Das SID-Kalenderblatt am 14. April: Maurersohn Langer errichtet sein Denkmal

Das SID-Kalenderblatt am 14. April: Maurersohn Langer errichtet sein Denkmal
Als sein großer US-Rivale Curtis Strange den Birdie-Putt auf der 18 danebengeschoben hatte, fielen sich Bernhard und Vikki Langer in die Arme.
Köln (SID) - Als sein großer US-Rivale Curtis Strange den Birdie-Putt auf der 18 danebengeschoben hatte, fielen sich Bernhard und Vikki Langer am Rande des Grüns freudetrunken in die Arme. Triumph beim US Masters in Augusta, erster Major-Sieg eines deutschen Golfers, die versammelte Elite um Severiano Ballesteros geschlagen. Langer hatte Sportgeschichte geschrieben an jenem 14. April 1985.
Golf hatte zu diesem Zeitpunkt in Deutschland praktisch nicht stattgefunden. Der damals noch extrem elitäre Sport befand sich im Dornröschenschlaf. Dann kam der rettende Prinz. Der war eigentlich ein bodenständiger Maurersohn aus Anhausen, fernab von irgendwelchen Allüren. Sein Denkmal erreichte er sich selbst, mit harter Arbeit, Fleiß und eiserner Disziplin.
Langer war damals 27 Jahre alt, aber schon zwölf Jahre Profi. Golf war, ist und wird immer die große Leidenschaft des blonden Schwaben sein. Der Sieg beim Masters in Augusta hatte ihm endgültig die Türen geöffnet. Langer war wer, das musste auch die Fachwelt fortan anerkennen.
Und Langer ließ auch im weiteren Verlauf seiner Karriere nie einen Zweifel daran aufkommen, dass er zu den Großen seiner Sportart gehört. Ein weiterer Erfolg in Augusta 1993, sechs Ryder-Cup-Erfolge als Spieler und einer als Kapitän trugen zur Legenden-Bildung bei. Schon lange ist der Anhausener im Golf eine Weltmarke, selbst die Amerikaner verehren den in Florida lebenden Deutschen, der offenbar niemals mit dem Golfen aufhören wird.
Auf der Champions Tour für Spieler über 50 herrscht er seit mehr als einem Jahrzehnt. Und immer noch kann er im Konzert der Weltelite mithalten. Im November 2020 schaffte er in Augusta als ältester Spieler der Masters-Geschichte den Cut. Der ewig junge Langer kennt einfach keine Grenzen.
Ihm ist es auch zu verdanken, dass der Golfsport in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten aufgewacht und stetig gewachsen ist. Nirgendwo in Europa außer auf der britischen Insel gibt es so viele Plätze und aktive Spieler wie hierzulande. Nur auf höchster Ebene sind die Ergebnisse der deutschen Profis noch dünn. Einzig Martin Kaymer (Mettmann) war es gelungen, zwei Majors zu gewinnen und wie Langer die Weltrangliste anzuführen.
Bernhard Langer jedenfalls trug seinen gewichtigen Teil zum Golf-Boom in Deutschland bei. Und er tut es auch heute noch.