Geminiden: Sternschnuppen im Advent

Die Vorweihnachtszeit kann ganz besonders magisch sein. Die Stadt erstrahlt in tausend Lichtern, überall brennen Kerzen und der Weihnachtsbaum im eigenen Wohnzimmer leuchtet schon im vollen Glanz. Auch der Himmel funkelt in den Nächten vor Weihnachten: Die Geminiden sorgen für wunderschöne nächtliche Spektakel. Denn nicht nur im Sommer lassen sich Sternschnuppen beobachten – die Winterzeit ist dafür besonders gut geeignet.
So können Sie die Geminide beobachten
Sternschnuppennächte hat im Sommer sicher jeder schon einmal erlebt: Draußen im Garten auf dem Liegestuhl liegend den Himmel beobachten ist bei lauwarmen Temperaturen gut machbar, kann jedoch im Winter zu einer Herausforderung werden. Die eisigen Temperaturen sollten Sie jedoch nicht von der größten Meteoritenshow des Jahres abhalten. Deshalb zeigen wir Ihnen in unserer Bildershow, wie Sie die Geminide am besten beobachten können.
Höhepunkt des Geminidenschauers
Der 14. Dezember ist der Höhepunkt des Meteoritenschauers. In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember wird also das Maximum an Sternschnuppen am Himmel erwartet. Doch auch schon in den Tagen rund um den 14. wird die Aktivität am Firmament allmählich größer. Zu Beginn sind hauptsächlich leuchtschwache Sternschnuppen zu sehen, die hellsten lassen sich meist erst am Höhepunkt blicken. Das liegt daran, dass es im Laufe der Zeit zu einer Sortierung nach dem Volumen der sandkorngroßen Partikel gekommen ist. Am 13. und 14. Dezember lassen sich deshalb bei durchschnittlichen Beobachtungsbedingungen ungefähr 30 bis 60 Geminidenschnuppen pro Stunde beobachten. Wenn alles ideal läuft, ist das eine Sternschnuppe pro Minute!
Die Geminidenpartikel treffen mit einer Geschwindigkeit von rund 130.000 Kilometern pro Stunde auf die Atmosphäre der Erde. Je größer sie sind, desto heller wirken sie für das menschliche Auge. Viele von ihnen sind sehr hell und leuchten in einem charakteristischen Gelbweiß – und sind damit sogar eindrucksvoller als die weit bekannten, sommerlichen Perseiden.
Wie entstehen Geminiden?
Zu ihrem Namen kamen die Germinidenschnuppen, da sie aus der Richtung des relativ hellen Sterns Castor zu kommen scheinen. Dieser befindet sich im Sternbild der Zwillinge, auch Gemini genannt. Die tatsächlichen Ursprünge der Geminiden sind nicht vollständig geklärt, doch wird vermutet, dass der Asteroid Phaeton der Urheber des Himmelleuchtens ist. Der fünf Kilometer große Himmelskörper wurde 1983 entdeckt und kommt der Sonne so nahe wie kein anderer Asteroid. Er zerbröselt langsam und setzt dadurch Staubkörner und Gase frei. So ist er möglicherweise für die Geminidenstaubwolke verantwortlich.
Entstehung von Phaeton
Neue Erkenntnisse gibt es durch Forschungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Die Staubspur ist für einen Asteroiden, der doch ein eher fester Kleinkörper unseres Sonnensystems ist, ungewöhnlich. Bei Phaeton wird vermutet, dass er vor etwa sechs Millionen Jahren vom größeren Asteroiden Pallas abgespalten worden sei. Das Eis, das den Asteroiden bedeckte, liege laut den neuen Forschungen nun unter einem etwa 15 Meter dicken Staubmantel.
Die für uns Menschen sichtbaren Sternschnuppen entstehen dadurch, dass die Erde die Staubspur kreuzt, die der Asteroid auf seiner Umlaufbahn hinterlässt. Deshalb ist das Spektakel auch immer nur zu einer bestimmten Zeit des Jahres beobachtbar: mitten in der Adventszeit.