BBL-Chef Holz sieht "katastrophale" Folgen durch erneute Geisterspiele

BBL-Chef Holz sieht "katastrophale" Folgen durch erneute Geisterspiele
Die Entscheidung der Politik zu erneuten Geisterspielen im deutschen Profisport trifft die BBL laut Geschäftsführer Stefan Holz schwer.
Köln (SID) - "Katastrophale" wirtschaftliche Folgen, aber auch schwere Auswirkungen auf die Beziehung zu Fans und Sponsoren - die Entscheidung der Politik zu erneuten Geisterspielen im deutschen Profisport trifft die Basketball Bundesliga (BBL) laut Geschäftsführer Stefan Holz schwer.
"Wir sind in der Hochsaison rund um Weihnachten und spielen laufend. Es schlägt schon voll rein, die Folgen sind wirtschaftlich schlicht katastrophal, und es ist noch schlimmer als in der letzten Saison", sagte Holz am Mittwoch dem SID: "Damals wussten wir, dass es keine Zuschauer gibt. Dieses Jahr war das nicht absehbar und die Klubs haben mit bis zu 50 Prozent Zuschauern geplant - das Geld ist ausgegeben."
Die erneuten strikten Corona-Maßnahmen der Bundesregierung bis mindestens zum 7. Januar wirken sich aber nicht nur finanziell auf die Klubs aus. "Die Bindung an die Fans, die gerade mühsam wieder aufgebaut wurde, leidet", sagte Holz: "Es wäre schlimm, wenn das Training für Jugendliche nicht stattfinden könnte. Und bei den Sponsoren ist nach der dritten Saison in der Pandemie irgendwann auch mal völlig nachvollziehbar die Solidarität aufgebraucht." Es bestehe eine "erhebliche Gefahr, dass die Vereinslandschaft im Basketball nicht mehr die sein wird, die sie vor Corona war."
Holz sieht die strikten Maßnahmen gegen die neue Virusvariante Omikron laut eigener Angaben ambivalent. "Auf der einen Seite verschließen wir natürlich nicht die Augen davor, was auf Deutschland wohl zukommt, und logischerweise wird auch die BBL ihren Teil Verantwortung übernehmen", sagte der Funktionär: "Ich habe aber auch etwas Mühe damit, wenn reflexartig immer wieder der Profisport als erstes daran glauben muss."
Infektiologisch spreche "doch gar nichts dagegen, zumindest ein paar Hundert 2G-plus-getestete Leute reinzulassen – von mir auch geboostert und zusätzlich getestet - die permanent FFP2-Masken tragen", sagte Holz: "Dann könnten wir zumindest Sponsoren und den einen oder anderen Fanklub bedienen." So sei für ihn "offensichtlich, dass der Profisport wieder ein Symbol ist, um der Bevölkerung den Ernst der Lage vor Augen zu führen."
Holz betonte, dass nun die weitere finanzielle Unterstützung mit öffentlichen Geldern enorm wichtig für die Klubs sei. "Es ist ganz großartig, dass reichlich Geld für die deutsche Profisportlandschaft bereit gestellt ist", sagte er: "Es braucht vernünftige, kreative Ansätze, dass es auch tatsächlich fließt."