Diese Orte ächzen unter dem Ansturm von Serienfans

Diese Orte ächzen unter dem Ansturm von Film- und Serienfans

"Outlander: Blood of my Blood" erzählt die Geschichte vor "Outlander". Ob die Serie an den Erfolg ihres Vorgängers anknüpfen kann? Immerhin sorgte "Outlander" für einen Tourismus-Boom in Schottland. Doch nicht alle sind davon begeistert, denn einige Fans störten nicht nur Dreharbeiten, sondern beschädigten sogar ein Grab. Welche anderen Drehorte unter dem Hype ächzen, zeigen wir in dieser Galerie.

Als der Hauself Dobby in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" in den Armen von Harry Potter starb, blieb wohl kein Auge trocken. Gedreht wurde die emotionale Szene 2010 am Freshwater West Beach in Wales. Seither pilgern Fans dorthin und hinterlassen unter anderem Socken und Schmuckstücke für den verstorbenen Hauselfen.

Eine Untersuchung der Naturschutzorganisation National Trust Wales fand 2022 heraus, dass einige der Gegenstände "in die Umwelt und die Nahrungskette der Meerestiere gelangen und die Tierwelt gefährden könnten." Fans sollen daher "nur noch Fotos" machen und keine Gegenstände mehr hinterlassen.

Zum Haus von Drogenmischer und Chemielehrer Walter White aus "Breaking Bad" in Arizona pilgern Fans seit Jahren. Die Besitzerin ist davon mittlerweile so genervt, dass sie verkaufen will - Berichten zufolge für stolze vier Millionen Dollar.

Das "Mörderhaus" war nicht nur in "American Horror Story" zu sehen, auch "Buffy the Vampire Slayer" und "Bones" wurden hier gedreht. Kein Wunder, dass sich Fans davor tummeln. Sie würden sogar über Zäune klettern, erzählten die Hauseigentümer in einem Interview. 2018 verklagten sie die vorherigen Besitzer auf Schadensersatz.

Etwas unbeholfen stolpert Emily (Lily Collins) in "Emily in Paris" durch die französische Hauptstadt. Hilfe bekommt sie unter anderem vom französischen Koch Gabriel (Lucas Bravo). Dessen Restaurant gibt es unter dem Namen Terra Nera wirklich. Es diente, wie eigentlich die ganze Stadt, als Drehort für die Netflix-Serie.

Fans stehen vor dem Terra Nera Schlange, um Fotos zu machen. "So viele Frauen kommen vorbei und fragen, ob er [Gabriel] wirklich hier arbeitet. Sie sind enttäuscht, wenn ich 'nein' sage", erzählte der Besitzer 2024 der britischen "Daily Mail". Auch sonst sind die Pariser genervt von den Fans der Serie und zeigen das mit Anti-Emily-Graffitis.

In "The Beach" begab sich Leonardo DiCaprio als Richard Fischer auf die Suche nach einem paradiesischen Strand in Thailand. Gedreht wurde dafür auf der thailändischen Inselgruppe Phi Phi, unter anderem am Strand Maya Bay.

Der Film wurde dem paradiesischen Strand zum Verhängnis. Pro Jahr strömten ungefähr 2,5 Millionen Touristen in die Bucht. Die thailändischen Behörden müssen Maya Bay immer wieder absperren. So sollen Müllberge verhindert und die Korallenriffe geschützt werden.

Joaquin Phoenix tanzte als Joker im gleichnamigen Film eine unscheinbare Treppe im New Yorker Stadtviertel Bronx herunter. Die Szene wurde nach dem Kinostart zu einem weltweiten Meme und die Treppe zu einem Touristen-Hotspot.

Für die Anwohner sind die Treppen ihr Schul- oder Arbeitsweg. Mittlerweile wurde ein Plakat aufgehängt, das Besucher sensibilisieren soll, denn die New Yorker sind genervt von tanzenden "Joker"-Fans und haben keine Lust mehr, in deren Selfies zu landen. Es soll schon zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen sein.

In der Welt von "Game of Thrones" ist Königsmund ein Zentrum der Macht. Hier steht der begehrte Eiserne Thron, um den in der Serie ein erbitterter Kampf entbrennt. Die Szenen aus der Hauptstadt der Sieben Königslande wurden im kroatischen Dubrovnik gedreht. Einige Gebäude, wie etwa die Große Septe von Baelor, wurden jedoch mit Hilfe von CGI eingefügt.

