Bühl überragt: Bayern mit lockerem Derby-Sieg
Der deutsche Meister hat beim 1. FC Nürnberg keinerlei Mühe, nur die Bälle sorgen für Probleme.
Die Fußballerinnen des FC Bayern haben in der Bundesliga den nächsten Pflichtsieg eingefahren und thronen weiter einsam an der Tabellenspitze. Angeführt von Nationalspielerin Klara Bühl setzten sich die Double-Gewinnerinnen im bayerisch-fränkischen Derby beim Aufsteiger 1. FC Nürnberg klar mit 6:0 (3:0) durch und feierten im neunten Spiel den achten Dreier. Verfolger VfL Wolfsburg tat sich beim 4:1 (0:1) bei Union Berlin schwerer, hielt aber den Rückstand letztlich bei drei Punkten.
Nationalspielerin Linda Dallmann (9.), Top-Stürmerin Pernille Harder (15./41.), die überragende Bühl (61.) und die eingewechselte Natalia Padilla-Bidas (70.) trafen für München, dazu kam ein Eigentor von Beatrix Fördös (90.+1). Die Bayern ließen von Beginn an keine Zweifel an ihrer Überlegenheit aufkommen und spielten fast durchweg konzentriert.
"Das war eine unserer komplettesten Vorstellungen in dieser Saison, was Präzision, Konsistenz oder Ballkontrolle in der gegnerischen Hälfte angeht. Wir waren auch sehr gut im Gegenpressing", sagte Trainer José Barcala.
Dallmann scheiterte zunächst an der Latte (5.), ehe sie auf Bühls Vorlage zur Führung vollstreckte. Bühl bereitete auch das 2:0 vor. Kurz darauf reklamierten die Gäste gravierende Mängel an den Bällen. "Can we check the balls, please?", rief Kapitänin Georgia Stanway, die Kugeln hatten zu wenig Luft. Das wurde lange überprüft, mit Wiederbeginn wurden dann alle Bälle ausgetauscht.
Die Nürnbergerin Sanja Homann (30.) vergab frei vor Torhüterin Mala Grohs die große Chance zum Anschlusstreffer, ehe Harder per Kopf auf Zuspiel von Katharina Naschenweng für die Vorentscheidung sorgte. Naschenweng traf mit einem neuen Ball noch den Pfosten (52.).
In der 75. Minute gab Barbara Dunst ihr Comeback nach einem Kreuzbandriss. Die ehemalige Frankfurterin bestritt ihr erstes Spiel für die Bayern.
Wolfsburg ging kurios in Rückstand: Antonia Halverkamps verwandelte eine Ecke gegen Nationaltorhüterin Stina Johannes direkt (22.). Nach dem Seitenwechsel drehte der VfL durch die Tore von Lena Lattwein (57.), Alexandra Popp (71.), Smilla Vallotto (80.) und Ella Peddemors (90.+1) verdient die Partie.