Drei Strafstöße - zwei Tore: Hertha steckt in der Krise
Drei Strafstöße - zwei Tore: Hertha steckt in der Krise
Freiburg (SID) - Hertha BSC steckt endgültig in der Krise. Die Berliner kamen am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga in einer Partie mit drei Strafstößen nicht über ein 1:1 (0:0) beim SC Freiburg hinaus. Damit wartet die Hertha, die sich am Donnerstag in der Europa League beim beim ukrainischen Außenseiter Sorja Lugansk (1:2) blamiert hatte, seit sechs Pflichtspielen auf einen Sieg.
Janik Haberer traf per Foulelfmeter (52.) für die Freiburger (acht Punkte), die seit neun Heimspielen ungeschlagen sind. Dagegen haben die Berliner (zehn Zahler) immer noch keinen Auswärtssieg in der laufenden Saison geholt. Das lag vor allem an Salomon Kalou, der einen Foulelfmeter über das Tor schoss (77.). Kurz darauf machte es der Ivorer besser (81.) - der Strafstoß wurde nach Videobeweis gegeben.
Vor 23.800 Zuschauern im Schwarzwaldstadion hätten die Gäste bereits in der vierten Minute in Führung gehen können. Kapitän Vedad Ibisevic und Kalou vergaben innerhalb weniger Sekunden zwei gute Möglichkeiten. Auf der Gegenseite war es Marco Terrazino, der mit einem Distanzschuss für Gefahr sorgte (11.). In dieser Phase hatten die Freiburger mehr Ballbesitz. Die Berliner setzten auf eine stabile Defensive und schnelle Gegenstöße.
Beide Konzepte gingen zunächst nicht auf, das Spiel war Mitte der ersten Hälfte ein ziemlicher Langweiler. In den Strafräumen passierte so gut wie nichts, die Abwehrreihen hatten alles im Griff. Drei Tage vor ihren Partien im DFB-Pokal (Hertha gegen den 1. FC Köln, Freiburg gegen Dynamo Dresden) boten beide Mannschaften über lange Zeit nur Magerkost.
Das änderte sich erst gegen Ende der ersten Hälfte. Nach starker Vorarbeit Terrazinos hatte Haberer die große Möglichkeit zur SC-Führung, der Berliner Karim Rekik rettete in höchster Not (34.). Nur wenige Sekunden später hätte der Freiburger Außenverteidiger Christian Günter fast aus der Distanz getroffen (35.). Kurz vor der Pause vergab Pascal Stenzel - erneut nach Vorarbeit Terrazinos (45.).
Herthas Trainer Pal Dardai reagierte auf die durchwachsene Vorstellung seiner Mannschaft und brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Davie Selke für Ibisevic. Die Maßnahme brachte erst einmal nicht den gewünschten Erfolg - im Gegenteil. Nach einem Foul von Niklas Stark an Günter zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) auf den Elfmeterpunkt. Video-Assistent Felix Brych (München) bestätigte die Entscheidung. Haberer verwandelte souverän.
In der 69. Minute hätte Haberer fast für die Vorentscheidung gesorgt. Der Offensivspieler war nach einem Patzer des Berliner Torwarts Rune Jarstein zur Stelle, Jarstein machte seinen Fehler mit einer starken Parade aber umgehend wieder gut. Danach hatte der SC weitere gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. In den Minuten danach ging es hoch her. Kurz vor Schluss traf Freiburgs Kapitän Julian Schuster per Freistoß die Latte (90.).
Beste Spieler aufseiten der Freiburger waren Terrazino und Haberer. Bei Berlin konnten der Niederländer Rekik und Per Skjelbred überzeugen.