Seit "Game of Thrones" besuchen mehr und mehr Menschen Dubrovnik. 2022 drängten sich innerhalb von acht Monaten über eine Million Touristen durch die engen Gassen. Ein neues Gesetz verbietet es Restaurants, Tische und Stühle draußen aufzustellen, da für diese inmitten der Urlauber kein Platz ist.

Arendelle ist die Heimat von Elsa und Anna in "Die Eiskönigin: Völlig unverfroren". Laut Michael Giaimo, Art-Direktor des Animationsfilms, ließ er sich von Städten in Kanada und Norwegen inspirieren. Doch Fans glauben, dass der österreichische Ort Hallstatt das echte Arendelle ist.

Die knapp 740 Einwohner von Hallstatt waren von der plötzlichen Berühmtheit ihres Dorfes alles andere als begeistert. Jährlich besuchen Millionen den Ort, sodass die Gemeinde Türsteher für Kirchen anstellen und die Zahl der Reisebusse beschränken mussten. Diese hat sich seit 2014, damals waren es knapp 8.000 Busse im Jahr, verdreifacht.

In dem südkoreanischen Drama landet Yoon Se-ri (Son Ye-jin) nach einem Paragliding-Unfall in Nordkorea. Dort trifft sie auf den Offizier Ri Jeong-hyeok (Hyun Bin). Er versteckt sie und will ihr bei der Flucht zurück helfen. Die beiden verlieben sich. Einige Szenen des Epilogs wurden in der Schweizer Gemeinde Iseltwald gedreht.

Besonders der Steg am Brienzersee im Berner Oberland ist ein beliebtes Motiv für Fans. Die Gemeinde hat dort mittlerweile ein Drehkreuz aufgestellt - wer ein Foto will, muss zahlen. Jeden Tag kommen durchschnittlich 1.000 Touristen in das kleine Dorf, in dem nur 406 Menschen wohnen. Das bringe den Ort an seine Belastungsgrenze, erklärte die Gemeindeverwaltung.

Nach dem Zusammenbruch des galaktischen Imperiums versteckt sich Luke Skywalker im ersten Jedi-Tempel auf Ahch-To. Erst am Ende von "Das Erwachen der Macht" kann Rey den Jedi wiederfinden. "Star Wars"-Fans haben es etwas leichter: Die Szenen wurden in alten Klostern auf der irischen Insel Sceilg Mhichíl (Skellig Michael) gedreht. Touristen können Skywalkers Versteck ganz einfach besuchen.

Wer Luke Skywalkers Versteck sehen will, muss vorplanen: Boote zur Insel sind bereits ein Jahr im Voraus ausgebucht. 2018 besuchten laut "Irish Independent" fast 17.000 Menschen die Insel - viel zu viele. Denn laut UNESCO sollten es maximal 11.000 Leute sein, um den Lebensraum der dort heimischen Vögel und die mittelalterlichen Klosteranlagen schützen zu können.

In "Outlander" reist Claire (Caitriona Balfe) aus Versehen in der Zeit zurück und landet im Jahr 1743. Inmitten des Jakobineraufstands und Hexerei-Verdächtigungen verliebt sie sich in Jamie Fraser (Sam Heughan). Die Highland-Saga wurde in Schottland gedreht und sorgte für einen Tourismus-Boom.

Lallybroch ist eigentlich Midhope Castle. Das denkmalgeschützte Towerhouse wird für Außenaufnahmen von Jamie Frasers Familiensitz verwendet. Weil inzwischen ganze Busse voll mit Fans die Burg besuchen wollen, mussten Dreharbeiten der siebten Staffel ins Studio verlegt werden, erzählte "Outlander"-Schöpfer Matthew B. Roberts im Interview mit "The Express".

Verschiedene Grabsteine auf dem Schlachtfeld auf Culloden erinnern an die Kämpfer, unter anderem an den Clan Fraser. "Outlander"-Fans trampelten das Gras rund herum nieder, hinterließen Blumen und sogar Bilder von Schauspieler Sam Heughan, der Jamie Fraser spielt. Zeitweise musste das Grab zur Restaurierung nach den Fanbesuchen abgesperrt werden.

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