Handball: Fans aus Nordmazedonien wegen "Hasstiraden" kritisiert
Handball: Fans aus Nordmazedonien wegen "Hasstiraden" kritisiert
Köln (SID) - Das Helsinki-Komitee für Menschenrechte erklärte, bei den Feiern in Nordmazedonien sei es mehrfach zu rassistischen Beleidigungen gekommen.
Nach Angaben der internationalen Nichtregierungsorganisation richteten sich die Beschimpfungen vor allem gegen die albanische Volksgruppe, die etwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die zum Großteil muslimische Minderheit ist häufig das Ziel von Nationalisten. Einige Fans hätten von "Gaskammern" gesungen und ein "reines Mazedonien" gefordert, so das Helsinki-Komitee.
Das Innenministerium hatte am Montag die Bevölkerung aufgefordert, bei der Rückkehr des Teams nach Skopje keine "beleidigenden Sprechchöre und Gesänge" zu benutzen oder Lieder zu singen, die "Hasstiraden" beinhalten.
Videos in den sozialen Netzwerken zeigten Fans, die unter anderem "Lasst die üblen Skipetaren wissen, dass der Name Mazedonien niemals sterben wird" singen. Der Text bezieht sich auf die im Juni vorgenommene Namensänderung von Mazedonien zu Nordmazedonien, mit der ein jahrelanger Streit mit dem Nachbarn Griechenland beendet worden war, wo es eine gleichnamige Region gibt.
Nach dem 27:24 (16:11)-Sieg im Endspiel des Final Four in Köln gegen den ungarischen Vertreter Telekom Veszprem hatte Vardar-Kapitän Stojance Stoilov ein Interview unterbrochen und gesagt: "Ich möchte eine Korrektur vornehmen: Der Name meines Landes ist Republik Mazedonien." Der Satz erhielt vor allem im Internet viel Zustimmung von Nationalisten. "Das Projekt Nordmazedonien ist vorbei", schrieben etwa die Vardar-Ultras Komiti auf Facebook.