Diese Tiere nehmen Drogen

Diese Tiere nehmen Drogen

Ob menschliche Hinterlassenschaften, vergorene Beeren oder die Gifte anderer Tiere - für Tiere gibt es viele Möglichkeiten, rauschartige Zustände einzunehmen. Viele von ihnen wählen diese Substanzen ganz bewusst aus, manche sind regelrecht süchtig. Egal, ob am Grund des Meeres, auf tropischen Inseln oder direkt um die Ecke - im Tierreich finden sich auch Junkies.

Katzen lassen sich mitunter gerne von Katzenminze berauschen. Wenn sie die Pflanze riechen, beginnen sie, sich daran zu reiben, darauf zu wälzen oder gar sie anzuknabbern. Das liegt an dem Wirkstoff Nepetalacton. Dadurch können manche Katzen plötzlich sehr verspielt wirken, andere Katzen wirken danach eher ruhig und schläfrig.

Auch die Lemuren auf Madagaskar haben ein Mittel gefunden, mit dem sie sich in einen rauschartigen Zustand versetzen können. Sie reiben sich mit dem Gift ein, das Tausendfüßler absondern. Das schützt die Lemuren vor Parasiten, löst aber auch einen nicht ganz risikofreien Rausch aus. Denn in dem Gift ist auch Zyanid enthalten.

Delfine gelten als sehr verspielt. Doch wenn sie mit einem Kugelfisch "spielen", dann leben sie nicht ihren Spieltrieb aus, sondern wollen sich bewusst an dem Nervengift des Kugelfisches berauschen.

In Tasmanien wird für medizinische Zwecke Mohn angebaut. Den dort lebenden Kängurus sind die medizinischen Zwecke egal, sie werden von der rauschfördernden Wirkung der Pflanze angelockt. Diese sorgt dafür, dass die Tiere wild im Kreis umherspringen und am Ende vor Erschöpfung zusammenbrechen.

Dass Vögel voll auf Beeren fliegen, ist nichts Ungewöhnliches. Die Beeren, auf die es der Seidenschwanz abgesehen hat, haben es aber in sich. Die fermentierten Früchte bilden Alkohol. Der Verzehr der Beeren kann tatsächlich dafür sorgen, dass einige Seidenschwänze vorübergehend flugunfähig werden.

Manche Vogelarten berauschen sich gerne an fermentiertem Obst. Der Alkohol, den sie so aufnehmen, sorgt aber nicht dafür, dass sie torkelnd durch die Gegend fliegen. Denn manche Vogelarten können Alkohol besser abbauen als Menschen. Das liegt an dem Enzym Alkoholdehydrogenas, das Alkohol abbaut. Die gefiederten Tiere weisen davon oft eine höhere Konzentration auf als wir Menschen.

Schimpansen schätzen vergorenen Sternäpfel

Schimpansen haben jedoch von Natur aus weniger von diesem Enzym. Wenn sie gezielt vergorene Sternäpfel essen, dann mit dem Ziel, sich daran zu berauschen. Und tatsächlich scheint der Alkohol bei ihnen auch genauso wie bei uns Menschen zu wirken, jedenfalls scheinen die Affen danach genauso betrunken zu sein.

Auch menschliche Hinterlassenschaften werden benutzt, um sich daran zu berauschen. So soll sich 2013 eine Gruppe Kamtschatka-Bären an den Kerosindämpfen leerer Kerosinfässer an einem kleinen Flughafen berauscht haben. Das Flughafenpersonal musste die Fässer schließlich wegsperren. Der harte Entzug sorgte jedoch dafür, dass die Tiere angeblich startende Hubschrauber verfolgt haben.

Jaguare in Südamerika kauen gerne auf einer ganz bestimmten Lianenart herum. Das beschert ihnen offensichtlich einen ordentlichen Trip. Manche Tiere wurden dabei beobachtet, wie sie ziellos umherirrten. Die Lianenart Banisteriopsis Caapi ist einer der Hauptbestandteile von Ayahuasca, einem halluzinogenen Trank, der auch bei Menschen Halluzinationen auslöst.

Auch so mancher Igel hat es auf Alkohol abgesehen. In England werden Schnecken gerne mit Bierfallen von Pflanzen ferngehalten. Sehr zur Freude von einigen Igeln, denen das Bier genauso gut zu munden scheint, wie uns Menschen.

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