Handshake der Teamchefs - Horner will "auf der Strecke gewinnen"

Handshake der Teamchefs - Horner will "auf der Strecke gewinnen"
Die Bosse der WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton haben vor dem Formel-1-Saisonfinale Frieden geschlossen.
Abu Dhabi (SID) - Mercedes-Teamchef Toto Wolff und sein Red-Bull-Pendant Christian Horner reichten sich bei der Pressekonferenz in Abu Dhabi die Hände. "Viel Glück, möge der beste Fahrer und das beste Team gewinnen", äußerte Wolff, der mit Horner seit Saisonbeginn praktisch im Dauerclinch gelegen hatte.
"Unsere Charaktere sind sehr unterschiedlich, aber wir teilen die gleiche Leidenschaft. Wir haben die Grenzen verschoben, dabei kochen die Emotionen schon mal über", meinte Horner: "Es wäre nicht aufrichtig zu sagen, dass wir einander lieben und nach der Saison gemeinsam in den Urlaub fahren."
Der Brite unterstrich, dass sein Team möglichst beide Titel im Rennen am Sonntag (14.00 Uhr MEZ/Sky) auf der Strecke gewinnen will. "Niemand möchte, dass diese Meisterschaft im Kiesbett oder vor den Rennkommissaren entschieden wird", so Horner, für den Hamilton favorisiert ist.
Allerdings haderte Horner mit dem Druck auf Verstappen, der durch umstrittene und "nicht stringente" Entscheidungen der Rennkommissare stetig gewachsen sei. "Es braucht Kontinuität bei den Richtersprüchen", erklärte Horner: "An mancher Stelle wurde Max hart angefasst. Die Anschuldigungen über seinen Fahrstil haben ihn unter Druck gesetzt. Er fühlt sich dadurch beschädigt."
Für Wolff ist die diesjährige WM-Entscheidung derweil nicht die aufreibendste seiner Karriere. "2016 war es intensiver", sagte der Österreicher: "Wenn man einen Kampf im eigenen Team hat, muss man beide Seiten der Garage im Griff haben. Heute würde ich viele Dinge anders machen."
Vor fünf Jahren holte sich Nico Rosberg in Abu Dhabi den Titel vor Hamilton nach einer Saison voller Zwischenfälle. In diesem Jahr gehen Rekordweltmeister Hamilton und Herausforderer Verstappen punktgleich ins letzte Saisonrennen. Der Niederländer führt die WM aber an, weil er in diesem Jahr einen Grand Prix mehr gewonnen hat. Bei den Konstrukteuren hat Mercedes mit 28 Punkten einen deutlichen Vorsprung vor Red Bull, 44 Zähler sind maximal noch zu gewinnen.