Handball-EM: Sportmediziner Bloch befürchtet "noch viele Ansteckungen"
Handball-EM: Sportmediziner Bloch befürchtet "noch viele Ansteckungen"
Nach zahlreichen Coronafällen bei der Handball-EM erwartet Sportmediziner Wilhelm Bloch weitere positive Tests im Turnierverlauf.
Bratislava (SID) - "Wenn eine so hoch ansteckende Variante wie Omikron einmal im Turnier drin ist mit so vielen Fällen, dann wird man das Virus nicht mehr herausbekommen", sagte der Professor der Deutschen Sporthochschule Köln dem SID am Dienstag. Er befürchte "leider noch viele Ansteckungen".
Mit Blick auf den Corona-Ausbruch bei den deutschen Handballern empfiehlt Bloch weitere engmaschige Kontrollen. "Zwingend muss die Testfrequenz hochgezogen werden, denn es kann sehr gut sein, dass innerhalb des deutschen Teams schon weitere Spieler infiziert sind, ohne es zu wissen", sagte er. In den nächsten ein bis zwei Tagen werde man sehen, "wie es sich weiterentwickelt".
Am Montag waren sechs Nationalspieler, darunter die beiden 2016-Europameister Andreas Wolff und Kai Häfner, positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuvor hatte es bereits bei Julius Kühn einen positiven Befund gegeben. "Wenn jedoch nun immer neue Infektionen dazukommen, macht es aus meiner Sicht keinen Sinn mehr", sagte Bloch hinsichtlich eines möglichen Rückzugs der deutschen Mannschaft.
Auch ein Abbruch der EM kommt für Bloch in Betracht, sollte die Zahl der positiven Fälle nicht zurückgehen. "Das Turnier verliert allmählich an sportlichem Wert, Corona stellt momentan die Mannschaften auf", sagte er: "Wenn andere Teams jetzt aber ähnliche Infektionsketten wie die deutsche Mannschaft bekommen, wäre es ratsam, die EM abzubrechen."