Klitschko über Karriere-Beginn: "Habe Boxen nicht geliebt"

Klitschko über Karriere-Beginn: "Habe Boxen nicht geliebt"
Hamburg (SID) - "Ich habe Boxen nicht geliebt", sagte der 42-Jährige im Interview mit t-online.de über seine Anfangszeit und erklärte: "Ich war in der Sowjetunion in einer Art Käfig. Reisen war unmöglich, außer, wenn du Politiker warst - oder Sportler. Mein Bruder Witali war schon durch das Kickboxen viel gereist und ich habe erkannt: der Sport, das Boxen, ist mein Weg, diesen Käfig zu verlassen."
Der Sport sei daher mehr Mittel zum Zweck gewesen. "Ich habe die Rolle eines Profi-Boxers eingenommen. Ich bin kein geborener Boxer", sagte Klitschko, der 2017 seine Karriere beendet hatte. Erst Trainer-Legende Emanuel Steward habe seine Einstellung verändert: "Er hat mir die Liebe zum Box-Sport vermittelt, weil er mir zeigte, dass es um mehr geht, als nur um Draufhauen."
Als Tiefpunkte seiner Karriere beschreibt er die überraschenden Niederlagen gegen Corrie Sanders und Lamon Brewster 2003 und 2004. "Ich war der Champion - und dann kamen plötzlich zwei Niederlagen innerhalb eines Jahres. Ich war der Loser der Klitschko-Brüder. Die Zeiten waren brutal schwer. Mein eigener Bruder sagte mir: 'Du musst mit dem Boxen aufhören.'"
Er selbst habe aber nie Zweifel an der Fortsetzung seiner Laufbahn gehabt. "Es war eine innere Überzeugung, dass ich weitermache, obwohl ich nichts mehr hatte: keinen Promoter, keinen Fernsehsender, der meine Kämpfe übertragen wollte, keinen Bruder im selben Business", sagte Klitschko.