Aus dem Nichts zurück: Für Molitor "fühlt es sich wunderbar an"
Aus dem Nichts zurück: Für Molitor "fühlt es sich wunderbar an"
London (SID) - Aus dem Nichts wurde Katharina Molitor 2015 in Peking Speerwurf-Weltmeisterin, aus dem Nichts ist die Leverkusenerin zwei Jahre später in London wieder zur Medaillenkandidatin geworden. "Es wird schwer, aber ich werde um eine Medaille kämpfen", sagte die 33-Jährige vor dem WM-Finale in London am Dienstag (20.20 Uhr MESZ/ZDF und Eurosport).
Mit ihrem besten Wurf seit 24 Monaten, seit jenen 67,59 m im letzten Versuch von Peking, der ihr damals Gold brachte, hatte sich Molitor am Sonntagabend zurückgemeldet. 65,37 m, Platz drei in der Qualifikation - die Abgeschriebene mischt wieder mit. "Ich habe gehofft, dass ich so weit werfen kann, aber das fühlt sich einfach nur wunderbar an", sagte Molitor.
Nicht vergessen, aber weitgehend abgehakt ist das bittere Aus für die Olympischen Spiele in Rio im Vorjahr, als sich Molitor bei der Nominierung durch den DLV übergangen und übervorteilt gesehen hatte. Trotz eines juristischen Nachspiels musste die Weltmeisterin damals die olympische Entscheidung am TV verfolgen, drei andere deutsche Werferinnen durften antreten.
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass jenes Trio, das schließlich in Rio enttäuschte, im Finale von London nun fehlt und nur Molitor die deutsche Fahne hochhält: Die frühere Weltmeisterin Christina Obergföll und Ex-Europameisterin Linda Stahl haben ihre Karrieren beendet, Christina Hussong schied am Sonntag in der Qualifikation aus. Nun soll es Molitor richten, der dies in Rio nicht mehr zugetraut worden war.
Favoriten sind freilich andere. "Barbora Spotakova ist sehr stark", sagte Molitor über die tschechische Weltrekordlerin, die in der Vorausscheidung wie Kroatiens Olympiasiegerin Sara Kolak hinter der Titelverteidigung zurückblieb. Der Titelverteidigerin bleibt zunächst die Außenseiterrolle - die war Molitor aber schon in Peking ganz gut bekommen.