfaktor den Rente.anstieg bremst. Denn ab dann soll die Zahl der Rentner im Verhältnis zur Zahl der Beitragszahler wieder steigen.
Rendite abhängig vom Jahrgang
Doch die Stiftung Warentest zieht nicht für jeden Jahrgang eine positive Bilanz: Zwar können alle, die in diesem Jahr mit 65 Jahren in Rente gehen, zufrieden sein. Ein Mann, der 45 Jahre lang von einem Durchschnittseinkommen Beiträge gezahlt hat und jetzt laut Statistik noch knapp 17 Jahre zu leben hat, kommt auf eine Rendite von 3,5 Prozent. Eine gleichaltrige Frau kann, wegen ihrer rund vier Jahre längeren Lebenserwartung sogar mit 4,1 Prozent Rendite rechnen. Viel dürftiger sieht es dagegen beim Jahrgang 1965 aus: 2,6 Prozent Rendite für die Beiträge des Mannes mit durchschnittlichem Einkommen (2008: 2.507 Euro brutto im Monat); 3,2 Prozent für die Frau.
Rendite abhängig vom Jahrgang
Zu einem noch schlechteren Ergebnis kommt das zur Deutschen Bank gehörende "Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA)". Laut einer aktuellen Studie DIA ist die Rendite bei der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) geringer als bisher angenommen. Bisher gelte die gesetzliche Rentenversicherung als renditeschwächer als die kapitalgedeckte Vorsorge, dafür aber als risikoärmer. Doch laut der neuen DIA-Studie trifft das Gegenteil zu: Das Renditerisiko der GRV sei in den vergangenen 30 Jahren sogar höher gewesen als das am Kapitalmarkt. Als größte Risiken benennt die Untersuchung die wiederholten Rente.kürzungen sowie die ungünstige Entwicklung der Altersstruktur. So seien die Beitragssätze kontinuierlich erhöht, das Rente.niveau gesenkt, das Rente.eintrittsalter angehoben und die Anrechnung beitragsfreier Ausbildungszeiten gekürzt oder ganz gestrichen worden. Insbesondere für die jüngeren Jahrgänge hätten sich die Renditeerwartungen um fünf bis sieben Prozent verschlechtert.