Die Finals: Zehn Highlights, die Sie nicht verpassen sollten

Vetter mit Traumwurf ins Finale - Röhler und Hofmann scheitern
Berlin (SID) - LEICHTATHLETIK
100 M FRAUEN
Sie ist das neue Gesicht der deutschen Leichtathletik, doch ein Spaziergang werden "Die Finals" für Gina Lückenkemper nicht. Die Vize-Europameisterin hat in Staffel-Kollegin Tatjana Pinto am Samstag (19.45 Uhr/ARD) über 100 m eine echte Gegnerin, auch Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo sprintet mit. Das Rennen im Olympiastadion wird ein wichtiger Gradmesser auf dem Weg zur WM in Doha (28. September bis 6. Januar).
WEITSPRUNG FRAUEN
Im Vorjahr stieß Mihambo in die absolute Weltelite des Weitsprungs vor. Der Europameister-Titel in Berlin katapultierte die 25-Jährige in neue Sphären, auch bei den nationalen Meisterschaften dürfte sie in ihrer eigenen Liga springen. Immerhin führt sie mit 7,07 m die Weltjahresbestenliste an. Am Sonntag (17.15 Uhr/ZDF) hüpft sie in den Sandkasten, einen Tag nach ihrem Ausflug auf die Sprintstrecke.
SPEERWURF MÄNNER
Wenn am Sonntag (17.20 Uhr/ZDF) im Olympiastadion die Speere fliegen, könnte man meinen, eine WM stünde an. In Titelverteidiger Andreas Hofmann, Olympiasieger und Europameister Thomas Röhler sowie Weltmeister Johannes Vetter liefern sich drei der besten Speerwerfer der Welt einen Privatwettkampf. Favorit ist wohl Röhler, doch jeder der drei kann an einem guten Tag gewinnen.
SCHWIMMEN
Für Florian Wellbrock wird der Besuch in der Hauptstadt zum großen Schaulaufen. Der zweifache Weltmeister tritt am Samstag (Finalläufe ab 15.20 Uhr/ARD) auf seiner Goldstrecke über 1500 m Freistil an, auch für die 800 m am Freitag ist er gemeldet. Sarah Köhler, Wellbrocks Freundin und Vize-Weltmeisterin über 1500 m, wird über die gleichen Strecken am Donnerstag (ab 15.30 Uhr) und Sonntag (ab 15.15 Uhr) als Favoritin ins Wasser gehen.
BAHNRAD
Der Bahnradsport lebt von seiner Vielseitigkeit, jede Disziplin hat ihren Reiz, besonders spektakulär sind aber die Kurzzeitrennen. Bei den Finals in Berlin kämpfen die schnellsten Fahrer wie Europameister Stefan Bötticher am Wochenende im Keirin und Sprint um Medaillen. Bei den Frauen ist Teamsprint-Olympiasiegerin Miriam Welte traditionell eine Anwärterin auf Edelmetall. Am Samstag wird es im Velodrom an der Landsberger Allee ab 11.20 Uhr ernst, am Sonntag steigt ab 12.10 Uhr die Spannung.
BOGENSCHIEßEN
Bei den Bogenschützen richten sich alle Augen auf Lisa Unruh. Die Olympiazweite von Rio geht als Titelverteidigerin, Lokalmatadorin und große Favoritin an den Start. Zu ihren Rivalinnen mit dem Recurvebogen zählen vor allem Elena Richter und Michelle Kroppen. Geschossen wird auf dem Maifeld (Qualifikation) und auf dem Olympischen Platz, wo es am Samstag bei den Finals ab 13.00 Uhr um die Medaillen geht.
KANU
Stars wie der dreimalige Olympiasieger Sebastian Brendel begeben sich auf ungewohntes Terrain. Weil die deutschen Kanu-Meisterschaften bei Sportlern und Publikum gleich unbeliebt sind, wird im Rahmen der "Finals" ein neues Format ausprobiert. Auf einer 160 m langen Strecke messen sich die Athleten am Samstag (ab 8.00 Uhr) und Sonntag (ab 9.00 Uhr) auf der Spree im Parallelsprint. Das urbane Panorama vor Oberbaumbrücke und East Side Gallery soll Zuschauer anlocken - und für das TV ist es auch attraktiver.
TRIAL
Sie fragen sich, was "Trial" ist? Dann gehen Sie am Samstag (ab 10.00 Uhr) und Sonntag (ab 10.30 Uhr) in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Das Prinzip ist schnell erklärt: Die Sportler versuchen, auf dem Fahrrad einen festgelegten Hindernis-Parcours in zwei Minuten möglichst fehlerfrei zu absolvieren. Als Speerspitzen begeistern Nina Reichenbach, 20 Jahre alt und schon dreimalige Weltmeisterin, und Junioren-Weltmeister Oliver Widmann (17) mit Artistik und Geschick auf zwei Rädern.
TRIATHLON
Wie alle anderen Starter wird Patrick Lange am Sonntag (10.15 Uhr) im Strandbad Wannsee ins Wasser springen. Doch für den zweimaligen Ironman-Weltmeister ist die deutsche Meisterschaft eher ein PR-Auftritt. Über 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen dürfte er keine Chance auf den DM-Titel haben. Sein großes Ziel ist das Hawaii-Triple, das WM-Rennen findet in diesem Jahr am 12. Oktober statt.
TURNEN
Elisabeth Seitz hat ein Date mit der Geschichte. 21 nationale Titel hat sie bereits, 22 bedeuten den 56 Jahre alten Rekord von Ingrid Först. Verteidigt Seitz ihre Meistertitel im Mehrkampf am Samstag (ab 15.15 Uhr) und am Stufenbarren am Sonntag (ab 11.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle erfolgreich, hat sie die historische Marke geknackt. Das gäbe der 25-Jährigen Rückenwind für die WM in ihrer Heimatstadt Stuttgart (4. bis 13. Oktober).