Arzt-Kürzel: Diese Abkürzungen sollte man kennen
Wichtige Abkürzungen mit großer Bedeutung: Wir klären auf, wofür sie stehen.
Ärzte nutzen immer wieder Begriffe und Abkürzungen, die Laien nicht unbedingt verstehen. Im Extremfall können verhängnisvolle Missverständnisse entstehen. Wir zeigen die wichtigsten Kürzel und Fachwörter!
Unlesbare Schrift, Abkürzungen und eine Diagnose voller Fremdwörter: Viele Patienten scheinen nach dem Arztbesuch nicht wirklich schlauer zu sein. Die Ärzte erklären die Diagnose im Fachchinesisch und mit vielen unbekannten Phrasen. Folglich verstehen die Patienten nur Bahnhof. Wir haben die wichtigsten Fachbegriffe und Abkürzungen zusammengestellt.
Die wichtigsten Arztabkürzungen von A bis Z
ABR: akute Belastungsreaktion
ADHS: Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätssyndrom
ADS: bedeutet u.a. Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom
ak.: akut
akutes Koronarereignis: Herzinfarkt
allerg.: allergisch
ALS: Amyotrophe Lateralsklerose
Amb: ambulant
anat.: anatomisch
ante: davor
anti: dagegen
art.: arteriell
Arthritis: Gelenk ist entzündet
Arthros: Gelenk
Arthrose: Gelenk ist abgenutzt
Äthylismus / C-2-Abusus: Alkoholmissbrauch
AU: Arbeitsunfähig
bakt.: bakteriell
Balneotherapie: externes Pigment, bei dem eine „Balneotherapie“ angeraten sei: Patient ist dreckig und sollte mal wieder baden
Bradyphrenie: Verlangsamung der geistigen Funktionen
BTM: Betäubungsmittel
BtMG: Betäubungsmittelgesetz
BU: Berufsunfähig
BWS: Brustwirbelsäule
C.p.: caput piger (fauler Kopf, Drückeberger)
chron.: chronisch
CT: Computertomographie
DK: Dauerkatheter
EKG: Elektrokardiogramm (Herzaktionsstrommessung)
Endokriner Pankreas: damit ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse als Hormonproduzent gemeint
EU: Erwerbsunfähigkeit
Exokrinen Pankreas: Verdauungssäfte
EZ: Ernährungszustand
GA: Gutachten
HWS: Halswirbelsäule
Hyperthyreose: Schilddrüsenüberfunktion
Hypothyreose: Schilddrüsenunterfunktion
Hypertonie: hoher Blutdruck
Hypotonie: niedriger Blutdruck
ICB: intrazerebrale Blutung (Blutung innerhalb des Kopfs/Gehirns)
ICH: intrazerebrales Hämatom (Bluterguss innerhalb des Gehirns)
Idiopathisch: Arzt hat keine Ahnung, was die Ursache Ihrer Probleme ist
IGeL: individuelle Gesundheitsleistung (nicht von der Krankenkasse, sondern vom Patienten selbst zu zahlen)
IM: intramuskulär
IN: intranasal
Insuff: Insuffizienz (Organschwäche)
inter: dazwischen
intra: innerhalb
IU: International Unit (Maß)
IV: intravenös
KK: Krankenkasse
KZG: Kurzzeitgedächtnis
LRS: Lese-Rechtschreib-Schwäche
LW: Lendenwirbel
MDK: medizinischer Dienst der Krankenkassen
MER: Muskeleigenreflex
Miktionsfrequenz: Arzt möchte wissen, wie oft Sie Wasser lassen müssen
NC: Neurochirurgie
Ni: Niereninsuffizienz
NV: Nierenversagen
o.B.: ohne Befund
O.S.: Oralsau (Der Patient nimmt es mit der Mundhygiene nicht so genau)
oculus dexter (rechtes Auge)
os: oculus sinister (linkes Auge)
OD: once daily (einmal täglich)
PDL: Pflegedienstleistung
per os: über den Mund
piriformis: birnenförmig
RB: Regelblutung
RD: Rettungsdienst
Reha: Rehabilitation
Rhinitis: Entzündung der Nasenschleimhaut
Rhinitis: harmloser Schnupfen
Rö.: Röntgen
RöV: Röntgenverordnung
Rp: Rezept
RTW: Rettungswagen
SHT: Schädel-Hirn-Trauma
SSW: Schwangerschaftswoche
sub: unterhalb
super: oberhalb
Tbl.: Tablette
TOF: steht sowohl für den Herzfehler Tetralogie of Fallot, als auch für die Tracheo-Oesophageale Fistel (Verbindung zwischen Luft- und Speiseröhre)
V.a.: Verdacht auf
Vv: Venen
WS: Wirbelsäule
z.A.: zum Ausschluss
ZNS: Zentrales Nervensystem
Patienten sind allerdings nicht allein. Die Arztbriefe nach Klinik-Aufenthalten können auch auf Hausärzte unverständlich wirken. Arztbriefe sollen eigentlich über Zustand und Therapie der Patienten informieren, führen allerdings häufig zu Missverständnissen, wie eine Befragung „Sprache der Arztbriefe“ von Sprachwissenschaftlern der Heinrich-Heine-Universität zeigt, auf die sich die „Stuttgarter Nachrichten“ beziehen.
Zwischen Doppeldeutigkeit und Missverständnissen
Oft seien Entlassungsbriefe unstrukturiert oder missverständlich formuliert, heißt es laut den "Stuttgarter Nachrichten" in der Studie. Schließlich können Abkürzungen auch zwei Bedeutungen haben. Vor allem Fachwörter, die sich ähnlich anhören, würden häufig oft zu Missverständnissen führen. Ein klassisches Beispiel ist Hypertonie, was hoher Blutdruck bedeutet und Hypotonie, was niedriger Blutdruck bedeutet. Wenn die Ärzte ihre Kollegen schon nicht verstehen, wie sollen Patienten dann diese Sprache verstehen?
Arzt-Patienten-Gespräch lässt zu wünschen übrig
Medizinische Fachwörter können den Patienten gefährlich werden können, so Melinda Lyons von der Universität Cambridge. „Gerade in hektischer, lauter Umgebung können die Begriffe von Ärzten wie Patienten falsch verstanden werden und zu folgenschweren Behandlungsfehlern führen“, zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ Lyons. Es würde sogar eine Liste mit Wörtern geben, die aufgrund ihrer Gefahr zu Missverständnissen nicht verwendet werden dürfen.