Grippe

Echte Influenza oder doch nur ein Infekt?

Ob nun im tiefsten nasskalten Winter oder doch im Sommer bei 30 ° C: Eine Grippe kann uns zu so ziemlich jeder Jahreszeit niederstrecken. Doch haben Sie wirklich jedes Mal eine Grippe oder ist es doch nur ein Infekt? Die echte Grippe, fachsprachlich Influenza, wird durch Viren ausgelöst und kann im Ernstfall sogar lebensbedrohlich sein. Etwas irreführend ist deshalb für die meisten von uns, dass wir umgangssprachlich auch harmlosere grippale Infekte als „Grippe“ bezeichnen. Als Differenzierungskriterium der beiden Krankheitsbilder kann u. a. in Betracht gezogen werden, dass der Ausbruch einer echten Influenza im Vergleich zu einem harmloseren Infekt meist sehr plötzlich und heftig geschieht.

Die Influenza ist eine Erkrankung der Atemwege und wird deshalb gerne mit harmloseren Krankheiten, die Schnupfen und Husten als Begleitsymptome mit sich bringen, verwechselt. Sie wird im Vergleich zur schnell auskurierten Erkältung allerdings durch die gefährlichen Grippeviren übertragen, während ihre Symptome zudem meist länger andauern und stärker ausgeprägt sind als bei einem bloßen Infekt. Typisch sind neben dem sehr plötzlichen Ausbruch deshalb auch starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber und trockener Husten.

So wird die Grippe übertragen

Die Grippeviren werden über eine sogenannte Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben. Das bedeutet, dass die Viren durch Niesen, Husten oder Sprechen der erkrankten Person in die Luft gelangen und sich von dort aus einen neuen Wirt suchen können. Auch die typischen Kontaktstellen zwischen vielen Personen können ein Übertragungsort für die Influenzaviren sein. Dazu zählen zum Beispiel Türklinken, Haltegriffe oder Treppengeländer im öffentlichen Raum. Auch ein Händeschütteln mit Erkrankten stellt ein potentielles Risiko für eine Ansteckung dar, sofern die Hände anschließend mit Augen, Nase oder Mund in Kontakt kommen. Viele Menschen möchten dieser Gefahr entgehen und lassen sich deshalb impfen. Da sich der Grippevirus allerdings ständig verändert und die Impfstoffe dementsprechend angepasst werden müssen, sollte eine solche Impfung jährlich aufgefrischt werden.

Verlauf und Ansteckungsgefahr einer Grippe

Nicht jede Grippeerkrankung muss aber einen komplizierten Verlauf nehmen. Sie kann, genau wie eine gewöhnliche Erkältung, bereits nach fünf bis sieben Tagen wieder abklingen, während der Husten sich hingegen oft hartnäckig hält. Doch auch, wenn der Krankheitsverlauf für Sie selbst milde verläuft, so können Sie doch Überträger des Virus sein und für andere eine Gefahr darstellen. So kann sich aus einer Influenza schnell eine Lungen- oder gar Hirnhautentzündung sowie, insbesondere bei Kindern, eine Mittelohrentzündung entwickeln. Insgesamt sind geschwächte Personen, wie etwa Ältere, Schwangere oder Kinder bei einer echten Grippeerkrankung besonders gefährdet, da gerade bei ihnen oftmals ein besonders schwerer Verlauf zu erwarten ist. Achten Sie deshalb darauf, sich beim leisesten Verdacht auf die Krankheit zu schonen und sich krankschreiben zu lassen. Das liegt nicht nur daran, dass Sie sich selbst auskurieren müssen, sondern auch daran, dass der Influenzavirus nicht nur bereits einen Tag vor dem Ausbruch der Krankheit, sondern bis zu einer Woche danach noch ansteckend sein kann.

Wirksame Hilfe gegen Grippesymptome

Im Falle einer Influenza ist natürlich oberste Vorsicht geboten. Falls Sie sich noch nicht ärztlich untersuchen lassen haben, tun Sie dies unverzüglich. Daneben gibt es einige Mittel, durch deren Einnahme Sie Ihre Genesung unterstützen können. Es gibt verschiedene Wege den Symptomen einer Grippe entgegenzuwirken. Ein Arzt kann beispielsweise sogenannte Neuraminidasehemmer verschreiben, die eine Vermehrung der Viren verhindern. Für die erkrankten Atemwege gibt es diverse rezeptfreie Präparate, Säfte, Tropfen und Gels, die beispielsweise den Hustenreiz lindern oder schleimlösend wirken.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit sogenannten apothekenpflichtigen Kombinationspräparaten gleich mehreren Grippesymptomen auf einmal entgegenzuwirken (Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber und Erkältung). Schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente sind außerdem beliebte Mittel, um das Leiden zu bekämpfen. Bei (bakteriellen) Begleiterkrankungen wie etwa einer Bronchitis, einer Hirnhaut- oder Lungenentzündung ist es möglich, dass sie auf ärztliche Anweisung hin ebenfalls Antibiotika einnehmen müssen. Egal, welchen Verlauf eine Grippeerkrankung nun nimmt, es gilt in jedem Fall, sich ordentlich zu schonen und auszukurieren, viel Wasser und Tee zu trinken sowie viel frische Luft hereinzulassen. Bis dahin: Gute Besserung!