Brand über die deutsche Mannschaft bei der WM: "Kann viel erreichen"

Köln (SID) - "Sie kann viel erreichen", sagte der 66-Jährige, 1978 als Spieler und 2007 als Trainer Weltmeister, im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe.

Voraussetzung für den Erfolg sei allerdings eine "klare Führungsstruktur. Vor allem darf nicht jeder seine Vorstellungen umsetzen und eigenmächtig die Abwehr umstellen, wie das ja Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek vergangenen Januar während der EM getan haben sollen", sagte Brand. Deutschland müsse "mit dem Druck zurechtkommen und von der Heimkulisse profitieren".

Eine der Aufgaben von Bundestrainer Christian Prokop sei es, interne Diskussionen klar zu managen, forderte Brand: "Er kann aber nicht auf jeden Rücksicht nehmen und dann halbe Sachen machen, sonst wird er unglaubwürdig. Er ist der Bundestrainer, und er muss den eigenen Weg gehen." Brand stärkt dem nach der EM öffentlich und auch intern in die Kritik geratenen Prokop den Rücken: "Ich glaube, dass er die Lehren aus der EM gezogen hat."

In Prokops WM-Kader fehlen Brand allerdings die Führungsspieler. "Eine richtige Führungsfigur hat sich noch nicht herausgebildet", sagte der einst beste Abwehrspieler der Welt. Kiels Kreisläufer und Abwehrrecke Patrick Wiencek sei zwar "sowohl in kämpferischer Hinsicht als auch von der körperlichen Statur ein Kandidat. Ob er allerdings dieser Führungsspieler ist, der auch mal Ansagen macht und das Tempo des Spiels bestimmt und als Typ einfach vorneweg marschiert, ist fraglich."

Regisseur Martin Strobel, den Prokop als einzigen Zweitligaspieler nominierte, sei ebenfalls "ein ruhiger Typ", er könne "die anderen leiten, obwohl er wohl auch kein Wortführer ist, der einen auf dem Spielfeld mal zurückpfeift". Insgesamt seien die deutschen Spieler alle "gute Jungs, die in jungen Jahren viele gute Leistungen gebracht haben", sagte Brand.