Ergreifender Abschied der Eisbären von Tobias Eder

Berlins erstes Spiel nach dem Tod des Eishockey-Nationalspielers war von beklemmenden Momenten geprägt.
Ehemalige Mitspieler und Mitarbeiter hatten Tränen in den Augen, auf den Rängen herrschte betroffene Stille der trauernden Fans: Momente voller Ergriffenheit prägten das erste Spiel der Eisbären Berlin in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nach dem Krebstod von Nationalspieler Tobias Eder am vergangenen Mittwoch.
Vor dem ersten Bully der Begegnung mit den Nürnberg Ice Tigers (2:1) fiel die obligatorische Eröffnungsshow mit Einlauf der Spieler durch einen Tunnel zu Feuerwerk und Hymne der Gastgeber aus. Stattdessen lief über den großen Videowürfel unter dem Dach der Halle am Ostbahnhof ein Film mit Stationen aus Eders Leben und Highlights der Karriere des nur 26 Jahre alt gewordenen Stürmers. Die Schweigeminute zum Gedenken wirkte als beklemmendes Kontrastprogramm zur gewohnten Atmosphäre in der Arena.
Bereits vor Betreten der Halle hatten viele Anhänger ihre Trauer zum Ausdruck gebracht. Die Eisbären-Fans pilgerten an eine seit vergangenem Mittwoch zu einer Erinnerungsstätte umfunktionierten Stelle nahe des Spielereingangs der Arena und legten viele Blumen nieder, zündeten Kerzen an oder drapierten Schals, Fahnen, Trikots um Bilder des gebürtigen Bayern.
Im Spiel gegen Nürnberg begab sich Berlins Mannschaft vier Tage nach Eders Tod auf den schweren Weg zurück in die Normalität. Dennoch dürfte der Erfolg gegen die Franken durch Treffer von Ty Ronning (1.) sowie Kai Wissmann (31.) bei einem Gegentor von Cole Maier (27.) für alle Anwesenden nahezu Nebensache gewesen sein.
Berlin ist weiterhin erster Jäger von Spitzenreiter ERC Ingolstadt. Die Bayern fanden zwei Tage nach dem Ende ihrer Siegesserie (1:4 gegen die Kölner Haie) schnell in die Erfolgsspur zurück und feierten bei Vizemeister Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 3:1 (1:0, 1:1, 1:0) den achten Sieg in den letzten neun Spielen.
Hinter Titelverteidiger Berlin festigten die Adler Mannheim den dritten Platz. In Köln gewann das Team des früheren NHL-Trainers Dallas Eakins mit 7:4 (2:2, 3:2, 2:0) - zum sechsten Mal in den letzten sieben Partien. Die Straubing Tigers müssen dagegen um die Play-off-Teilnahme zittern. Mit 4:6 (1:1, 0:3, 3:2) bei den Löwen Frankfurt kassierten die Niederbayern die fünfte Pleite in Folge. Schlusslicht Augsburger Panther schöpfte im Abstiegskampf durch ein 5:3 (3:1, 0:1, 2:1) gegen die Schweninnger Wild Wings neue Hoffnung.