Comeback des Tages: Arjen Robben (Bayern München)

Comeback des Tages: Arjen Robben (Bayern München)
München (SID) - Die Augen von Arjen Robben leuchteten wie die eines Kindes an Weihnachten. "Ich bin sehr dankbar. Das ist das einzige Wort, was bei mir hochkommt: Dankbarkeit", sagte der Altstar nach seinem emotionalen, siebenminütigen Comeback beim womöglich vorentscheidenden 3:1 (2:0) von Bayern München im Titelkampf gegen Hannover 96.
Quälend lange 204 Tage hatte er auf diesen Moment warten müssen. "Das war nicht die schönste Zeit in meiner Karriere", sagte Robben, der in seiner langen, überaus erfolgreichen Laufbahn so oft verletzt war. Warum es diesmal so lange dauerte? "Hast du eine Stunde?", sagte Robben. Es gebe zwar Schlimmeres im Leben, betonte er, "aber wenn du nicht mehr das tun kannst, was du am liebsten tust, ist es sehr schwer. Man muss kämpfen und hoffen."
Das tat er - und wurde am Samstag mit seinem 700. Spiel als Profi belohnt. "Du genießt es", sagte Robben, bei dessen Einwechslung (86.) sich die 75.000 Zuschauer in der Allianz Arena geschlossen erhoben hatten. Die Südkurve sang zu Ehren des Wembley-Helden bis zum Schlusspfiff den Robben-Song ("Der Arjen hat's gemacht!") durch. Dass dessen langjähriger Flügelpartner Franck Ribery als Joker zum 3:1 traf (84.) und der ebenfalls eingewechselte Rafinha sein 500. Pflichtspiel in Europa erlebte, rundete die gelungene Oldie-Night ab.
Robben aber wollte von einer Abschiedstournee in den verbleibenden drei Saisonspielen nichts wissen. "Ich habe immer gesagt, dass ich bei meiner Rückkehr nicht nur den Fans zuwinken will. Ich will Titel gewinnen", sagte der 35-Jährige: "Vielleicht kann ich den Unterschied mit einer Vorlage oder einem Tor machen. Es ist noch viel drin."
Und danach? Die Bayern werden "Robbery" nach der Saison "durch das große Tor verabschieden", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Ribery hatte schon angekündigt, seine Karriere andernorts fortsetzen zu wollen, Robben denkt ähnlich. Wo sei noch offen, aber: "Ich liebe den Fußball - und möchte gerne weiterspielen." Solche fünf Monate wie zuletzt möchte er allerdings "nie mehr erleben".