Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone

Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Silverstone
Silverstone (SID) - SEBASTIAN VETTEL: Was ist bloß mit dem Mann in Rot los? Eigentlich sollte 2019 für Vettel zum ultimativen Angriff auf den ersten WM-Titel mit Ferrari werden, doch stattdessen verkommt die Saison für den 32-Jährigen zu einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen. In Silverstone mimte Vettel im Duell mit Max Verstappen (Red Bull) den Rambo und beraubte sich so seiner Chance auf das Podium. Angekommen am bisherigen Tiefpunkt der Saison steht Vettel bei seinem Heimrennen in Hockenheim in zwei Wochen unter Druck wie vielleicht nie zuvor in seiner Karriere.
LEWIS HAMILTON: Seine so genannten Gegner werden es nicht gerne hören, aber der Weltmeister scheint derzeit unantastbar zu sein in seinem Mercedes. Hamilton fährt im Moment nicht gegen Bottas, Verstappen oder Leclerc - sondern nur gegen sich selbst und die Rekorde eines gewissen Michael Schumacher. Wer soll den Briten auf dem Weg zu seinem sechsten WM-Titel in diesem Jahr noch aufhalten? Hamilton ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens und macht im Vergleich zu den anderen, die auch noch in der Formel 1 mitfahren dürfen, keine Fehler.
MAX VERSTAPPEN: Der immer noch so junge Heißsporn scheint langsam erwachsen zu werden. Früher wäre der Niederländer nach dem Vettel-Rammstoß vermutlich ausgerastet, diesmal schlug der Niederländer fast versöhnliche Töne an, blieb cool und verbat sich eine verbale Gegenattacke. Auch auf der Strecke zeigte der 21-Jährige Klasse, lieferte sich harte Rad-an-Rad-Duelle mit Charles Leclerc im zweiten Ferrari. Keine Frage, Verstappen mausert sich mittlerweile zum Anwärter Nummer eins auf den Platz hinter Hamilton.
VALTTERI BOTTAS: Der Finne konnte einem am Ende fast schon ein bisschen leidtun, wie ein Häufchen Elend saß er nach seinem zweiten Platz bei der Pressekonferenz. Nachdem Bottas seinem Teamkollegen die Pole Position weggeschnappt hatte, schnupperte er am Sieg. Doch Hamilton hatte die besseren Antworten und auch das nötige Glück im Rennen mit dem Safety Car. Das Momentum gehört Bottas jedenfalls nicht - obwohl er alles versucht.
SILVERSTONE: Allein am Sonntag strömten 141.000 Fans an die Strecke, es herrschte eine Stimmung wie beim Volksfest, die Show auf der Strecke stimmte auch - Silverstone hat einmal mehr bewiesen, warum das Rennen ein Klassiker ist. Kein Wunder, dass der Kurs bis 2024 im Kalender der Formel 1 bleibt. Die Zukunft von anderen Traditionsstrecken wie dem Hockenheimring in der Königsklasse ist hingegen noch nicht gesichert.