DEL-Geschäftsführer Tripcke fordert weitere Finanzhilfen
DEL-Geschäftsführer Tripcke fordert weitere Finanzhilfen
Wegen der Geisterspiele in der Deutschen Eishockey Liga hat Geschäftsführer Gernot Tripcke weitere staatliche Finanzhilfen gefordert.
Köln (SID) - Wegen der Geisterspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat Geschäftsführer Gernot Tripcke weitere staatliche Finanzhilfen gefordert. "Für uns ist extrem wichtig, dass die Coronahilfe Profisport weiter fließt", sagte Tripcke dem SID: "Es reicht aber nicht, sie nur zu verlängern." Seit der Verschärfung der Corona-Maßnahmen Anfang Dezember müssen bereits acht der 15 DEL-Klubs ihre Heimspiele ohne Zuschauer austragen, beim Bund-Länder-Treffen am Dienstag wird über bundesweite Geisterspiele entschieden.
Davon wären zunächst vor allem Eishockey und Basketball betroffen, die über den Weihnachten und den Jahreswechsel durchspielen, während neben dem Fußball auch der Handball wegen der EM (13. bis 30. Januar) eine Pause einlegt.
Um die fehlenden Einnahmen zumindest teilweise auszugleichen, müssten die Regelungen für die Coronahilfe geändert werden. "Es muss auch die Kappungsgrenze von 1,8 Millionen Euro pro Klub erhöht werden, denn diese ist für 2020 und 2021 bereits ausgeschöpft", forderte Tripcke: "Es sind noch über 200 Millionen im Topf, diese müssen auch schnellstens an die massiv betroffenen Ligen verteilt werden."
Eishockey habe nicht zur Verbreitung des Virus beigetragen. "Unseres Wissens hat es immer noch keinen behördlich nachverfolgten Infektionsfall bei Besuch eines DEL-Spiels gegeben", betonte Tripcke.
Die Liga hatte im Sommer Vorsichtsmaßnahmen für erneute Einschränkungen getroffen. Mit vielen Spielern war vereinbart worden, die Gehälter an die Zuschauerzahlen zu koppeln.
"Viele Klubs haben Zuschauerklauseln in den Verträgen, aber sich bisher gescheut, sie einzufordern. Sie werden jetzt gezogen werden müssen", sagte der DEL-Geschäftsführer: "Die Klubs werden irgendwie über die Saison kommen, aber viele Klubs sind für die Zukunft wirklich gefährdet. Die Solidarität der Fans und Sponsoren ist nicht unendlich. Für die gesamte Branche ist das extrem schädlich und macht alle Planungen zunichte."