Remis im "Showdown um die Schale": Bayern-Frauen greifen nach dem Titel
Remis im "Showdown um die Schale": Bayern-Frauen greifen nach dem Titel
Einen Tag nach dem Titelgewinn der Männer haben die Fußballerinnen von Bayern München einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht.
Wolfsburg (SID) - Einen Tag nach dem Titelgewinn der Männer haben die Fußballerinnen von Bayern München einen großen Schritt in Richtung ihrer Meisterschaft gemacht. Die Münchnerinnen holten am drittletzten Bundesliga-Spieltag ein 1:1 (1:0) im "Showdown um die Schale" beim bisherigen Serienmeister VfL Wolfsburg.
Durch das Remis liegen die Bayern weiter zwei Punkte vor dem VfL. Sydney Lohmann (34.) traf für die Münchnerinnen, die Polin Ewa Pajor war für Wolfsburg erfolgreich (81.).
"Das Unentschieden geht in Ordnung. Das bedeutet ganz klar, dass es die Bayern auf den eigenen Füßen haben", kommentierte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im NDR das Ergebnis: "Jetzt können die Bayern ihre Saison krönen."
Dem Titelgewinn kommt in dieser Saison eine noch größere Bedeutung als sonst zu. Durch die Champions-League-Reform ist nur der Meister direkt für die neue lukrative Gruppenphase der Königsklasse qualifiziert, es geht um 400.000 Euro garantierte Einnahmen.
Bis Anfang April hatte alles nach einem Durchmarsch der Münchnerinnen ausgesehen. Doch nach 26 Pflichtspielsiegen in Serie unterlag der dreimalige Meister erst im DFB-Pokal-Halbfinale ausgerechnet beim VfL, patzte dann auch erstmals in der Liga gegen die TSG Hoffenheim und musste das Aus in der Vorschlussrunde der Champions League gegen den FC Chelsea verkraften.
Vor dem vorentscheidenden Duell um den Titel hatte sich das seit Jahren dominierende Spitzenduo des deutschen Frauenfußballs gegenseitig den Druck zugeschoben. Die Sticheleien kamen nicht von ungefähr. Schließlich hatte der Dauermeister aus Niedersachsen, der zuletzt viermal nacheinander das Double holte, die Bayern dabei stets auf Rang zwei verwiesen.
In den ausstehenden Spielen treten die Münchnerinnen bei Bayer Leverkusen und gegen Eintracht Frankfurt an. Wolfsburg muss in der Pokalfinal-Generalprobe bei der Eintracht sowie gegen Werder Bremen ran.
Beim Geisterspiel in Wolfsburg waren die Gastgeberinnen zu Beginn das bessere Team. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Stephan Lerch, die ohne ihre Spielführerin Alexandra Popp (Knieprobleme) auskommen musste, drängte die Münchnerinnen in die Defensive.
VfL-Torhüterin Almuth Schult, die für die am Finger verletzte Nummer eins Katarzyna Kiedrzynek zwischen den Pfosten stand, hatte kaum etwas zu tun. Die Nationaltorhüterin hatte nach Schulter-OP und Zwillingsgeburt im vergangenen Ligaspiel beim Absteiger MSV Duisburg (4:0) nach 721 Tagen ihr Bundesliga-Comeback gefeiert.
Beim Gegentor durch Lohmann war Schult machtlos. Im zweiten Durchgang verteidigten die Gäste geschickt ihre Führung. Nach dem Tor von Pajor witterte der VfL noch einmal Morgenluft.