Europaspiele: Judoka und Basketballerinnen gehen leer aus – Ovtcharov ausgeschieden

Tischtennis: Ovtcharov verliert Finale in Olmütz
Minsk (SID) - Die Judoka gingen am Montag in den höchsten Gewichtsklassen komplett leer aus und erlebten in den Einzelwettkämpfe eine herbe Enttäuschung. Weil am Abend zudem die deutschen 3x3-Basketballerinnen das erhoffte Edelmetall verpassten, blieb das deutsche Team am vierten Wettkampftag ohne Medaille. Auch Tischtennis-Ass Dimitrij Ovtcharov zeigte Schwächen und schied im Achtelfinale aus.
Die Judoka, die in der weißrussischen Hauptstadt zugleich EM-Medaillen im Blick hatten, mussten sich nach den abschließenden Kämpfen in den höchsten Gewichtsklassen mit lediglich einem Einzel-Podestplatz zufriedengeben. Am Samstag hatte Pauline Starke (bis 57 kg) Bronze geholt - zu wenig, um die Erwartungen zu erfüllen. "Ich will das nicht schönreden. Wir haben uns mehr erwartet", sagte Peter Frese, Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB).
Bei der Europaspiel-Premiere in Baku hatten die zuverlässigen Judoka noch neun Einzelmedaillen gewonnen. "Wir müssen bei jedem einzelnen Athleten die Ursache sehen, warum es nicht geklappt hat", sagte Frese. Die letzte Chance auf Edelmetall vergab am Montag die frühere WM-Dritte Luise Malzahn im kleinen Finale der Gewichtsklasse bis 78 kg, in dem sie der Kosovarin Loriana Kuka unterlag. Am Dienstag stehen noch die Team-Wettbewerbe an.
Die 3x3-Basketballerinnen hatten im Halbfinale gegen Frankreich (10:11) die erste Niederlage des Turniers kassiert - und auch im Spiel um Platz drei gegen den lautstark unterstützten Gastgeber Weißrussland reichte es nicht zum Sieg (16:21).
"Wir nehmen trotzdem mit, dass wir ganz oben mitspielen müssen. Wir müssen zukünftig physischer sein. Wir wissen, dass wir eins der besten Team sind", sagte Satou Sabally. Teamkollegin Svenja Brunckhorst äußerte sich nach dem Spiel "enttäuscht", blickte aber nach vorn: "Wir können aus den Europaspielen viel lernen." Eine Medaille war das erklärte Ziel des vierköpfigen Teams gewesen, das bei der 2020 erstmals olympischen Basketball-Variante am Start sein will.
Im Tischtennis kam das Aus für Ovtcharov überraschend. Der zweimalige EM-Champion erlebte nach seinem frühen Aus bei der WM im April die nächste Enttäuschung und verlor gegen den dänischen Weltranglisten-33. Jonathan Groth im Achtelfinale nach einer schwachen Leistung glatt mit 0:4. "Jonathan hat stark gespielt, aber dieses 0:4 hätte ich nie erwartet", sagte Ovtcharov: "Ich bin natürlich tief enttäuscht."
Ganz anders präsentierte sich der topgesetzte Timo Boll: Der Rekordeuropameister gewann sein Achtelfinal-Duell gegen den Portugiesen Freitas Marcos mit 4:0 und steht unter den besten acht Spielern des Turniers, bei dem die Sieger sich zugleich das Ticket für die Sommerspiele 2020 in Tokio sichern. Im Viertelfinale kommt es zum Duell mit dem weißrussischen Fahnenträger Wladimir Samsonow.
"Ich habe heute gut gespielt und habe seine Aufschläge gut angenommen, die mir sonst in der Vergangenheit einige Probleme bereitet haben", sagte Boll. Das Mixed-Doppel Patrick Franziska/Solja war bereits am Vormittag durch das souveräne 3:0 gegen die Italiener Niagol Stoyanav/Giorgia Piccolin ins Halbfinale eingezogen. Im Kampf um das Endspiel wartet am Dienstag das an Position eins gesetzte Duo Lubomir Pistej/Barbora Balazova (Slowakei).
"Wir sind von Beginn an konzentriert zur Sache gegangen, und heute lief es sehr gut für uns", sagte Solja. Auch Franziska war zufrieden: "Wir haben heute sehr gut gespielt, waren auch sicherer als noch gestern." Bei den Frauen schafften Han Ying und Solja den Sprung ins Viertelfinale.